StZN: Grüne fordern zu Stuttgart 21 Auskunft ein

StZN: Grüne fordern zu Stuttgart 21 Auskunft ein: „Die Grünen-Fraktion im Bundestag erwägt, ihre durch das Bundesverfassungsgericht gestärkte Oppositionsrolle für Anfragen zum Projekt Stuttgart 21 zu nutzen. Antworten des Bundesverkehrsministeriums fielen häufig knapp aus. Der Bund begründete dies damit, dass S 21 ein eigenwirtschaftliches Projekt der Bahn AG sei. […] Die Grünen-Abgeordneten Anna Christmann (Stuttgart) und Matthias Gastel (Filderstadt) haben nach der erneuten Kostensteigerung von 6,5 auf 7,9 Milliarden Euro Fragen gestellt.“ 

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Tunnelvortriebsmaschine von Degerloch aus Richtung Gänsheide gestartet

Wie von der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (PSU) im Sommer angekündigt,  ist die Tunnelvortriebsmaschine Mitte November von Degerloch aus zur dritten Schildfahrt Richtung Gänsheide gestartet. Eine Pressemitteilung (hier) anlässlich des Barbaratages am 4.Dezember informierte darüber. In der Meldung heißt es:

„Die Tunnelvortriebsmaschine „SUSE“ ist in der ersten Novemberhälfte zur dritten Schildfahrt gestartet, um die 3600 Meter lange Weströhre des unteren Fildertunnels aufzufahren. Voraussichtlich im Frühsommer 2018 wird die Tunnelvortriebsmaschine – ein wichtiges Etappenziel – das Tal erreichen, dort gewendet werden und dann bergauf mit der vierten und letzten Schildfahrt beginnen. Für dieses Manöver wurde kürzlich die eigens dafür vorgesehene, sogenannte Wendekaverne fertiggestellt.

Inzwischen sind etwa 120 Meter vorgetrieben, dabei wurden 60 Tübbingringe verbaut. Beim maschinellen Vortrieb erfolgt die Sicherung des hergestellten Tunnelquerschnitts kontinuierlich, indem gekrümmte Betonfertigteile, sogenannte Tübbinge, verlegt werden. Sieben Tübbinge ergeben einen Ring, der wiederum den kompletten Querschnitt auskleidet. Alle Arbeitsgänge – Ausbruch des Gesteins und Tübbingeinbau – erledigt die Tunnelvortriebsmaschine.“

Nach der am 4.12. von der PSU veröffentlichten Grafik stand die Vortriebsmaschine kurz vor der Eiswelt auf der Degerlocher Waldau:

Die Tunnelvortriebsmaschine wird voraussichtlich auf ihrer 3. und 4. Schildfahrt die längste zusammenhängende Strecke durch anhydritführenden, unausgelaugten Gipskeuper durchfahren. Laut der Pressekonferenz vom Dezember 2016 rechnet die Bahn auf dieser Strecke mit insgesamt rund 8,2 km von insgesamt geschätzten 15,8 km im Anhydrit für Stuttgart 21:

http://netzwerke-21.de/wordpress/wp-content/uploads/Prof-Wittke-Schnitt-Fildertunnel.jpg

Update 7.12.2017: Im Gegensatz zu kritischen Geologen rechnet der  Tunnelbausachverständigen, Prof. Dr. Wittke (WBI) nicht mit einem Wasserzutritt in das quellfähige Gestein. Als kritischen Bereich machten die vom Aufsichtsrat 2016 beauftragten Gutachter von KPMG sowie Ernst Basler + Partner wegen der hohen Überdeckung des Anhydritgesteins lediglich pro Tunnelröhre die ca. 500 Meter langen Übergangsbereiche zum Anhydrit aus. Sie sind damit der Argumentation von WBI gefolgt. In diesen Übergangsbereichen sollen Abdichtungsbauwerke vor dem Wasserzutritt schützen. Dr. Martin Wittke erläuterte die Vorgehensweise in seinem Vortrag vor dem geotechnischen Institut der Uni Stuttgart. Stärkere Hebungen als 10 cm an der Innenschale und Hebungen auch an der Geländeoberfläche einschließlich Gebäudeschäden beziffern die Gutachter beim Fildertunnel mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit von 1%. Die Wahrscheinlichkeit für Quellprozesse über die Inbetriebnahme hinaus wurde von den KPMG-Gutachtern jedoch nicht betrachtet.

Die ebenfalls im Dezember 2016 von Prof. Dr. Dipl.-Ing. Hans Albrecht Schmid, Fachbereich Informatik an der Fachhochschule Konstanz, und dem Geologen Dr. Jakob Sierig erstellte Risikoanalyse betrachtet das Risiko unabhängig von der Gesamtzahl der kritischen Tunnelmeter pro Tunnel und ermittelt damit noch deutlich höhere Eintrittswahrscheinlichkeiten von Bauproblemen und Bauschäden von Stuttgart 21-Tunnels als die vom Aufsichtsrat der DB AG Gutachter. Grundlage der Risikoanalyse von Schmid/Sierig sind die Bauprobleme und Betriebsschäden, die im Süddeutschen und Schweizer Raum bei seit 1970 gebauten Tunneln aufgetreten sind.

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StZN: Ärger beim Flughafen über Stuttgart 21 / Flughafenchefs fordern von Bahn Unterlagen

StZN: Ärger beim Flughafen über Stuttgart 21: „Nach der Air-Berlin-Pleite gibt sich der Stuttgarter Flughafen kämpferisch. Über die Mehrkosten des Bahnprojekts Stuttgart 21 verliert die Doppelspitze hingegen kein gutes Wort.“

StZN: Flughafenchefs fordern von Bahn Unterlagen: „Die Bahn als Bauherrin will ihre Partner am 18. Dezember über Änderungswünsche in Sachen Flughafenbahnhof informieren. Die Airportgeschäftsführer wollen nicht mit einer Präsentation überrascht werden.“

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Kontext: Wer soll das bezahlen? / Abgrundtief dämlich / Junge Welt: »Ein irrsinniges und faktisch gescheitertes Projekt«

Kontext: Wer soll das bezahlen?:Dass Stuttgart 21 teurer wird, ahnten Projektkritiker schon lange. Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht. Die Frage, wer diese Kosten nun übernehmen soll, wird wahrscheinlich vor Gericht geklärt werden.“

Kontext: Abgrundtief dämlich: „Wahnsinn. Der Tiefbahnhof wird teurer. Wer hätte das gedacht? Unser Autor schon. In seinem Exklusivbeitrag für Kontext verrät er, dass er mit Vergnügen beim Einstürzen der „vielen Lügengebäude“ zuschaut. Bis zum Scheitern von Stuttgart 21.“

Junge Welt: »Ein irrsinniges und faktisch gescheitertes Projekt«: „»Stuttgart 21« wird teurer und teurer. Mit alternativen Lösungen ließen sich mehrere Milliarden Euro sparen. Gespräch mit Werner Sauerborn.“

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StZN: Bahn-Aufseher rügen Pofallas Hinhaltetaktik

Nicht die Projektgesellschaft oder Bahnvorstand Roland Pofalla, sondern der Aufsichtsrat der Bahn hat das pwc-Gutachten in Auftrag gegeben, weil dem Prüfungs- und Complianceausschuss der DB AG im Oktober der „Geduldsfaden riss“. Darüber berichten heute die beiden Stuttgarter Zeitungen in „Bahn-Aufseher rügen Pofallas Hinhaltetaktik“.

Die StZN schreiben: „Dass 6,5 Milliarden Euro für den Bahnknoten nicht reichen würden, damit hatte das DB-Kontrollgremium gerechnet. Pofalla habe aber in diversen Sitzungen eine „ehrliche Aufarbeitung“ verzögert, obwohl der freie Puffer schon lange unter 20 Millionen Euro gelegen habe – bei einem Projektumfang von 6,526 Milliarden. Pofalla habe argumentiert, man habe noch nicht alle Einsparmöglichkeiten ausgeschöpft und wolle „Druck im Kessel“ halten – gemeint ist, die Baufirmen weiter zur Fertigstellung Ende 2021 anzuspornen.“

Laut dieser StN-Meldung beträgt die zu erwartende Aufstockung des Finanzierungsrahmens für Stuttgart 21 nicht eine Milliarde Euro, sondern 1,4 Milliarden einschließlich einer Reserve von 300 Millionen Euro. Die StN schreibt dazu: „In den Mehrkosten von 1,4 Milliarden Euro sollen neue Puffer für Unvorhergesehenes (200 Millionen) und Risiken (100) gebildet werden. Eher marginal fällt mit 50 Millionen der Aufschlag für gesetzliche Naturschutzauflagen aus. Die Projektgesellschaft in Stuttgart rückt die Auflagen für Käfer und Eidechsen gern in den Vordergrund. 70 Millionen sind für den Abstellbahnhof geplant, 200 für Zeitverzug, 360 für hohe Ausschreibungsergebnisse.“

1,4 Milliarden Euro höhere Risken, die plötzlich seit dem letzten Jahr bei Stuttgart 21 aufgetreten sind? Die in der Presse häufig genannten Kostenrisiken für höhere Ausschreibungsergebnisse und Artenschutz machen nach dieser Information gerade einmal 410 Millionen Euro aus. Auch konnte man in der Wirtschaftswoche (hier) lesen: „Dass die Gesamtkosten auf 7,9 Milliarden Euro steigen, ist durchaus wahrscheinlich. Denn der Risikopuffer beinhaltet laut WirtschaftsWoche Risiken, die mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent eintreten.“

Unfassbar, dass der Aufsichtsrat der DB AG trotz dieser Kostenexplosion vom Bahnvorstand mit dem Hinweis auf einen seit 2016 bestehenden 20 Millionen Euro Reservepuffer hingehalten worden ist. Doch die Glaubwürdigkeit bei Stuttgart 21 ist –wie Harald Kirchner im Dlf zuletzt wieder kommentierte– längst erschöpft.

Man muss sich nur noch einmal die Beteuerungen des Ex-Bahnchefs Rüdiger Grube in Erinnerung rufen, der sich selbst gern als „ehrlichen Kaufmann“ bezeichnete. Noch vor knapp 14 Monaten sicherte er bei der Grundsteinlegung des Tiefbahnhofs“ die Einhaltung des Finanzierungsrahmen zu. Dieser würde „genügend Vorsorgepositionen“ vorsehen. Zitat aus seiner Rede: „Selbst wenn alle Kostenrisiken eintreten, bliebe Stuttgart 21 innerhalb des Finanzierungsrahmens von 6,5 Milliarden Euro.“:

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Video-Link: https://youtu.be/ra1t3EZga5Y

und 2010 lag die Soll-Bruchstelle noch bei 4,5 Milliarden Euro.

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Welt: Kosten heruntergerechnet“ – Experten kritisieren Planung / StZN: BER und Stuttgart 21. Wirtschaft kritisiert Bauplanung öffentlicher Großprojekte

Welt: „Kosten heruntergerechnet“ – Experten kritisieren Planung: „BER, Elbphilharmonie, Stuttgart 21 – die Liste der Skandalbauprojekte ist lang. Wo der Staat als Bauherr beteiligt ist, scheint Chaos programmiert. Experten kritisieren die Planung von Großprojekten, „die sich gern auch am Wahlkalender orientieren“.“

StZN: BER und Stuttgart 21 Wirtschaft kritisiert Bauplanung öffentlicher Großprojekte: „Immer neue Verzögerungen und höhere Kosten: Die Kritik an der Planung großer Bauprojekte in Deutschland reißt nicht ab. „Oft geht es bei solchen Großvorhaben nicht um Sachfragen, sondern um politische Erwägungen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Berlin, Stephan Schwarz, der „Welt am Sonntag“.“

In diesem Zusammenhang und der weiteren Kostenexplosion bei Stuttgart 21 möchten wir auf unseren Beitrag „Momentum Magazin: Was zählt? Rede zum Ingenieurbaupreis. Jürgen Lauber und das Bauunwesen bei Großprojekten“ hinweisen.

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Eidechsen und Käfer sind schuld am Bauverzug des Tiefbahnhofs? Ein Rückblick auf den Baufortschritt seit 2012

In der Halle des Stuttgarter Hauptbahnhofs hängt bei einem Wartebereich nahe des S21-Turmforums ein großes Plakat des geplanten Tiefbahnhofs mit dem Slogan „Die Zukunft liegt näher als Du denkst“:

Doch wenn man ein paar Schritte weiter über den Steg in Richtung der vorgeschobenen Bahngleise geht und einen Blick auf die riesige Baustelle wirft, wird deutlich, dass die nahe Zukunft viel weiter entfernt ist als der Werbespruch suggerieren mag. Einen Eindruck von der Megabaustelle vermitteln aktuelle Videos von Eisenbahn-TV und S21-Bau.TV. Beim Baustart von Stuttgart 21 war 2010 noch von einer Inbetriebnahme 2019 die Rede, jetzt von frühestens Ende 2024.

Eine der kritischen Baustellen, die für den Zeitverzug des Großprojekts verantwortlich ist, ist die Bahnsteighalle des Tiefbahnhofs mit der komplexen Statik der Kelchstützen. Die Bauarbeiten am oft fotografierten Startbaufeld 16/17 sind zwar am weitesten fortgeschritten. Dennoch liegen sie gravierend hinter dem Zeitplan. Fast sechs Jahre nach der Rodung im mittleren Schloßgarten zur Baufeldfreimachung stehen gerade einmal drei Füße der insgesamt achtundzwanzig Kelchstützen.

Wie mehrfach berichtet, sind Planänderungen und fehlende Genehmigungen dafür verantwortlich. Obwohl das Baufeld im ehemaligen mittleren Schloßgarten bereits im Februar 2012 geräumt war, starteten die ersten Trogbauarbeiten wegen des Planänderungsverfahrens zum Grundwassermangement erst im August 2014. Bereits zum Baustart räumte der Vertreter der Baufirma Züblin einen Zeitverzug von zweieinhalb Jahren ein. Zwar erhielt die Bahn im September 2014 nach dem öffentlichen Planänderungsverfahren die Genehmigung für das mehr als doppelte Entnahmevolumen an Grundwasser. Doch weitere fehlende Genehmigungen, u.a. für das Brandschutz- und Entrauchungskonzept sowie die damit verbundenen statischen Änderungen, verzögerten erheblich den Baufortschritt. Bis heute hat die Bahn keine weitgehende Baufreiheit. Die zuletzt von der Bahn für Juni 2017 angekündigte Genehmigung der Planänderung durch das Eisenbahn-Bundesamt zur Verlagerung der Fluchttreppenhäuser an die Bahnsteigenden steht weiterhin aus. Davon hängt auch die Statik der technisch komplexen Kelchstützen ab, die das Dach der Bahnsteighalle bilden sollen.

Aktuell ist man im Startbaufeld so weit, wie man nach dem 2014 veröffentlichten Bauzeitenplan gerade einmal nach einem Jahr Bauzeit sein wollte. Und Ende 2018 sollte eigentlich der 2012 abgeschlossene sechseinhalbjährige Vertrag mit der Baufirma Züblin auslaufen. Für viele Stuttgarter, die den schleppenden Baufortschritt täglich erleben und unter den damit verbundenen Beeinträchtigungen leiden, ist es nur noch ein milliardenschweres Baustellendesaster, das dazuhin die „gesamte Stadtentwicklung gefährdet„.

Trotz der massiven Bauverzögerung hat die Bahn den Zeitverzug an ihrem Prestigeprojekt der Bahnsteighalle mit den markanten Kelchstützen und Lichtaugen nicht offen eingeräumt. In den Lenkungskreisunterlagen ist nur von Verzögerungen am Nord- und Südkopf des Tiefbahnhofs und dem dort erforderlichen Gegensteuerungsbedarf von einem bzw. zwei Jahren die Rede. Stattdessen verbreitet S21-Chef-Manfred Leger seit Jahren Optimismus und kündigt immer wieder das „Wachsen der Kelchstützen“ an. So beispielsweise im legendären StZ-Interview „Warten Sie ab, wie schnell wir hier noch werden“ vom April 2015, auf mehreren Anwohnerveranstaltungen  oder auch noch zuletzt im Vorwort des S21-Projektmagazins vom November 2017. Stattdessen ist viel vom Artenschutz die Rede, der Stuttgart 21 verzögern und verteuern würde.

Diese Öffentlichkeitsarbeit hat dazu geführt, dass in der überregionalen Presse nicht wahrgenommen wird, dass die Bahn für das Debakel an der Baustelle des Tiefbahnhofs selbst verantwortlich ist. Stattdessen kann man -wie auch im heutigen Vorabbeitrag der „Welt“–  Sätze wie diesen lesen: „Der Bau des neuen Hauptbahnhofs in Stuttgart verzögert sich unter anderem auch wegen strenger Artenschutzvorschriften für Eidechsen und Käfer.“

Wir haben seit Jahren über die Bauarbeiten am Tiefbahnhof berichtet. Daher möchten wir in einem chronologischen Rückblick seit 2012 aufzeigen, warum sich die Bauarbeiten am prominenten Startbaufeld 16/17  trotz  immer wieder anderslautenden Ankündigungen der Bahn verzögert haben. Alle Baustellenfotos, bis auf den Screenshot aus dem aktuellen Film von Eisenbahn-TV, sind der Webseite der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH entnommen:

2012

  • Februar 2012: Nach der Volksabstimmung im November 2011 (SZ) wird das Baufeld für den Tiefbahnhof im mittleren Schloßgarten geräumt und gerodet. Das Kommunikationsbüro begründete dies mit dem Zeitdruck der anstehenden Bauarbeiten. Den Start der Tiefbauarbeiten kündigt die Bahn für Sommer oder Herbst 2012 an (StZ).
  • März 2012: Die Bahn kündigt den Beginn der Bauarbeiten rund um den geplanten Tiefbahnhof für Anfang 2013 an (StZ). Die Bauarbeiten für den Tiefbahnhof incl. Nesenbachdüker werden an die Züblin AG vergeben (StZ). Die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 wird von Ende 2019 auf Ende 2020 verschoben. Begründet wird dies mit den Verzögerungen beim Planänderungsverfahren Grundwassermanagement zur Entnahme von mehr als der verdoppelten Grundwasserentnahmemenge  (Spiegel), das die Bahn im April erneut beantragt (StZ).
  • Juni/ Juli 2012: Bahn beharrt auf Baustart für die ersten Trogarbeiten des Tiefbahnhofs Anfang 2013 (StZ), obwohl nach Einschätzung des Verkehrsministeriums die Bauarbeiten am Trogarbeiten wegen des Planänderungsverfahrens erst 2014 beginnen können (StZ). Der verantwortliche S21-Projektleiter Stefan Penn dementiert seine Äußerung über weitere Verzögerungen. Intern geht die Bahn jedoch von Verspätung und Mehrkosten aus (StZ).
  • September 2012: Start des Planänderungsverfahren zur Verdoppelung der Grundwasserentnahme mit öffentlicher Auslegung der Unterlagen.
  • Oktober 2012: Die Gutachter der Baseler Gruner AG attestieren, dass „kein gesamthaftes und genehmigungsfähiges“ Brandschutz- und Entrauchungskonzept für den Tiefbahnhof und die Tunnelstrecken vorliegt. Im Brandfall sei nicht auszuschließen, dass flüchtende Menschen kontaminierte Luft einatmen. (Stern / FAZ / StN). Die Ingenieure22 hatten bereits 2010 in der Schlichtung auf das aus ihrer Sicht kritische Konzept hingewiesen. Sie beriefen sich damals auch auf die langjährigen Forderungen der Stuttgarter Feuerwehr.
  • Dezember 2012: Die Bahn räumt Mehrkosten von 2,3 Milliarden Euro ein (StZ). Die Gründe für die Kostenexplosion liegen in gravierenden Schwächen bei der Planung (darunter 610 Millionen Euro durch bisher nicht untersuchte Leitungen, nur teilweise geplante Bauten oder gar nicht erst berücksichtigte Kosten sowie weitere 490 Millionen Euro falsche Preis- und Mengenannahmen und Abweichungen der technischen Ausführung von den Plänen).

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StZN: Aktionbündnis will Bahnmanager anzeigen / Aktionsbündnis: Statt der von der DB behaupteten 7 Mrd. € Ausstiegskosten können bei einem Umstieg 5,4 Mrd.€ eingespart werden

StZN: Aktionbündnis will Bahnmanager anzeigen: „Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird deutlich teurer und später fertig. Wegen der Kostensteigerungen will das Aktionsbündnis gegen den Tiefbahnhof die Bahnmanager anzeigen.“

Pressemitteilung Aktionsbündnis: Statt der von der DB behaupteten 7 Mrd. € Ausstiegskosten können bei einem Umstieg 5,4 Mrd.€ eingespart werden: „Mit gezielten Desinformationen versucht die Bahn offensichtlich, den Weiterbau von Stuttgart 21 trotz Kostenexplosion und Zeitverzug ein weiteres Mal durchzubringen. Bereits die Nachricht, die Kosten stiegen erneut um 1,1 Mrd. € hatte bundesweit Negativ-Schlagzeilen ausgelöst, obwohl Bundesrechnungshof und bahnunabhängige Gutachter die Kostenschallmauer von 10 Mrd. € längst erreicht, inzwischen vermutlich durchbrochen sehen. Um die aufkommende Ausstiegsdiskussion zu stoppen, lanciert die DB am 30. November, ein Ausstieg verursache aber Kosten von 7 Mrd. €. „Diese Zahl ist so absurd und durch nichts belegt, dass wir diesmal hoffen, Politik und Öffentlichkeit werden der DB nicht erneut auf den Leim gehen“, so Bündnissprecher Eisenhart von Loeper.“

Update 5.12.2017:

StZ: S-21-Klagen: Staatsanwalt stoppt Verfahren: „Projektkritiker scheitern mit ihren Vorstoß gegen Bahn-Vorstände und -Aufsichtsräte. Sie warfen ihnen im Zusammenhang mit Stuttgart 21 Untreue vor.“

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TAZ: Hannes Rockenbauch und Boris Palmer. Pro Ausstieg und für Weiterbau von Stuttgart 21

TAZ: Hannes Rockenbauch für den Ausstieg. Salamitaktik „Stuttgart 21“: „Das Bahnprojekt in Stuttgart war nie wirtschaftlich oder leistungsfähig. Der Ausstieg lohnt sich immer noch mehr als das Weiterwursteln.“

TAZ: Palmer für Weiterbau von Stuttgart 21. Zu teuer, um aufzuhören: „Nichts wie raus? Ach was. Tübingens grüner OB Boris Palmer hält einen Ausstieg aus dem Milliardenprojekt der Bahn für nicht mehr möglich.“

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SWR2 Forum: Unterirdisch-Das Drama um Stuttgart 21

SWR2 Forum: Unterirdisch- Das Drama um Stuttgart 21: „Nicht wenige haben es schon lange geahnt: die umstrittene Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde wird komplizierter, teurer und verzögert sich. Noch eine Milliarde mehr als zuletzt geplant, Bauende frühestens 2024. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf nunmehr 7,6 Milliarden Euro, das übertrifft sogar den Berliner Skandalflughafen BER. Ende Januar will die Bahn das weitere Vorgehen beschließen, bis dahin ist Streit programmiert. Wer ist verantwortlich für das Debakel? Und wie groß ist der Schaden für die Politik, die Bahn, die Steuerzahler?  Es diskutieren: Prof. Dr. Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler, Universität Hohenheim,  Arno Luik, Autor beim Wochenmagazin „Stern“, Hamburg,Jürgen Waibel, Journalist, SWR Stuttgart“.

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Alternativer Tunnelvortrieb bei Stuttgart 21

Karikatur vom 29.11.2017

mit freundlicher Genehmigung von Klaus Stuttmann

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StZN: Stuttgart 21 und die Folgen / Aufbruch Stuttgart: Kostenexplosion und erneute Verzögerung bei S 21 gefährden gesamte Stadtentwicklung

StZN: Stuttgart 21 und die Folgen. Aus dem Takt: „Der Verzug bei Stuttgart 21 bringt die Pläne für Stadtentwicklung durcheinander, meint Lokalchef Jan Sellner. Die Stadt muss jetzt mehr selbst gestalten – besonders in der Wohnungspolitik.“

StZN: Rathauschefs: Neubaustrecke vor S 21 nutzen: „Stuttgart wird später fertig und teurer. Das steht mittlerweile fest. Doch was bedeutet das für die Neubaustrecke Ulm-Wendlingen, die, so die bisherigen Ausssagen der Bahn, im Zeit- und Kostenrahmen liegt. Wir haben nachgefragt.“

StZN: Bahnprojekt bremst Wohnungsbau aus: „Die Stadt setzt bei der künftigen Wohnbebauung große Hoffnungen auf das Teilgelände C 1 des Stuttgart-21-Areals. Denn die Bebauung anderer Flächen rückt nach den Verzögerungen bei S 21 in weite Ferne.“

Pressemitteilung Aufbruch Stuttgart: Kostenexplosion und erneute Verzögerung bei S 21 gefährden gesamte Stadtentwicklung

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Berichterstattungen und Kommentare zur erneuten Kostenexplosion von Stuttgart 21

SWR1: Stuttgart 21 und Co.- Fässer ohne Boden?: „Die Kritik an neuen Mehrkosten und Verzögerungen beim Bahnprojekt Stuttgart 21 hält an. Selbst Befürworter sind inzwischen verärgert. Warum dauert es nochmal drei Jahre länger? Warum sind kosten Bauprojekte in Deutschland am Ende immer deutlich mehr als veranschlagt?“

Wirtschaftswoche: Wer soll das bezahlen?: „Für Bahnchef Lutz ist das neue Gutachten eine Hiobsbotschaft. Denn die Gesamtkosten dürften sehr wahrscheinlich auf knapp acht Milliarden Euro ansteigen, da der Risikopuffer von 300 Millionen Euro mit ziemlicher Sicherheit ausgereizt werden wird. Er beinhaltet nämlich Risiken, die mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent eintreten. Das sieht die vertrauliche Beschlussvorlage für den Aufsichtsrat vor, dessen Inhalt der WirtschaftsWoche bekannt ist. Zu den Risiken gehören beispielsweise noch zu vergebende Aufträge. Da die Bauwirtschaft boomt, sind Bauleistungen derzeit nicht mehr zum Schnäppchenpreis zu bekommen. Außerdem drohen geologische Risiken wie Einwirkungen des Minerals Anhydrit und Nachträge durch die Bauunternehmen.“

Dlf: „Wir werden uns an den Mehrkosten nicht beteiligen“: „Der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann, lehnt eine Beteiligung des Landes an der Finanzierung der erneuten Kostensteigerung ab. Neben der Bahn sei die Kanzlerin in der Pflicht, die das Projekt rund um den Stuttgarter Bahnhof im Wissen um das Risiko durchgedrückt habe, sagte der Grünen-Politiker im Dlf. “

SWR: S21-Abbruch teurer als Fertigstellung?: „Protest gegen Stuttgart 21 gab es immer wieder – bis heute. Doch das umstrittene Bahnprojekt abzubrechen, wäre laut einem Pressebericht inzwischen teurer, als es zu Ende zu bauen.“

SZ: Was wird aus dem Milliardenloch?: „Irgendwo zwischen Stadtmitte und Feuerbach werden die Tunnelwände im Stuttgarter Untergrund plötzlich bunt. An die Wände der 14 Meter hohen Tunnelröhren wurden gelbe, rote, grüne und blaue Buchstaben und Zahlen gesprüht. Was aussieht wie lustige Graffiti, ist Ergebnis harter, langer und vor allem teurer Arbeit: Jeder Farbklecks steht für eine Injektion Acrylat-Gel. Mit diesem Kunstharz wollen die Tunnelbauer des Bahnprojekts Stuttgart 21 gefährliche Gesteinsschichten zähmen: Anhydrit. Wenn dieses Mineral mit Wasser in Berührung kommt, quillt es massiv auf und sprengt alles weg – selbst Tunnelverkleidungen aus Beton.“

Der Anhydrit ist nur einer von vielen Gründen, welche das umstrittene Großbauprojekt noch viel teurer werden und die Arbeiten noch viel länger dauern lassen als geplant.

SWR: Steuerzahlerbund sieht Bahn in Zahlungspflicht: „Das Land Baden-Württemberg gibt bereits 930 Millionen Euro für Stuttgart 21 aus. Die Steuerzahlerbund meint: Das ist genug.“

Focus: Linke: Kanzlerin muss Stuttgart 21 stoppen: „Der Bundesvorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgerufen, einen Baustopp für das Bahnprojekt Stuttgart 21 zu verfügen.“

Welt: Vorsicht – Staat baut mit: „Großprojekte kann Deutschland nicht mehr. Stuttgart 21 und der BER belegen das. Sie haben eines gemein.“

StZ: Kenner der Baubranche geben Auskunft. Höhere Preise, weniger Gebote: „Die Kostenexplosion bei Stuttgart 21 wird von der Bahn auch mit gestiegenen Baupreisen begründet. Wie sieht die Lage wirklich aus? Wir haben Branchenkenner befragt.“

FAZ: Stuttgart-21-Mehrkosten treffen alle Bahnkunden: „Stuttgart 21 wird noch teurer als gedacht, das ist jetzt klar. Doch woher kommt das Geld? Verkehrsverbände sagen nun: Die Auswirkungen könnten ziemlich weitreichend sein.“

StZN: Grüne im Bundestag machen Druck wegen Stuttgart 21: „Die grüne Bundestagsfraktion verliert allmählich das Vertrauen, dass die Deutsche Bahn das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 wieder in den Griff bekommt. In einem Brief an Bahn-Chef Lutz macht sie ihrem Ärger Luft.“

Update 3.12.2017:

Bauers Depeschen (StN-Kolumne): Gurken:Heute erscheint es müßig, wieder und wieder die Lügen und Täuschungsmanöver der Planungsgurken von S 21 aufzulisten. Je astronomischer die Kosten, je unsicherer der Endtermin, desto weniger scheint dieses Größenwahnprojekt die Menschen zu interessieren. Die Summe, die in absehbarer Zeit im zweistelligen Milliardenbereich landen und weitere Steuern fressen dürfte, ist kaum noch nachvollziehbar: Wer soll begreifen, was 10 000 000 000 Euro im Alltagsleben der Stadt anrichten?“

Heise (Kommetar von Franz Alt): Was nun, Stuttgart 21?: „Schwaben gelten gemeinhin als sparsam. Aber gilt das immer? Auch bei Stuttgart 21? Ein Kommentar.“

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Fundierte Kostenkalulation? Rückblick auf die Schlichtungverhandlung im November 2010 zu Stuttgart 21

Angesichts der bekannt gewordenen, erneuten Kostenexplosion bei Stuttgart 21 auf 7,6 Milliarden Euro möchten wir an das jeweilige Fazit der Projektbefürworter und der Gegner zur Einhaltung des Kostenrahmens anlässlich der Schlichtung vor sieben Jahren, am 26.11.2010 erinnern.

Hier die Folie aus der Präsentation des damaligen Bahnvorstands Volker Kefer , in der  von einer fundierten Kostenkalkulation über 4,526 Milliarden und einem darin enthaltenen Puffer von 438 Millionen die Rede ist:

Und hier das Fazit der Projektgegner in der Schlichtung, das der damalige Landtagsabgeordnete und Fraktionsvoritzende der Grünen, Winfried Kretschmann präsentierte:

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Inbetriebnahme frühestens Ende 2024 und mindestens 7,6 Milliarden Euro. Wieder einmal längere Bauzeit und erneute Kostensteigerungen bei Stuttgart 21

Die Dauerbaustelle Stuttgart 21 wird zu Deutschlands teuerstem Milliardengrab; ein Fass ohne Boden. Ein Szenario, das die Projektkritiker, der Bundesrechnungshof und die Gutachter von Vieregg-Rössler vorausgesagt hatten. Nach Informationen aus dem Aufsichtsrat soll Stuttgart 21 frühestens Ende 2024 in Betrieb gehen und wieder einmal eine Milliarde Euro mehr kosten. Wenn man den schleppenden Baufortschritt bei Stuttgart 21 verfolgte -über den wir seit 2013 immer wieder berichteten- ist es keine Überraschung. Jedoch für die Steuerzahler; Bahnfahrer, Stuttgarter und für die betroffenen Anwohner ein erschreckendes Szenario. Zum Baustart Anfang 2010 lag der Kostenrahmen und die „Sollbruchstelle“ noch bei 4,5 Milliarden Euro. Der neue unterirdische Bahnknoten sollte neun Jahre später 2019 in Betrieb gehen. Jetzt sind es mindestens 7,6 Milliarden Euro und die Bauzeit läge dann bei rund 14 Jahren. Das offizielle Inbetriebnahmedatum verschiebt sich jedoch nicht  wie viele Medien berichten nur um ein Jahr, sondern um drei Jahre von Ende 2021 auf Ende 2024. Und es ist unrealistisch, dass dieses Megaprojekt sieben Jahre vor dem jetzt neu angesetzten Fertigstellungstermin im Kosten- und Zeitrahmen bleiben wird. Aktuell hat die DB Projektgesellschaft  einen ersten Auftrag für Stuttgart 21 mit der Verlängerungsoption bis Februar 2026 ausgeschrieben. Es bleibt bei der Salamitaktik der Deutschen Bahn für das von ihr verantwortete Milliardenprojekt Stuttgart 21.

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Augsburger Allgemeine: Baustellenbesuch bei Stuttgart 21: Ein Traum für Tunnelbauer

Augsburger Allgemeine: Baustellenbesuch bei Stuttgart 21: Ein Traum für Tunnelbauer: „Man sieht sie fast nicht, aber sie sind da, irgendwo unter der Erde. Sie stecken in einem der Tunnel und Löcher, in einer der Gruben und Röhren. Allein in Stuttgart sind es rund 4000 Ingenieure, Stahlbauer, Handwerker, Tunnelbauer und Mineure, die derzeit am Bahnprojekt Stuttgart 21 arbeiten. In Zwölf-Stunden-Schichten, zehn Tage Dienst, fünf Tage Urlaub. Viele Österreicher haben hier angeheuert, ganze Dorfgemeinschaften, wo die Männer seit Generationen Tunnelbauer sind. 59 Kilometer Tunnel haben sie im Bereich Stuttgart an elf Tunnel-Großbaustellen zu bauen, 34 Kilometer sind geschafft. Auch von den knapp 62 Tunnelkilometern der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm, sind knapp 39 gegraben, zum Teil in schwierigstem Gestein.“

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Kran-Werbetafeln beleuchten weiter das Kernerviertel / SZ: Forscher warnen vor weltweiter Lichtverschmutzung

Wie hell nachts die seit diesem Herbst installierten Werbeflächen an den Baukränen rund um den Südkopf des „Tiefbahnhofs“  leuchten, erleben weiterhin Anwohner des Kernerviertels. Trotz Beschwerden und der Zusicherung des Bauinfo, dass man mit der Baufirma Züblin im Gespräch sei, hat sich seit fast eineinhalb Monate nichts getan. Hier ein Foto, das uns eine Betroffene mit dem Blick aus ihrem Schlafzimmer geschickt hat:

Nicht nur Menschen sind in dem Wohngebiet am steilen Ameisenberg betroffen. Im Kernerviertel leben u.a. mehrere Fledermaus-Populationen in den Gärten hinter den Häusern.

Dabei weist eine aktuelle Studie, über die die Süddeutsche Zeitung heute (hier) berichtet, auf die Folgen der Zunahme des künstlichen Lichts für die Tiere als auch Pflanzen und Mikroorganismen hin. Zu den Auswirkungen des Verlust der Nacht auf den Menschen schreibt die SZ u.a.:

Unklar ist, wie genau nächtliches Licht die menschliche Gesundheit beeinträchtigt. […] „Es gibt viel zu viel Licht, das nicht gebraucht wird“, sagt Christopher Kyba, Physiker am Geoforschungszentrum Potsdam und Hauptautor der Studie. „Fällt solch ein Licht durchs Schlafzimmerfenster oder direkt in einen See, ist das nicht nur eine Verschwendung von Geld und Energie, es bereitet auch große Probleme.“ […] Gesichert scheint hingegen zu sein, dass das kalte, bläulich-weiße Licht der LEDs die innere Uhr des Körpers verstärkt durcheinanderbringt, da es von empfindlichen Zellen auf der Netzhaut als Tagessignal wahrgenommen wird. Schätzungen des US-Ärzteverbands American Medical Association zufolge, fällt der störende Effekt bei LEDs fünfmal so stark aus als bei gelblichen Leuchten.“

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Erneute jahrelange große Belastung des Nordbahnhofviertels durch S21-Bau befürchtet: Stadtteilgruppe „Nordlichter“ wartet auf Antworten von der Stadt

Pressemitteilung der Stadtteilgruppe Nordlichter:

Wie von der Deutschen Bahn im Oktober in der Bezirksbeiratssitzung erklärt, soll Ende 2018 die Baulogistikstraße für den Bau von S21 wieder abgebaut werden. Es müssen für den Bau des Bahnprojekts aber noch fast drei Millionen Tonnen Gestein abgefahren werden. Die DB hat in den letzten vier Jahren fünf Millionen Tonnen Abraum abtransportiert – also durchschnittlich 1,25 Millionen Tonnen pro Jahr.

Die Nordlichter bezweifeln daher, dass die Bahn es schaffen wird, allein im kommenden Jahr die verbliebenen fast drei Millionen Tonnen Abraum abzutransportieren. „Wir befürchten, dass die Stadt Stuttgart wieder Sondergenehmigungen für die Bahn erteilen wird und dann ab Ende 2018 wieder Tag und Nacht und auch an Sonn- und Feiertagen die LKWs durch unser Wohngebiet fahren werden, um den restlichen Abraum abzutransportieren„, erklärt Claudia Jechow von den Nordlichtern.

Bekanntermaßen muss zudem für den Bau des neuen S-Bahn-Tunnels die Wolframstraße jahrelang und vielleicht auch für immer durch einspurige Behelfsrampen ersetzt werden:

Der Fahrrad- und Fußgängerweg auf der Seite des Nordbahnhofviertels fällt weg. Nur auf der Seite des Europaviertels ist ein kombinierter Fuß- und Radweg geplant. Für die Nordlichter ist dadurch ein tägliches Verkehrschaos vorprogrammiert. „Dieses ganze Konstrukt ist eine große Zumutung für alle Verkehrsteilnehmer nicht nur aus dem Nordbahnhofviertel“, sagt Jechow. „Außerdem ist zu befürchten, dass die Nordbahnhof-, die Friedhof- und die Rosensteinstraße dann noch mehr als Schleichwege genützt werden.“

Bei der Einwohnerversammlung am 16. Oktober 2017 in Stuttgart-Nord hatten die Nordlichter den anwesenden Bürgermeistern und Gemeinderäten entsprechende Fragen zu diesen Sachverhalten gestellt, die jedoch an diesem Abend unbeantwortet blieben. Sie seien zu komplex und gingen zu sehr ins Detail, so Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) als Erklärung. Er versprach jedoch, die Fragen in Kürze schriftlich zu beantworten. Doch das ist auch sechs Wochen nach der schriftlichen Einreichung nicht geschehen. Die Nordlichter fordern daher die Stadt auf, ihre Fragen zeitnah zu beantworten.

Über die Stadtteilgruppe Nordlichter
Die Gruppe Nordlichter ist eine seit 2012 bestehende Interessengemeinschaft von Bewohnern des Stuttgarter Nordbahnhofviertels, das extrem von dem S21-Baustellenverkehr und dem Bau von Stuttgart 21 betroffen ist.

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Rede von Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieure22: Fehlplanungen der Bahn – wir lassen nicht locker !

Rede von Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieure22, auf der 395. Montagsdemo am 27.11.2017 über die Folgen des Umbaus der S-Bahnrampe und die Fehler in der Bahn-Präsentation im Lenkungskreises zur Unterfahrung der Gleise in Unter- und Obertürkheim:

Liebe Freunde,

es ist nur wenige Wochen her, dass ich über die Fehlplanungen der Bahn an der Wolframstraße, beim Umbau der S-Bahnrampe und beim Tunnelbau in Untertürkheim gesprochen habe. Bei allen Themen hatte ich Vorschläge gemacht, wie wir die Verantwortlichen mit ihren Problemen konfrontieren können. Darüber möchte ich Euch heute berichten.

Dass die neue S-Bahn-Strecke zwischen Hauptbahnhof und Mittnachtstraße den City-Ring der Stadt Stuttgart an der Wolframstraße durch einen „Halbtieftunnel“ zerschneiden soll, der dann mit abenteuerlichen, einspurigen Straßenschleifen zu überfahren ist, das wollen Stadtverwaltung, Bahn und Infoladen möglichst lange „unter den Teppich kehren“.

Den Bezirksbeirat Nord haben wir darüber informiert, aber über eine Reaktion ist uns noch nichts bekannt. Wir werden nachfragen.

Um diese Fehlplanung in die Öffentlichkeit zu tragen, haben wir einen Flyer (hier) entworfen, von dem es heute die ersten Exemplare gibt. Die Stadtteilgruppe „Nordlichter“ hat in der Bürgerversammlung des Stadtbezirkes Nord vor mehreren Hundert Bürgern die Planung hinterfragt. Als Oberbürgermeister Kuhn aber auf keine Frage antwortete, hat Claudia Jechow mutig mit Zwischenruf die fehlenden Antworten eingefordert. Die Themen seien zu komplex und sehr detailliert –man werde die Antworten nachliefern. Da aber bisher nichts passiert ist, haben die „Nordlichter“ eine entsprechende Pressemitteilung herausgegeben und einige Gemeinderäte um Unterstützung gebeten.

Ab Anfang November hat die Bahn nun im Hauptbahnhof oben das erst vor 5 Jahren neu gebaute Gleis 1, Teile von Gleis 2 und den dazwischen liegenden Bahnsteig abgerissen. Dort soll ebenso ein neuer Tunnel für die S-Bahn gebaut werden. Als die Bahn diese Baumaßnahme im Verband Region Stuttgart vorgestellt hat, da wurde nur dargestellt, dass die S-Bahn nach Abschluss dieses Umbaus weitgehend unverändert in den Hauptbahnhof tief einfahren kann. Was aber alles während des Baus passiert, das versuchte man ebenfalls „unter den Teppich zu kehren“.

Durch Nachfragen bei den Planern wissen wir, dass es durch den Abbruch von Stützmauen direkt neben den S-Bahn-Gleisen zu Komplettsperrungen der S-Bahn auf der Rampe kommen soll – etwa so wie das in Feuerbach immer wieder passiert. Um genauer zu wissen, was bis Anfang 2019 –so lange soll der Umbau dauern – auf die S-Bahn-Fahrgäste zukommt, hat die Fraktionsgemeinschaft von Linken und Piraten nun einen Auskunftsantrag gestellt, der erstaunlicherweise von allen anderen Fraktionen unterstützt wurde. Die Bahn muss jetzt erklären, wie oft der S-Bahn -Verkehr reduziert oder gar ganz unterbrochen wird und welche Notfallkonzepte während des Baus bestehen.

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Höllenlärm am ZA Prag – und immer noch kein Ende

Beitrag des Netzwerks Killesberg und Umgebung: Der Lärm an der Rettungszufahrt ZA Prag gleicht einer unendlichen Geschichte. Die Anwohner am Wartberg spüren nichts von den angeblich Lärm reduzierenden Maßnahmen des aktiven Schallschutzes, die die Bahn hat einbauen lassen. Nach einem Schriftwechsel zwischen dem Netzwerk Killesberg und der PSU konnten sich die betroffenen Anwohner am 20. November ein Bild davon machen, woher der Lärm wirklich kommt. Viele Fragen blieben offen.

Uli Hangleiter hatte am 9.10.17 für das Netzwerk Killesberg und Umgebung an den Leiter des Fachbereichs Projektbeteiligte und Umwelt der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (PSU), Dr. Florian Bitzer, wie folgt geschrieben: „Mitglieder des Netzwerks Killesberg berichten uns verärgert und genervt, dass der Lärm durch die Lüfter am ZA Prag immer weiter zunimmt und in den letzten Wochen unerträglich geworden ist. Die von Ihnen eingeführten neuen Maßnahmen des aktiven Schallschutzes bewirken offensichtlich wenig bis gar nichts. Die Anwohner wundern sich sehr, dass das, was jetzt als „Einhausung“ neu eingebaut ist, Ausdruck dessen sein soll, wofür Sie „noch einmal sehr viel Geld in die Hand nehmen“. Er hatte dann um einen Vororttermin zur Besichtigung der Baustelle am ZA Prag, und zwar vor dem Tunnelsaustritt, gebeten. Und weiter: „Zugleich bitten wir um Darlegung der Gründe, weshalb sich der Tunnelvortrieb der Feuerbacher Tunnelröhren so lange hinzieht und warum nicht wenigstens eine der beiden Röhren schon längst durchgeschlagen ist“.

Folie aus der Präsentation der PSU vor dem Bezirksbeirat Nord

Dr. Bitzer antwortete am 18.10.2017, dass „die angekündigten Maßnahmen, Einbau der Elastomerlager der Lüfter zur Schwingungsentkopplung (am 31.09.2017) und die Motoreneinhausung (am 11.10.2017) zwischenzeitlich umgesetzt worden“ sind. Er verwies darauf, dass die Immissionsmessungen nun durch den Immissionsschutzbeauftragten Fritz in eigener Verantwortung durchgeführt werden. Bitzer schrieb weiter: „Der Tunnelvortrieb des Tunnels Feuerbach gestaltet sich aufgrund der angetroffenen Geologie wie bereits kommuniziert schwieriger als zu Beginn der Arbeiten prognostiziert. In den Anhydritbereichen ist ein trockener Vortrieb zwingend erforderlich…“. Die Sicherungsmaßnahmen seien sehr zeitaufwendig, mit dem ersten Durchschlag am Portal Kriegsberg (Jägerstraße) sei im ersten Halbjahr 2018 zu rechnen.

Der vom Netzwerk geforderte Ortstermin kam schließlich am 20.11. zustande, an einem eiskalten, nassen Novemberabend. Achtzehn Anwohner und Netzwerkmitglieder waren gekommen. Die Einhausung der Ventilatoren konnten wir sehen, die elastischen Lager für die Bewetterungslutten waren nicht zugänglich bzw. sichtbar. Leider zeigte man uns auch kein Bildmaterial dazu. Dass die durchgeführten Maßnahmen zur Lärmreduzierung nur gering wirksam sind, wie Bahn und ARGE Tunnel Feuerbach behaupten, konnten wir sogar nachvollziehen. Denn der Lärm aus der Belüftung wird massiv überlagert von dem Höllenlärm der aus dem Tunnel strömenden Abluft, die zugleich mit Rauch und Gestank daher kommt. Der Grad der Emissionen ist dabei abhängig von den Arbeitsabläufen in den Tunnelröhren und ist am stärksten nach den Sprengungen. Es war zu beobachten, dass die weichen Kunststoff-Lutten, die ca. 80m hinter den Stahl-Lutten im Tunnel weiterführen, heftigst schlagen und Vibrationen erzeugen, die in den Häusern darüber massiv zu spüren sind.

Die mehrfach geäußerte Frage nach den nächtlichen Lärmspitzen, die teilweise den in diesem Wohngebiet maximal zulässigen Spitzenpegel im Nachtzeitraum (20-7 Uhr) von 60 dB(A) überschreiten, wurde nicht beantwortet, Dr. Bitzer will dem aber nachgehen. Marianne Pauli-Aretz wies auf den letzten veröffentlichten Messbericht zur Lärmimmission am ZA Prag vom 9.11.17 hin, der zeigt, dass der Prognosewert des Planfeststellungsbeschlusses von 44 dB/A (Nacht) mit einem aktuell durchschnittlichen Nachtwert von 53,6 dB/A um fast 10 dB/A deutlich überstiegen wird. (Dabei ist zu beachten, dass eine Erhöhung um 3 dB/A einer Verdoppelung des Schalldrucks entspricht). Des Weiteren wurde gefragt, warum im April 2016 wegen eines nächtlichen Lärmpegels von 55 dB/A die Weiterarbeit „unverzüglich einzustellen“ war (Messbericht vom 18.4.2016), ein Beurteilungspegel von 53,6 dB/A vom Herbst 2017 aber lediglich als „deutlich überschreitend“ bezeichnet wird. Konsequenzen sind in den „abschließenden Bemerkungen“ des Messberichts vom 9.11.17 nicht zu finden. Das Netzwerk wird hierzu um schriftliche Erläuterung bitten.

In diesem Kontext ist auch eine Initiative von Mitgliedern des Netzwerks zu sehen: In einem Brief vom 26.09.2017 wurde der Freiburger Rechtsanwalt Dr. Lieber gebeten, angesichts der hohen Immissionswerte und der unbefriedigenden Maßnahmen des aktiven und passiven Schallschutzes eine Einschätzung der Rechtslage abzugeben. Dr. Lieber, Fachanwalt für Verwaltungsrecht mit Schwerpunkt Immissionsrecht, hat am 11.10.17 eine ausführliche Stellungsnahme an das Netzwerk geschickt. Darin liefert er allerdings keine Patentantwort. Vielmehr stellt er fest, dass anhand von Gutachten und ggf. einem Gerichtsverfahren überprüft werden müsse, in wieweit die Immissionen aus den Tunneln tatsächlich den genehmigten Werten der Planfeststellung widersprechen. Wie das Netzwerk hier weiter vorgeht, ist noch offen. Entschieden wird darüber, wenn weitere Stellungnahmen der PSU vorliegen.

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Business Insider: Wer wissen will, was in deutschen Großstädten schief läuft, muss nach Stuttgart schauen

Business Insider: Wer wissen will, was in deutschen Großstädten schief läuft, muss nach Stuttgart schauen:Scheißgrube 21“ stand lange Zeit auf einer Stellwand, die die Baustelle des Stuttgarter Bahnhofsprojekts S21 vom zentralen Arnulf-Klett-Platz trennt. „Viel Lüge, wenig Züge“ ebenfalls. Deutliche Statements an prominenter Stelle. Immer wieder reinigten Stadt und Bahn die Stellwände oder veränderten deren Position, so dass nur noch ein Wortsalat zu lesen war. Unbeeindruckt vom Stellungsspiel, sprühten Gegner des Projekts ihre Meinung wieder auf. In diesem Katz-und-Maus-Spiel geht es um Hegemonie: Wer hat die Deutungshoheit im Diskurs um die Entwicklung der Stadt – das „City-Marketing“ in Form von Befürwortern expansiver Kommerzialisierung und Großprojekten oder der autochthone, kritische Bürger? Dieser Konflikt entfacht sich in vielen deutschen Großstädten seit Jahren. Doch nur an wenigen Orten Deutschlands zeigt er sich so deutlich wie in Stuttgart.“

Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung: Stuttgart wächst und baut sich um: „Bauvorhaben wie Stuttgart 21 und die Standortdiskussion um die Ansiedlung von Kulturinstitutionen prägen den Wandel der Stadt. Auch viele neue Hotels entstehen, und die Kennzahlen sind im Plus.“

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FAZ+: Wenn Ingenieure narrenfrei sind / MM: Ein Paradies für Ingenieure

FAZ+(kostenpflichtig): Wenn Ingenieure narrenfrei sind: „Stuttgart 21 ist ein Megaprojekt: Eidechsen müssen umgesiedelt und das Siedlungsgebiet des Juchtenkäfers beachtet werden. Vieles machen die Ingenieure zum ersten Mal. Das treibt die Preise für den Bau in die Höhe. Wer wird die zusätzlichen Kosten übernehmen? Wer im Hindenburg-Bau in der Nähe des von Paul Bonatz entworfenen Stuttgarter Hauptbahnhofs arbeitet und aus dem Fenster schaut, sieht seit Jahren nichts anderes als rasenden Stillstand. Oder die Baustelle von „Stuttgart 21“. Ein riesiges Loch ist in der Mitte Stuttgarts entstanden, drum herum Verkehrschaos, Lärm, Dreck, fast wöchentlich neue Verkehrsführungen. […] Selbst einigen Befürwortern von Stuttgart 21 fällt es schwer, heute noch an das Projekt zu glauben und es zu rechtfertigen.“

Mannheimer Morgen: Ein Paradies für Ingenieure: Sie haben nahezu unbegrenzte finanzielle und technische Mittel zur Verfügung und verändern das Gesicht Stuttgarts. Man sieht sie fast nicht, aber sie sind da. Sie stecken in einem der Tunnel und Löcher, in einer der Gruben und Röhren, die zu diesem Ingenieursparadies gehören. Anders kann man es kaum nennen, im Erdreich des Talkessels zwischen S-Bahn-Tunneln, Mineralwasserquellen, zentralem Abwasserkanal, unter einen Großstadtbahnhof und zwei vierspurigen Bundesstraßen hindurch einen neuen Durchgangstiefbahnhof samt S-Bahn- und Fernbahntunneln zu bauen. Unter laufendem Verkehr. Sie, das sind um die 4000 Ingenieure, Stahlbauer, Handwerker, Tunnelbauer und Mineure, die derzeit am Bahnprojekt Stuttgart 21 in der Landeshauptstadt arbeiten. 59 Kilometer Tunnel haben sie an elf Großbaustellen zu bauen, gut 34 Kilometer sind geschafft.“

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Schwäbisches Tagblatt: Dritter Stuttgart-21-Tunnel unterm Neckar wird fertig

Schwäbisches Tagblatt: Dritter Stuttgart-21-Tunnel unterm Neckar wird fertig: „Die Bergleute stehen kurz vor dem Abschluss der Sprengungen für die Röhre zwischen Wangen und Untertürkheim. […] Der Tunnel, den die acht Mineure bohren, ist die dritte von vier Unterquerungen des Neckars für das Projekt Stuttgart 21. Zwei sind bereits ausgehöhlt. Diese beiden Röhren verbinden künftig den neuen Tiefbahnhof mit der bestehenden Strecke im Neckartal in Richtung Plochingen. Über die dritte Unterquerung, die gerade fertig wird, fahren künftig die Züge aus Bad Cannstatt und Nürnberg zum Bahnhof ein. Der vierte, noch nicht begonnene Tunnel nimmt den Verkehr in der Gegenrichtung auf. Die dritte Röhre unterquert die Sohle des Neckars auf einer Strecke von 186 Metern. Der Abstand zwischen Tunneldecke und Flussboden beträgt gerade mal 15 Meter. Der Vortrieb „wird komplett im Sprengbetrieb erledigt“, sagt Andreas Dörfel vom Team Allgemeine Projektsteuerung der Projektgesellschaft S21. Die Mineure sprengen von sechs Uhr morgens bis 22 Uhr am Abend. In der Nacht pausiert der Sprengbetrieb mit Rücksicht auf die Anwohner. Die Arbeit läuft im Zweischichtbetrieb jedoch rund um die Uhr.“

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StZN: Stuttgart 21 auf den Fildern. Gegen die Bahnlinie ist kein Kraut gewachsen

StZN: Stuttgart 21 auf den Fildern. Gegen die Bahnlinie ist kein Kraut gewachsen: So langsam gräbt sich das Großprojekt Stuttgart 21 ins Blickfeld der Filderbewohner. Nun müssen viele Landwirte ihre Ackerflächen hergeben. Ein Bauer aus Echterdingen und einer aus Plieningen erzählen, was das für sie bedeutet. […] Wegen des Projekts muss er vier Hektar gepachtetes Land abgeben. „Das sind zehn Prozent von meinen Flächen“, sagt der landwirtschaftliche Obmann von Echterdingen. Zehn Prozent, die unwiederbringlich verloren sein dürften. „Es gibt ja nichts“, sagt Auch-Schwarz. Nicht auf den Fildern. […] Mit der Bahn geht er dennoch hart ins Gericht. „Das muss ein furchtbares Unternehmen sein“, sagt er. Bis heute warte er auf seine Entschädigung. „Ich bin frustriert“, sagt er. „Und ich habe wenig Verständnis für dieses Benehmen.“  […] In Plieningen seien bis auf eine Ausnahme alle anderen 13 Betriebe betroffen, zwei bringe der Feldverlust an die Existenzgrenze.“

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StZN: Ständiges S-Bahn-Chaos in Stuttgart. Region lässt Bahnspitze erneut antanzen

StZN: Ständiges S-Bahn-Chaos in Stuttgart. Region lässt Bahnspitze erneut antanzen:Nach wie vor ist der S-Bahnverkehr in der Region Stuttgart von fast täglichen technischen Störungen geprägt. Der Verband Region Stuttgart verschärft den Ton und zitiert die Verantwortlichen zu einem weiteren S-Bahngipfel 2018. Doch die Pendler fordern rasch Abhilfe.- Die andauernden technischen Störungen im S-Bahnnetzhaben zu vielfältigen Reaktionen geführt. Immer mehr Pendler machen ihrem Unmut offen Luft – und mittlerweile entwickeln sich die regelmäßigen Störfälle zum Standortnachteil.“

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Liste der 1.700 S21-Risiken und die Tunnelsimulation bei S21. Rede von Hans Heydemann, Ingenieure22

Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22, auf der 394. Montagsdemo am 20.11.2017:

„Liebe Freunde und Mitstreiter!

Erinnern wir uns: Vor der Volksabstimmung über Stuttgart 21 im November 2011 hieß es: Der Kostendeckel von 4.5 Mrd. € gilt! Dabei wusste die Bahn anhand ihrer Liste der 121 Risiken vom 25.3.2011 bereits 8 Monate zuvor sehr genau, dass dies bei weitem nicht
reichen werde und mit Mehrkosten von mindestens 2,5 Mrd. € zu rechnen sei. Dies aber hat sie der Öffentlichkeit und den Parlamenten arglistig verschwiegen – ein ungeheuerlicher Kostenbetrug! Bei Kenntnis dieser drohenden Mehrkosten wäre die
Volksabstimmung sicher anders ausgegangen! Erst ein Jahr später getraute sich Bahnvorstand Kefer einzuräumen, dass S21 doch etwas teurer werde; man rechne jetzt mit Gesamtkosten von 6,8 Mrd. €. Der Aufsichtsrat der DB genehmigte daraufhin im März 2013 einen Kostenrahmen von nunmehr 6,5 Mrd. € mit der Maßgabe, Land und Stadt müssten sichan den Mehrkosten beteiligen– was bis heute ungeklärt ist.

Auf einer Veranstaltung der IHK im September 2015 verplapperte sich dann Herr Leger, Geschäftsführer der DB Projekt Stuttgart-Ulm, und erklärte auf die Frage nach der Liste der 121 Risiken, die sei doch längst überholt, man arbeite jetzt mit einer Liste der 1.700 Risiken! Holla, statt 120 Risiken jetzt 1.700, vierzehnmal so viel innerhalb von vier Jahren –und da behauptet dieBahn immer noch, alles im Griff zu haben, den Kostenrahmen und die Inbetriebnahme 2021 einzuhalten? Wenn die Bahn bei S21 so viele Risiken eingeht, muss sie daran scheitern! Diese Liste mit den 1.700 Risiken wollten wir jetzt sehen und forderten Einsichtnahme nach dem Umweltinformationsgesetz, was die Bahn sofort abwies mit der Begründung, es handele sich hierbei um Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse. Daraufhin habe ich im Juli vergangenen Jahres Klage auf Dokumentenzugang nach UIG erhoben…“ . Lesen Sie weiter auf der Webseite der Ingenieure22.

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Bauaktivitäten an der Rettungszufahrt Süd einen Tag für ein Konzert eingestellt / Werbetafel leuchten weiter in der Nacht

Die Bahn verweist immer wieder auf die technische Notwendigkeit eines Tunnelvortriebs, der an sieben Tagen rund um die Uhr läuft. Nächtliche Unterbrechungen der Vortriebsarbeiten zur Entlastung der Anwohner, wie es beim Tunnelvortrieb unter dem Ulmer Michelsberg praktiziert wurde, sind in Stuttgart tabu.

Um so mehr überrascht es jetzt, dass die Bautätigkeiten an der Rettungszufahrt Süd neben dem Wagenburgtunnel wegen eines Konzerts für einen Tag einfach eingestellt werden können. Der Eindruck drängt sich auf, dass die Publicity wichtiger ist als der Schutz der Anwohner. Das Konzert mit dem Berliner Popmusiker Philipp Dittberner, für das Antenne 1 seit Wochen Werbung für eine Verlosung macht (StZ), wurde bei den umliegenden Anwohner mit einem Schreiben angekündigt.

Im Gegensatz zum Song von Philipp Dittberner „Jede Nacht feat.Chima Ede“ gehen im Kernerviertel nicht „jede Nacht die Lichter aus“. Im Gegenteil, bis heute wurden die großen Leuchttafeln der Firma Züblin, über deren Helligkeit sich Anwohner vor einem Monat beschwert hatten, nicht abgedreht. Man sei weiterhin im Gespräch mit der Baufirma, so die Zwischennachricht der Bauinfo.

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SWP: Filderbahnhof Stuttgart: Viele Gerüchte, wenig Fakten

SWP: Filderbahnhof Stuttgart: Viele Gerüchte, wenig Fakten: „Plant die Bahn eine billige Variante am Filderbahnhof Stuttgart? Berichte darüber lösen einige Aufregung aus. Doch wie ernstzunehmen sind die Überlegungen?“

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StZN: S-21-Gegner erhalten keine Dokumente

StZN: S-21-Gegner erhalten keine Dokumente:  „Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 wollten Einblick in Unterlagen zur Tunnelrettung. Dieser wurde ihnen nun verwehrt, doch sie könnten weiter klagen.“

PM Ingenieure22: Reisende wollen wissen, ob sie lebend aus einem Zug kommen, doch die Klage der Ingenieure22 zur Aufdeckung von Zugevakuierungen im Tunnel von Stuttgart 21 wurde abgelehnt

PM Ingenieure22: Verfahren der Ingenieure22 zur Aufdeckung der 1.700 Risiken bei Stuttgart 21 vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart endet mit einem Teilerfolg

PM Verwaltungsgericht: Ausgang der Klageverfahren auf Zugang zu Umweltinformationen im Zusammenhang mit S 21

PM Verkehrspolitikerin Sabine Leidig: Transparenz auch ohne Gerichte!

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StZN: Region lehnt Pläne der Bahn ab / Führt Panoramabahn bald bis Nordbahnhof?

StZN: Region lehnt Pläne der Bahn ab: „Mit Unverständnis reagiert eine Mehrheit der Regionalräte auf die Überlegungen der Bahn, den Flughafenbahnhof auf die Plieninger Seite der A8 zu verlegen. Doch die Regionalräte belassen es nicht beim Protest.“

StZN: Führt Panoramabahn bald bis Nordbahnhof?: „In der Region sind alle Fraktionen für eine weitere Nutzung der Bahntrasse zwischen Stuttgart-Vaihingen und der Stadt. Sie gilt bei S-Bahnstörungen im Tunnel als einzige Alternativstrecke.“

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Kontext: Im Sauseschritt zum Notausgang / Tabula Rasa auf den Fildern

Kontext: Im Sauseschritt zum Notausgang: „Hat die Bahn Sicherheitsrisiken bei Stuttgart 21 schöngerechnet? Ein geheimes Rettungsszenario für das Tunnelsystem des Tiefbahnhofs, das Kontext vorliegt, nährt diesen Verdacht. Projektkritiker halten die Evakuierungszeiten für realitätsfremd. […] Kontext hat die projektkritische Gruppe Ingenieure 22 gebeten, das geheime Entfluchtungsszenario der S-21-Tunnel zu bewerten. Ihr Urteil fällt vernichtend aus.“

Kontext: Tabula Rasa auf den Fildern: „Nichts tut sich beim Stuttgart-21-Bauabschnitt auf den Fildern. Was auch an den miserablen Planungen liegt. Ein Teil davon scheint wegen Zeit- und Kostendruck nun zur Disposition zu stehen. Es wären Korrekturen, die die Schutzgemeinschaft Filder schon lange fordert.“

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StZN: 60 Prozent der S21-Tunnel vorgetrieben

Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichten heute (hier) darüber, dass aktuell 60% der Stuttgart 21-Tunnel vorgetrieben sind. Da hat die Bahn großzügig aufgerundet. Aktuell sind 34 der 58,8 km und damit erst 57% der Tunnel vorgetrieben. Zu den 60% fehlt noch ein ganzer Kilometer; deutlich mehr als die bergmännischen Vortriebsarbeiten innerhalb eines Monats durchschnittlich vorankommen. Die Erfolgsmeldung ist daher sicherlich der Presse, die mittlerweile „2025 als das neue 2023“ ansieht und der im Dezember anstehenden Aufsichtssitzung geschuldet. Die aktuellen Vortriebsstände der einzelnen Tunnel finden Sie auf der Webseite der Projektgesellschaft.

In der dpa-Meldung heißt es weiter: „Dabei seien 90 Prozent der risikoreichen Anhydrit-Linsen im Gestein bereits ohne Probleme durchfahren worden, sagte ein Sprecher der Bauherrin Bahn in Stuttgart.Der Anhydrit ist ein Gestein, das in Kontakt mit Wasser sein Volumen um 61 Prozent erweitert. Die Herausforderung für die Tunnelbauer ist, die wasserführenden und die trockenen Anhydrit-Schichten von einander zu trennen. Dazu wird ein klebstoffähnliches Acrylat-Gel genutzt. „

Lesern drängt sich damit der Eindruck auf, dass bereits 90% der Tunnelstrecken im Anhydrit für Stuttgart 21 realisiert sind. Dies ist nicht der Fall. Diese Zahl bezieht sich sich nur auf die von der Bahn als besonders risikoreich bewerteten Tunnelstrecken im tiefliegenden Anhydrit unter dem Killesberg entlang des Cannstatter und Feuerbacher Tunnel. Es handelt sich um vier Anhyritlinsen, die von einer Tunnelstrecke von ca. 3 Kilometer durchfahren werden. Nicht jedoch die noch nicht aufgefahrenen Strecken im Anhydrit unter der Gänsheide im Obertürkheimer und im unteren, maschinell auzufahrenden Fildertunnel.

Beim letzteren Tunnel rechnet die Bahn laut der Pressekonferenz vom Dezember 2016 immerhin mit noch 8,2 km von insgesamt geschätzten 15,8 km im Anhydrit für Stuttgart 21:

http://netzwerke-21.de/wordpress/wp-content/uploads/Prof-Wittke-Schnitt-Fildertunnel.jpg

Die Anhydritschicht soll im Fildertunnel in der Übergangszone durch Abdichtungsbauwerke vor eindringendes Wasser geschützt werden. Als Termin für den Start der Tunnelvortriebsmaschine von Degerloch aus war zuletzt November 2017 geplant.

Weitere Informationen finden Sie in unseren Beiträgen zum Thema Anhydrit.

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SZ: Im dunklen Tunnel

SZ: Im dunklen Tunnel:Im Stuttgarter Untergrund geht es voran. Jedoch wird sich der Umbau deutlich verzögern – und die Kosten über die veranschlagten 6,5 Milliarden Euro wachsen. […] Während nun alle auf das Gutachten warten, äußert sich bei der Bahn niemand offiziell zu dem Thema. Das bleibt Vorstandssache. Aber wer eins und eins zusammenzählt und sich auf der Baustelle umsieht und umhört, der kommt zu einem klaren Ergebnis: Es müsste schon ein Wunder geschehen, damit Stuttgart 21 im Jahr 2023 in Betrieb gehen kann, und damit der ohnehin schon nachträglich erhöhte Kostenrahmen von 6,5 Milliarden Euro eingehalten werden kann.“

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SWR: Oberirdische Haltestelle an der Autobahn?

SWR: Oberirdische Haltestelle an der Autobahn?: „Zunächst wurde nur darüber gemunkelt, aber seit dem vergangenen Gespräch der Stuttgart 21-Projektpartner ist klar: Die Bahn will die bereits genehmigten Pläne für den Flughafenbahnhof ändern. Der Grund sind neue Kostensteigerungen beim Bahnprojekt Stuttgart 21 – und beim Flughafenbahnhof sieht die Bahn noch Einsparpotenzial. Anstatt dem geplanten Tiefbahnhof direkt an den Flughafenterminals mit drittem Gleis und einem Halt für Fern- und Regionalzüge ist jetzt eine ICE-Haltestelle entlang der Autobahn neben dem Bosch-Parkhaus im Gespräch. Für den unterirdischen Flughafenbahnhof waren beim Filderdialog 800 Millionen Euro Kosten geschätzt worden. Die oberirdische Variante dagegen könnte nur 200 Millionen Euro kosten.“

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Börsen-Zeitung: Stuttgart 21, 22, 23, 24 , 25 / Eisenbahn-TV: Baustelle im November 2017

Auch überregional wird allmählich in der Presse wahrgenommen, dass Stuttgart 21 sicherlich nicht zum noch offiziellen Ende 2021 und auch nicht mit der bislang eingeräumten zweijährigen Verzögerung Ende 2023 in Betrieb genommen werden kann. Die Börsen-Zeitung  übertitelte letzte Woche einen (kostenpflichtigen) Beitrag mit „Stuttgart 21, 22, 23, 24, 25“. Das Blatt griff darin die Meldung der beiden Stuttgarter Zeitungen auf, nach der eine aktuelle Ausschreibung für Stuttgart 21 bereits eine Verlängerungsoption bis Februar 2026 enthält. Die Börsen-Zeitung schreibt daher:

„Der Stuttgarter Hauptbahnhof ähnelt einem überdimensionierten Abenteuerspielplatz für Bagger, während sich Tunnelbohrmaschinen mit Eigennamen (etwa Suse – „Stuttgart-Ulm schnell erreicht“) unterirdische Schneisen durch die Stadt und das Umland ziehen. Doch so emsig das klingt: Auch inklusive der bereits eingeräumten Verzögerungen wird Stuttgart 21 wohl nicht im derzeit geplanten Zeitrahmen fertig werden. […] Es deutet einiges darauf hin, dass beim Projekt Stuttgart – Ulm 2025 das neue 2023 ist.“

Den großen „Abenteuerspielplatz für Bagger“ rund um den geplanten „Tiefbahnhof“ bzw. den aktuellen Baustand beim Megaprojekt, der noch weit von einer Fertigstellung des Rohbaus ist,  kann man sich in einem aktuellen, dreizehnminütigen Video von Eisenbahn-TV auf youtube (hier) ansehen:

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Video-Link: https://youtu.be/pxkFbZhhSiA?t=3s
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StZ: Bahnexperte der Grünen offen für S-21-Alternativen

StZ: Bahnexperte der Grünen offen für S-21-Alternativen: Der bahnpolitische Sprecher der Bundestags-Grünen, der Filderstadter Matthias Gastel, fordert Offenheit bei den Projektpartnern für Änderungen an Stuttgart 21 im Abschnitt rund um den Flughafen. Für eine ernsthafte Diskussion sei es noch nicht zu spät.“

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Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht wegen Einsicht der Ingenieure22 in die Risikoliste und Tunnelsimulation zu S21

Nächsten Donnerstag, 16.11.2017, finden ab 9:30 Uhr im Sitzungssaal 5 des Verwaltungsgerichts Stuttgart (Augustenstraße 5) die beiden öffentlichen Verhandlungen zu den Klagen gegen DB AG auf Einsichtnahme in die „Liste der 1.700 S21-Risiken“ und auf Veröffentlichung der „Tunnel-Simulation“. Die Ingenieure22 berufen sich auf das Umweltinformationsgesetz, das Bürgern in staatlichen Einrichtungen Akteneinsicht gewähren soll.

Hans Heydemann von den Ingenieuren22 schreibt dazu in seiner Ankündigung: „Beide Klagen wurden von uns Ingenieuren22 im Sommer letzten Jahres beim VG-S eingereicht. Die DB AG sperrt sich gegen eine Veröffentlichung dieser für S21 bedeutsamen Unterlagen, die beide gleichwohl belegen, wie mangelhaft das ganze Vorhaben ist. Mit umfangreichen Stellungnahmen versucht die DB AG die eingeklagte Veröffentlichung zu verhindern. Die Verhandlungen werden in Bezug auf das vor wenigen Tagen ergangene Urteil des BVfG über die Verpflichtung auch staatlicher Dienststellen – die DB AG ist eine solche! – zur Herausgabe von Umwelt-Informationen sicher spannend und bestimmt kein „Heimspiel“ für die Bahn. Es wird sicher interessant werden – ein „volles Haus“ wäre unserer Sache dienlich.“

In diesem Zusammenhang möchten wir auf die neu überarbeitete Webseite der Ingenieure22 und die aktuelle Fassung ihrer Mängelliste zu Stuttgart 21 hinweisen.

Update 12.11.2016: Die Stuttgarter Zeitungen (hier) berichten über den Termin.

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StZN: Land will frühzeitig Züge auf ICE-Strecke

StZN: Land will frühzeitig Züge auf ICE-Strecke: „Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird nicht vor Ende 2023 in Betrieb gehen. Der Bau von Haupt-, Flughafen- und Abstellbahnhof samt den langen Tunnelstrecken könnte sich auch länger hinziehen. Bei der in Wendlingen anschließenden Schnellfahrstrecke nach Ulm zeigt der Bau dagegen deutlich geringere Abweichungen vom Plan und aktuell auch nur vier Änderungsverfahren – bei S 21 sind es 13. Der eben begonnene, 8,2 Kilometer lange Albvorlandtunnel auf der ICE-Strecke soll mithilfe zweier Tunnelbohrmaschinen bereits nach 18 Monaten im Rohbau fertig sein. […] Nach den jüngsten Aussagen von Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla ist klar, dass die Strecke mindestens ein Jahr, vielleicht auch mehr als zwei Jahre vor S 21 fertig wird. Das Land will die neuen Gleise dann nicht vor sich hin rosten lassen.“

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Bahn will Projektpartner neue Pläne für den Flughafenbahnhof vorstellen

StN: Sparrunde bei Stuttgart 21 kann Flughafen treffen: „Das Bahnprojekt Stuttgart 21 steht erneut vor einer Überarbeitung der Zeitpläne und Kostenvorhersagen. Dabei rückt vor allem die aufwendige Anknüpfung des Flughafens in den Blick. Der Airport wird für seinen Gleisanschluss bis zum Jahresende 297 Millionen Euro an die Bahn überwiesen haben, und er rechnet für 2018 mit der Restsumme von 42,2 Millionen. Ab wann die Züge fahren und ob sie wie geplant bis zum Airport gelangen, ist trotz des Geldflusses ungewiss.“

StN: S-21-Gegner: Bahn plant Alternative am Airport:Der Naturschutzbund Stuttgart beklagt den Filderabschnitt und hat einen ICE-Halt beim Messeparkhauses gefordert. Von dort aus würden Reisende mit einem People-Mover zu Messe und Flughafen gelangen. Außerdem fordern wir eine engere Bündelung von Autobahn und Gleisen“, so der Nabu-Vorsitzende Hans-Peter Kleemann. Er sieht „erhebliche Chancen für beide Forderungen bei den gerichtlichen Schritten.“ Die bisherigen Pläne seien Murks.“

StN: Region lehnt Neuplanung für Flughafenhalt ab:Matthias Lieb, Vorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Baden-Württemberg, macht eine einfache Rechnung auf: Für die Flughafen-Anbindung habe er die Kosten aus 2009 (seitdem hat die Bahn keine neuen genannt) hochgerechnet. „800 Millionen Euro“, sagt Lieb – ohne die von Pofalla genannte Ausschreibungsmisere. Also müsse man wohl inzwischen mit einer Milliarde Euro Baukosten rechnen.Den Halt an der A 8 könne man laut Leib wie am Flughafen Düsseldorf für unter 100 Millionen Euro bauen, dazu komme die Heranführung der Gäubahn im Tunnel und die Rückzahlung von Flughafen-Zuschüssen für den terminalnahen Halt. Vielleicht ließen sich so 500 Millionen Euro einsparen.“

StZ: Neue Gedankenspiele für S 21 am Flughafen: „Ein Bahnhof am Flughafen nördlich der Autobahn könnte ein Halt für alle Züge am Airport werden. Statt zwei Stationen gäbe es nur eine. Fluggäste kämen auf Personenbändern zu den Terminals.“

StZ: Mehr als eine Überlegung wert: „Am Flughafen ist beim Umbau des Bahnknotens noch Luft nach oben. Wenn sich nun ohnehin im Talkessel Verzögerungen bei Stuttgart 21 abzeichnen, kann man die auch nutzen, um zu einer besseren Lösung auf den Fildern zu kommen, kommentiert StZ-Titelautor Christian Milankovic.“

StZ: S-21-Projektpartner agieren am Flughafen vorsichtig: „In die Frage, wie der Flughafen an den neuen Stuttgarter Tiefbahnhof angebunden werden könnte, ist nach dem Vorschlag der S-21-Gesellschaft neue Dynamik gekommen. Aber nur hinter den Kulissen.“

SWR: „Kein Spatenstichle – nichts ist passiert„Verkehrsminister Hermann befürchtet Verzögerungen beim Bau des Fernbahnhofs am Stuttgarter Flughafen. Seit 2016 besteht der Planfeststellungsbeschluss, 2021 soll der Bahnhof in Betrieb gehen – doch der Bau hat noch nicht begonnen.“

SWR: S21: „Alle Lösungen sind Kompromisse“: Eine Verzögerung der Flughafen-Baustelle hätte womöglich „gravierende Konsequenzen“ vor allem für die Verbindung in Richtung Zürich – die Strecke könnte für mehrere Jahre abgehängt werden.“

Stuttgart21-Irrtum: Nach Stuttgart 21-Flughafenwirrwarr ist die Beibehaltung der Führung der Gäubahn in den Kopfbahnhof unabdingbar:Die jetzt hörbar gewordenen Planungsänderungen des Projekts Stuttgart 21 im Bereich Flughafen sind ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Sie reichen jedoch bei weitem nicht aus. Insbesondere muss es auch gravierende Änderungen bei der Gäubahn geben, die nicht über den Flughafen, sondern weiterhin über S-Vaihingen und die Panoramastrecke zu einem reduzierten Kopfbahnhof im Rahmen eines Kombibahnhofs geführt werden muss.“

Update 10.11.2017:

StZ: Koalition will Klarheit bei S 21:Grün und Schwarz sind sich einig: Landtagsabgeordnete von CDU und Grünen verweisen auf vertragliche Regelungen bei Stuttgart 21 und sehen eventuelle Änderungen am Flughafen skeptisch. CDU-Verkehrsexpertin Nicole Razavi warnt vor „weiterem Sand im Getriebe“.

StZ: Abwarten auf allen Seiten: „Die sich abzeichnende Verzögerung bei Stuttgart 21 eröffnet die Möglichkeit, sich den Abschnitt des Milliardenprojekts am Flughafen nochmals genauer anzuschauen. Dabei könnte Verkehrsminister Winfried Hermann eine Schlüsselrolle zufallen, kommentiert StZ-Titelautor Christian Milankovic.“

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Kontext: Der Käs‘ ist nicht gegessen / CO2-Schleuder S 21

Kontext: Der Käs‘ ist nicht gegessen: „Die Sollbruchstelle von Stuttgart 21 lag einst bei 4,5 Milliarden Euro. Demnach hätte das Projekt vor acht Jahren zwingend beerdigt werden müssen. Jetzt, da ein vom Bahnvorstand angekündigtes Gutachten erneute Kostensteigerungen erwarten lässt, gibt es wieder eine Chance, Versäumtes endlich nachzuholen.“

Kontext: CO2-Schleuder S 21: „Auch wir schützen das Klima, verspricht die Deutsche Bahn aus Anlass des Bonner UN-Klimagipfels. Grünes Image hin oder her: Der Staatskonzern betoniert weiter Stuttgart 21 – obwohl Bau und Betrieb des Tiefbahnhofs die Erderwärmung mit Millionen Tonnen Treibhausgasen anheizen.“

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StZN: S-21-Arbeiten bringen S-Bahn aus dem Takt / S-Bahn-Chaos in Stuttgart: Notbetrieb bei der S-Bahn

StZN: S-21-Arbeiten bringen S-Bahn aus dem Takt: „Am Montag war es eine Person im Gleis, am Dienstag eine defekte Weiche: die S-Bahn-Pendler brauchen momentan starke Nerven. Seit Oktober haben die Infrastrukturstörungen stark zugenommen. Die Bahn ist ratlos.“

S-Bahn-Chaos in Stuttgart: Notbetrieb bei der S-Bahn:Natürlich ist es nie auszuschließen, dass unvorhersehbar Schäden auftreten. Endlich wurde auch erkannt, dass das Alter und der Zustand der S-Bahnanlagen für viele Störungen verantwortlich sind. Um den Zustand zu verbessern, hat man im vergangenen Jahr das wöchentliche sogenannte Wartungsfenster in der Nacht von Montag auf Dienstag eingeführt, in dem ab 22:30 Uhr auf der Stammstrecke nur eingeschränkt gefahren wird. Auch diesen Preis muss man für Verbesserung bezahlen.

Aber jetzt werden während der Woche auch noch in anderen Nächten, die nur ein sehr kurzes Zeitfenster für Arbeiten am Gleis bieten, durch Stuttgart 21 entstandene Arbeiten eingeschoben. Da wird an der wohl sensibelsten Stelle des Gleisvorfelds zum Hauptbahnhof an einer Weiche gearbeitet, wo maximal eine Stunde später wieder mit Höchstlast gefahren werden muss. Die Wiederinbetriebnahme der Weiche misslingt, der Notfall ist da und zwingt während der morgendlichen Spitzenverkehrszeit zum wiederholten Mal zur Halbierung des S-Bahnangebots. So kann und darf es beim besten Willen nicht weitergehen!“

StZN: Wieder Störungen im S-Bahnnetz: „Die Serie der technischen Störungen im S-Bahnnetz der Region Stuttgart geht weiter. Am Donnerstag waren eine Weiche in Plochingen und ein Signal bei Böblingen defekt. Das betraf vor allem die Linie S 1. Doch das war nicht alles.“

SWR: S-Bahn-Probleme am 4. Tag in Folge: „Fast täglich müssen sich Pendler in der Region Stuttgart mit S-Bahn-Verspätungen und Zugausfällen herumschlagen. Nach Montag, Dienstag und Mittwoch, nun auch am Donnerstagmorgen.“

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Bundesverfassungsgericht stärkt Auskunftsrechte des Parlaments zu Stuttgart 21

StZN: Urteil stärkt Parlament bei Kontrolle der Bundesregierung: „Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat die Rechte des Bundestags auf eine Kontrolle der Bundesregierung gestärkt. Grund für die Klage war unter anderem das Bahnhofsprojekt Stuttgart21.“

SWR: Stuttgart 21 – mehr Fragen waren erlaubt: „Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat am Dienstag die Kontrollrechte der Abgeordneten gestärkt. Eine wichtiges Urteil – auch im Hinblick auf die Entscheidungsprozesse zum Milliardenprojekt Stuttgart 21.“

Tagesschau: Verfassungsrichter stärken Rechte des Bundestags:Die Bundesregierung hat Abgeordneten des Bundestags zu Unrecht Auskünfte verweigert. Damit habe sie die Rechte der Abgeordneten und des Parlaments verletzt, entschied das Bundesverfassungsgericht. Geklagt hatten die Grünen.“

LTO: Was Bun­des­tags­ab­ge­ord­nete wissen dürfen: „Das BVerfG hat entschieden, dass die Bundesregierung die Rechte von Abgeordneten verletzte, indem sie deren Anfragen weitgehend unzureichend beantwortete. Sebastian Roßner zur Entscheidung und dazu, was eine gute Antwort ausmacht.“

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Bürgerbeauftragte antwortet auf Anfrage des Netzwerks Kernerviertel zum Zeitplan der Hebungsinjektionen

Nach dem Zeitplan, den die Bahn auf der Anwohnerveranstaltung im März 2017 vorstellte, sollten im 3.Quartal 2017 nach den Bohrungen die eigentlichen Hebungsinjektionen im Kernerviertel starten. Eine Grafik aus der Präsentation vom März zeigt das geplante Hebungsfeld mit den drei Schächten, von denen aus die Hebungsinjektionen aus erfolgen sollen:

 

Da auch die Stuttgarter Zeitung darüber berichtete, dass diese Arbeiten 2017 nicht mehr starten sollen, hat das Netzwerk Kernerviertel bei der Bürgerbeauftragten Alice Kaiser nachgefragt und folgende Antworten erhalten:

„Ihre Frage: Wann beginnen im Kernerviertel die Hebungsinjektionen?

Ab Ende November werden im ursprünglichen Hebungsfeld Schlauchwaagen in Gebäuden angebracht. Die Bahn befindet sich hier in enger Abstimmung mit den jeweiligen Gebäudeeigentümern. Injektionen werden dann zunächst von Schacht 2 (Sängerstraße) aus beginnen – voraussichtlich ab Anfang 2018.

Ihre Frage: Wann wird der dritte Schacht (vor der Polizei) ausgehoben?

Die Fläche vor der Landespolizei wird derzeit für den Abschnitt 1.1 (von Züblin) benötigt. Erst wenn die Fläche vom Abschnitt 1.1 an den Abschnitt 1.2 übergeben wurde, kann die Herstellung des Injektionsschachtes beginnen – dies wird aber noch eine Weile dauern, (vstl. Ende 2018), da der Schacht in Bezug auf den Bauablauf im Abschnitt 1.2 noch nicht benötigt wird.“

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StZN: Der Bau von S21 kann sich bis Ende 2025 hinziehen

Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichten heute (hier) über eine aktuelle Ausschreibung der Bahn, dass sich der Bau von Stuttgart 21 bis Ende 2025 hinziehen könnte. In der Meldung heißt es:

Die jüngste, am Samstag in einer Beilage des „Europäischen Amtsblatts“ veröffentlichte Ausschreibung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH zeigt nun, wie groß die Verspätung des bisher auf 6,5 Milliarden Euro taxierten Projektes noch werden könnte. Die Bahn sucht in der Ausschreibung einen Sachverständigen für die „Gesamtheitliche Verformungsbetrachtung“ der Betonfahrbahn. Der Experte soll Verformungsverläufe und -unterschiede mit den zulässigen Werten abgleichen und „auch unter Berücksichtigung der geplanten Einbautermine“ eine Einbauempfehlung aussprechen. Der Vertrag soll bis Anfang 2022 laufen, hat aber zwei Verlängerungsoptionen. Die erste reicht bis Anfang Februar 2024, womit die Inbetriebnahme Ende 2023 abgedeckt wäre. Die zweite Option reicht bis Anfang Februar 2026. Mit dieser Option könnte eine Inbetriebnahme Ende 2025 abgedeckt werden“.

Dass die Bahn bei Stuttgart 21 entgegen ihrem offiziellen Inbetriebnahmetermin und der bislang eingeräumten zweijährigen Verzögerung bereits Aufträge mit Optionen über das Jahr 2023 hinaus ausschreibt, darüber hatten wir zuletzt im Juni 2017 in  „Wann geht Stuttgart 21 in Betrieb? Zur Anfrage der Grünen-Fraktion an die Bundesregierung“ berichtet. Nur scheint jetzt die Halbwertszeit für weiter nach hinten verschobene Verlängerungsoptionen immer kürzer zu werden. Man fragt sich, ob und auf welcher Grundlage die Bahn überhaupt noch die Dauer ihres Megaprojektes Stuttgart 21 abschätzen kann. Wie der Bahnvorstand Roland Pofalla auf der Pressekonferenz zum letzten Lenkungskreistreffen verkündete, soll im Dezember die mit der Überprüfung der Zeit- und Kostenpläne beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft pwc im Dezember dem Aufsichtsrat der DB AG berichten.

Erschreckend an der StZN-Meldung ist, dass im Falle einer Verlängerungsoption des oben beschriebenen Auftrags bis Februar 2026 eine Inbetriebnahme von Stuttgart 21 frühestens Ende 2027 realistisch wäre. Denn  nach dem Einbau der Betonfahrbahn ist noch die eisenbahntechnische Ausstattung und der geplante Testbetrieb erforderlich.

Und die Ausschreibung für die gutachterliche Beratung weist auch darauf hin, dass die Bahn entgegen ihren offiziellen Darstellungen die Risiken in kritischer Geologie für eine Verformung der Fahrbahn durch tunnelbaubedingte Hebungen oder Senkungen auch deutlich nach dem eigentlichen Vortrieb nicht ausschließt. Dass die Bahn auch nicht ausschließt, dass es beim Tunnelbau im kritischen Anhydrit bei den bislang eingeräumten „nicht nennenswerten“ Hebungen bleiben könnte, zeigt eine Folie zum Sachstand Anhydrit im PFA 1.5., die die Bahn im vorletzten Lenkungskreis präsentierte. Danach laufen derzeit Untersuchungen für höhenjustierbare Ausgleichsmaßnahmen von bis zu 30 cm!

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Plusminus: Baustellen der Bahn – Schlimme Folgen für Personen- und Güterverkehr / Zur geplanten Unterfahrung der Untertürkheimer Bahngleise durch S21-Tunnel

Letzte Woche sendete das ARD-Magazin Plusminus einen sehenswerten Beitrag (hier) über die wirtschaftlichen Folgen der Havarie bei der Tunnelbaustelle in Rastatt, die den Güterverkehr auf der Rheintalstrecke wochenlang lahmlegte. Auch Stuttgart 21-Kritiker schlagen erneut wegen den Tunnelbaurisiken im Anhydrit und im Neckartal unter den Bahngleisen Alarm. In der Ankündigung des Beitrags heißt es u.a. dazu:

„Einen Plan B. Das sollte die Bahn für jede Großbaustelle haben. Auch und besonders für Stuttgart 21, wo seit Jahren mit einem Milliarden-Aufwand ein neuer Bahnknoten gebaut wird: rund 60 Tunnel-Kilometer. Weit mehr als in Rastatt. Und wie in Rastatt wird auch hier eine Bahnstrecke untertunnelt: Im Neckartal – mit fünf Gleisen. Und der Abstand zwischen den Gleisen und dem späteren Tunnel ist ähnlich gering wie in Rastatt. Kritiker befürchten, dass es erneut krachen könnte. 

Die Bezirksbeirätin Sabine Reichert wohnt hier. Zusammen mit Stuttgart-21-Gegnern wie dem Ingenieur Hans-Jörg Jäkel fordert sie, dass die Bahn Konsequenzen aus Rastatt zieht. Sabine Reichert, Bezirksbeirätin, Infobündnis Zukunft Schiene: „Hier sind es fünf Gleise und an allen diesen Kreuzungspunkten weiß man nicht genau, was passiert, wie stabil der aufgeschüttete Bahndamm ist. Und deswegen sollte nach Rastatt komplett eine Neubewertung hier erfolgen.“ Dr. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieur und S21-Kritiker: „Die Bahn muss glaubhaft statische Nachweise bringen, dass diese Konstruktion absolut sicher ist.“

Wie die für das 4.Quartal 2018 vorgesehene bergmännische Unterfahrung dieses Untertürkheimer Bahndamms in acht Meter Tiefe geplant ist, finden Sie in der Lenkungskreisunterlage vom 27.10.2017 ab Seite 39. Die Bahn verweist in ihrer Unterlage auf die Erkundungen und die Sicherungsmaßnahmen beim bergmännischen Vortrieb. Der aufgeschüttete Bahndamm wird allerdings nicht erwähnt. Hier zwei Folien aus dieser Unterlage mit einem Lageplan und einem Querschnitt, der die knappe Unterfahrung verdeutlicht:

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Rathausveranstaltung zu den Treibhausgasemissionen des Projekts Stuttgart 21

In Bonn findet aktuell die Weltklimakonferenz statt. Letzte Woche Montag ging es in der Rathausveranstaltung der SÖS-Linke-Plus-Fraktion um die Treibhausemissionen, die der Bau und Betrieb von Stuttgart 21 verursacht. Das Aktionsbündnis weist in seiner Pressemitteilung (hier) auf den riesigen Betonverbrauch und die Verlagerung von Verkehr auf die Straße hin. Die beiden Stuttgarter Zeitungen (hier) berichteten darüber.

Wer die Veranstaltung verpasst hat, kann sie sich als Videomitschnitt von Michakultur auf youtube (hier) anschauen. Für die einzelnen Redebeiträge, hier die Angaben der Minuten:

  • 0:00 Begrüßung mit Rüge an abwesende Stadträte (Tom Adler, Linke/SÖS+)
  • 8:55 Einleitung Zusammenhänge Klimaentwicklung und Stuttgart 21 (Dr. Werner Sauerborn, Aktionsbündnis)
  • 22:08 Der Klimawandel in Stuttgart heute und in der Zukunft (Prof. Dr. Jürgen Baumüller, Leiter der Abteilung Stadtklimatologie des Umweltamts Stuttgart 1978 – 2008)
  • 46:30 Gutachtenvorstellung „Treibhausgasemissionen des Projekts Stuttgart 21“ (Karlheinz Rössler, Verkehrsberater, München)
  • 1:11:30 Kommentare Wolfgang Kuebart (Ingenieure 22) & Manfred Nieß (Klima- und Umweltinitiative Stuttgart KUS)
  • 1:24:55 Schlussworte (Norbert Bongartz, Sprecher des Aktionsbündnisses)

Das Gutachten und die Folien der Voträge der Veranstaltung vom 30.10.2017 sind im Internet abrufbar:

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Zum Tunnelvortriebsstand bei Stuttgart 21 anhand der Lenkungskreisunterlage vom 27. Oktober 2017

Nach dem am Freitag stattgefundenen Lenkungskreis möchten wir seit unserem letzten Beitrag im August wieder einen Überblick über den Baufortschritt beim Tunnelbau für Stuttgart 21 geben; dieses Mal anhand der dort dem Verkehrsminister Winfried Herrmann und dem Oberbürgermeister Fritz Kuhn präsentierten Folien (hier):

  1. Vortriebsstand:

Vortriebsstand: Den Projektpartnern wurden unverständlicherweise alte Zahlen präsentiert. Zwar sind fast vier Jahre nach den ersten Vortriebsarbeiten über 32 Kilometer Tunnel für Stuttgart 21 aufgefahren, aber die Zahlen der einzelnen Tunnel sind über zwei Monate alt und stammen vom 18.September. Und die genannten Soll-Zahlen stimmen teilweise mit den von der Projektgesellschaft veröffentlichten Werten nicht überein.

Nachfolgend finden Sie daher wieder den Vortriebsstand der einzelnen Tunnel zum 23.10.2017 sowie weitere Zahlen in unseren Übersichten ab Oktober 2015 / bis September 2015:

Nach dem Zeitplan, die die Bahn den Projektpartnern von Stadt, Land und Region  vorgestellt hatte, wäre nur der Feuerbacher Tunnel mit einem Jahr im Verzug. Doch wie wir in unserem letzten Beitrag geschrieben haben, ist der Zeitplan mit der derzeit eingeräumten Verzögerung von zwei Jahren auch wegen des „Kleingedruckten“ in der Lenkungskreisunterlage Makulatur. Es stellt sich nur noch die Frage, um wieviele Jahre  die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Dezember nach hinten geschoben wird.

Die Projektpartner wurden nur über bereits durchgeführte oder in den nächsten Wochen im 4.Quartal 2017 anstehende Arbeiten informiert. Welche Bauarbeiten im nächsten Jahr geplant sind, sucht man vergeblich auf den Folien, die eigentlich auch über den Fortgang dieses Megaprojekts informieren sollten.

Innenverschalung: Neu ist, dass neben dem Vortriebstand auch der Stand der Innenverschalung in Meter angeben ist. Doch von den angegebenen 9.738 Metern entfallen rund 8.190 Meter auf die Innenverschalung durch die Tübbinge beim maschinellen Vortrieb des Fildertunnels. Von den rund 43.480 Metern, die bergmännisch aufgefahren werden und anschließend in einem zweiten Arbeitsgang noch mit einer Innenschale versehen werden müssen, sind es aktuell gerade rund 1.546 Meter. Bis auf die angelaufenden Arbeiten bei den Verzweigungsbauwerken Nord und Süd wird dies die Innenverschalung sein, die beim Cannstatter Tunnel zwischen dem Zwischenangriff Nord und der Ehmannstraße seit letztem Jahr eingebaut wird.

2. Fildertunnel

Kernerviertel: Zwar sind die Injektionsbohrungen für die Hebungsfelder im 3.Quartal aufgeführt, aber es fehlt die Information, wann die Hebungsarbeiten starten sollen. Auf der Anwohnerveranstaltung im März 2017 war noch vom 3.Quartal 2017 die Rede.

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Bahn auf dem Lenkungskreis: nächste Kostenexplosion von Stuttgart 21 wird im Dezember 2017 bekanntgegeben

Wie zu erwarten war, blieb die Bahn auf dem Stuttgart 21-Lenkungskreis gegenüber ihren Projektpartnern von Land, Stadt und Region einen neuen konkreten Zeit- und Kostenrahmen schuldig. Die von der Bahn auf dem Lenkungskreis vorgestellte Präsentation finden Sie hier.

Die Stuttgarter Nachrichten (Es kann 2024 werden – und noch teurer/ „Showdown bei Stuttgart 21“) , die Stuttgarter Zeitung (Bei S 21 zeichnet sich weiterer Verzug ab / „Realitäten bitte“), der SWR (Zwei Jahre Verzug – Bahn lässt S21-Pläne prüfen) und FAZ (Stuttgart 21 wird teurer – Bahn lässt prüfen / „Ewiges Stuttgart 21″) berichten darüber. 

Nach offiziellen Angaben sind die Bauarbeiten von Stuttgart 21 weiterhin „nur“ zwei Jahre im Verzug. Bahnvorstand Roland Pofalla räumte jedoch ein, dass bei Stuttgart 21 erhebliche Mehrkosten drohen. Daher soll jetzt nach 18 Monaten erneut eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Zeit- und Kostenpläne der Bahn überprüfen, bevor im Dezember 2017 der Aufsichtsrat der DB AG und die Projektpartner über die neuen Zahlen informiert werden. Dieses Mal werden die Wirtschaftsprüfer von pwc  und das Ingenieurbüro Emch+Bergerine damit beauftragt.

Nach Aussage Pofallas seien deutlich höhere Baukostenpreise bei Vergaben die Ursache für die Kostensteigerungen. Bei einem Bauauftrag im Sommer wurde trotz deutlich erhöhter Kosten der Zuschlag erteilt, um einen weiteren Zeitverzug durch eine erneute Ausschreibung zu vermeiden. Für das nächste Jahr stünden weitere Vergaben im Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro an.

Zu der angekündigten, aber in den Lenkungskreisunterlagen nicht bezifferten Kostenüberschreitung schreiben die Stuttgarter Nachrichten: „Pofallas Amtsvorgänger hatte Stuttgart 21 erst vor 18 Monaten auch teils extern überprüfen lassen. Er hatte dem Aufsichtsrat über Mehrkosten durch Risiken von 623 Millionen Euro berichtet. Um den vom Kontrollgremium freigegebenen Kostenrahmen zu halten, hätten in weiteren Vergaben 524 Millionen Euro eingespart werden müssen. Dieser „Gegensteuerungsbedarf“ war bisher in öffentlichen Unterlagen aktualisiert und genannt worden. Die Bahn stellt diese Position nun nicht mehr dar. Der Konzern muss nun von der gegenteiligen Entwicklung ausgehen: statt Einsparungen höhere Bausummen. Der Kostendeckel von 6,526 Milliarden Euro scheint akut gefährdet. Das ist nicht nur bedeutsam, weil sich Bahn und Land vor Gericht darüber streiten, wer wie viel des bereits zwei Milliarden Euro über der verhandelten Finanzierung liegenden Budgets stemmt. Sondern auch weil Kefer betont hatte, dass die Wirtschaftlichkeit des Projekts für die Aktiengesellschaft Bahn bei 6,526 Milliarden Euro nur noch knapp gegeben sei.“

Die Stuttgarter Zeitung merkt zu den Kostensteigerungen an: „Die sich nun abzeichnenden Mehrkosten allein mit steigenden Baupreisen zu erklären, wäre zu kurz gesprungen. Natürlich brummt es beim Baugewerbe derzeit – und entsprechend hoch können die Unternehmen bei der Angebotsabgabe pokern. Aber das dürfte nicht der ausschließliche Grund für Kostenüberschreitungen sein. Das Bauen im Anhydrit stellt sich eben doch als komplizierter und damit kostenträchtiger dar, als es bisher behauptet wurde. Die Vielzahl an Planänderungen wirken ebenfalls keineswegs kostendämpfend.“

Das Aktionsbündnis sieht in den angekündigten Kostensteigerungen in einer Pressemitteilung „die Vorbereitung für den nächsten Offenbarungseid, nachdem der Aufsichtsrat der Bahn vor fünf Jahren „bereits  nach ähnlichen Vorankündigungen einer Erhöhung um 50 % auf derzeit 6,5 Milliarden zugestimmt hatte“. Im Vorfeld der Sitzung hatte das Aktionsbündnis in einem Brief an den Verkehrsminister Winfried Hermann und den Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf die Parallelen zu Rastatt beim Tunnelbau von Stuttgart 21 im Anhydrit und im Neckarkies hingewiesen.

Wegen der von der Bahn unterschätzten Tunnelbaurisiken in Rastatt standen die Risiken des Tunnelbaus im Anhydrit und im Neckarkies auch auf der Tagungsordnung. Die StZ schreibt dazu: „Lob gab es für die Bahn für ihr Bauen im Anhydrit. Es hätten sich bislang keine Risiken gezeigt. Das gewählte Verfahren scheine sich zu bewähren. „Es ist aber sehr teuer und zeitraubend“, so Hermann. […] Zufrieden zeigte Kuhn sich mit den Antworten, die er auf Fragen zur Sicherheit beim Tunnelbau bekommen habe, etwa ob in Stuttgart Vergleichbares wie in Rastatt passieren könne. Die Bahn habe auf die unterschiedlichen Verfahren und geologischen Voraussetzungen verwiesen.“

In der Lenkungskreisunterlage finden sich dazu ab S.36 dazu Folien. Doch es wird beim Tunnelbau im Anhydrit weder eine konkrete Zahl über die eingesetzten Hebungen bei den beiden besonders kritischen Tunneln im PFA 1.5. – dem Bad Cannstatter und Feuerbacher Tunnel- genannt, noch dass die Quellprozesse im tückischen Anhydrit auch nach Jahren einsetzen könnten.

Die Schwierigkeiten beim Tunnelbau haben auch Auswirkungen auf den Zeitplan, die jedoch offiziell noch nicht berücksichtigt sind. Nach dem Zeitplan in der Lenkungskreisunterlage ist weiterhin nur der Feuerbacher Tunnel ein Jahr in Verzug. Doch unten findet sich der Hinweis zu den beiden Tunneln im PFA 1.5.  „Zusatzaufwand zur Anhydritsicherung wird zu weiteren Verzögerungen führen, Verhandlungen mit Auftragnehmern laufen, Terminauswirkungen nicht absehbar“. Laut der Folie zum Bad Cannstatter Tunnel sind aktuell erst 11% der Radialinjektionen zum Schutz vor eindringendes Wasser durchgeführt. Von einer „Abstimmung eines aktualisierten Terminplans unter Berücksichtigung der Injektionen, der Juchtenkäferthematik und der Schnittstellen zum Ausbau Bahntechnik/Oberbau“ ist die Rede.

Weitere Zeitverzögerungen drohen laut Folie auf S.5 durch die erneute Vergabe beim Abschnitt PFA 1.4. Denkendorf („Auswirkungen erst nach der Vergabe erkennbar“) und dem PFA 1.6b Abstellbahnhof („Laufende Verhandlungen mit höherer Naturschutzbehörde zur Lösung der Eidechsenverbringung. Terminauswirkungen nicht absehbar“). Zum dem beim Eisenbahn-Bundesamt anhängigen Planfeststellungsverfahren für den Abstellbahnhof PFA 1.6b ist auf S.15 davon die Rede, dass das Verfahren „infolge Änderung der verkehrlichen Anforderung sowie offener Themen beim Artenschutz“ ruht. In einer weiteren Folie zum Abstellbahnhof heißt es, dass der Planfeststellungsantrag überarbeitet wird. Beim Bau des „Tiefbahnhofs“ befindet sich in der Folie auf Seite 7 unten der Hinweis, dass zwar die für den weiteren Bau der Kelchstützen erforderliche Genehmigung der Fluchtwege im Dezember erwartet werde, aber die Fluchtwegbreiten „noch offen seien“.

Sprich, die Zeitplanübersicht, die heute den Projektpartnern präsentiert wurde, ist Makulatur. Es ist daher damit zu rechnen, dass die Bahn im Dezember nicht nur eine weitere Kostenexplosion bei Stuttgart 21, sondern auch einen Zeitverzug von mehr als zwei Jahren einräumen wird.

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Warum auf dem S21-Lenkungskreis trotz Bauverzögerungen nicht mit einem neuen Zeit- und Kostenrahmen zu rechnen ist

Am Freitag treffen sich wieder Vertreter der Bahn, des Landes, der Stadt und der Region auf dem S21-Lenkungskreis. Die beiden Stuttgarter Zeitungen (StN / StZ) berichten im Vorfeld über die Bauverzögerungen beim „Tiefbahnhof“ und dem Flughafenanschluss sowie absehbare Kostensteigerungen:

  • Obwohl die Bahn keine entsprechenden Gegensteuerungsmaßnahmen für die bislang eingeräumte zweijährige Bauverzögerung umsetzte, gilt weiterhin der offizielle Inbetriebnahmetermin Dezember 2021.
  • Entgegen der Ankündigung der Projektgesellschaft vom Mai 2017 kann bis Ende des Jahres nicht die erste der 28 Kelchstützen für die Bahnsteighalle fertig gestellt werden. Die Bauarbeiten stocken, weil die Genehmigung für die geänderten Fluchtwege weiterhin aussteht.
  • Mit weiteren Zeitverzögerungen ist laut StN beim Bau des Filderabschnitts am Flughafen zu rechnen. Die Klage der Schutzgemeinschaft Fildern gegen den Planfeststellungsbescheid wird vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim nicht vor 2018 behandelt.
  • Die StN rechnen damit, dass auch der zuletzt vom Aufsichtsrat freigegebene Kostenrahmen überschritten wird und schreiben dazu: „Bei Thema S-21-Kosten erkannte Volker Kefer 524 Millionen Euro „Gegensteuerungsbedarf“. Nur wenn man die spare, ließe sich die vom Aufsichtsrat freigegebene Grenze von 5,987 Milliarden für Stuttgart 21 halten. Bis April 2017 konnten drei Millionen eingespart werden. Pofalla wird den Bahn-Aufsichtsrat also schon bald um einen Nachschlag bitten müssen.“
  • Die StZ schreibt zu den Kosten: „Im StZ-Interview im April zeigte sich Ronald Pofalla zuversichtlich, binnen zwölf Monaten Konkreteres zum Inbetriebnahmetermin sagen zu können. Denn Anfang des Jahres stehen die letzten großen Vergaben an. Dem Vernehmen nach geht es dabei nochmals um Arbeiten im Gegenwert von mehr als einer Milliarde Euro. Die zuletzt stark anziehenden Baupreise könnten diese Kalkulation aber ins Wanken bringen. Zudem ist auch noch nicht klar, welche finanziellen Auswirkungen die Verzögerungen auf den Baustellen sowie der Mehraufwand beim Tunnelbau in schwierigen geologischen Formationen hat.“ 

Mit Blick auf die städtebaulichen Planungen fordert Oberbürgermeister Fritz Kuhn „aktuelle Informationen zum Stand des Projekts, der Kosten und zum Termin der tatsächlichen Fertigstellung„.

Doch seit 2013, wie beispielsweise im Oktober 2014, musste die Bahn auf den Lenkungskreisen einen Bauverzug von zwei Jahren einräumen, der durch „optimierte Bauabläufe“ wieder eingeholt werden sollte. Adäquate Gegensteuerungsmaßnahmen blieb die Bahn jedoch schuldig. Wenn man die Informationspolitik der Bahn auf den letzten Lenkungskreisen anschaut, wird nach unserer Einschätzung den Projektpartnern übermorgen auch kein neuer Zeit- und Kostenrahmen für Stuttgart 21 präsentiert. Die Bahn wird wahrscheinlich „lediglich“ Zeitvervögerungen in weiteren Abschnitten einräumen. Aus unserer Sicht sprechen folgende Gründe dafür, dass -wie Bahnvorstand Roland Pofalla es im StZ-Interview erwähnte- erst im 1.Quartal 2018 mit neuen Zahlen für Stuttgart 21 zu rechnen ist:

  • Im Vorfeld des Lenkungskreises müsste der Aufsichtsrat der Bahn vom Bahnvorstand über die neue Entwicklung bei Stuttgart 21 offiziell informiert werden. Die letzten beiden Aufsichtsratssitzungen wurden wegen Personalfragen verschoben.
  • Es stehen nicht nur weitere Vergaben, sondern auch Verhandlungen mit wichtigen Baufirmen über Vertragsverlängerungen an. So laufen Verträge, beispielsweise mit der Züblin AG  (Tiefbahnhof mit Dükern) und der ARGE S21 (Zuführung Unter- und Obertürkheim), Ende 2018 aus und müssen wegen den Bauverzögerungen verlängert werden.
  • Aktuell laufen die Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung. Eine Verschiebung des Inbetriebnahmetermins und weitere Kostenexplosionen beim hochpolitisierten Großprojekt Stuttgart 21, an dem einmal die „Zukunftsfähigkeit Deutschlands“ geknüpft wurde,  kämen da zur Unzeit.
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Stuttgarter Zeitungen berichten über Wendekaverne, Start der Tunnelvortriebsmaschine und Hebungsinjektionen im Kernerviertel

Die fabrikhallengroße Wendekaverne unter der Gerokstraße, in der die Tunnelvortriebsmaschine auf ihrer letzten Schildfahrt wenden soll, ist aus dem Berg ausgebrochen. Anschließend soll der Boden, der das Wenden der Maschine ermöglichen soll, eingebaut werden. Darüber berichtet heute die Stuttgarter Zeitung (hier) und die Stuttgarter Nachrichten (hier) ausführlich. In der Pressemitteilung der Projektgesellschaft (hier) finden Sie weitere Informationen.

Zur Übersicht hier eine Folie aus der Präsentation auf der Rathausveranstaltung im März:

Die Wende der Tunnelvortriebsmaschine ist eine Premiere. Die StN schreibt: „Ich hatte noch keinen Fall, wo so etwas gemacht worden ist“, sagt Abschnittsleiter Günter Osthoff beim Pressetermin. Osthoff ist 35 Jahre im Geschäft, ein erfahrener Mann – und mit Stuttgart 21 manches Fährnis gewöhnt. Er ist zuversichtlich. Die Maschine koste zwischen 16 und 20 Millionen Euro. Durch die Wende und die Bergauffahrt komme man mit einem Bohrer aus. Beim Albaufstiegstunnel hat die Bahn, weil die Zeit knapp wird, gleichzeitig zwei im Einsatz.“

Die Tunnelvortriebsmaschine soll sich ab November von Degerloch aus Richtung Gänsheide für den Bau des unteren Fildertunnels in Gang setzen. Das Wendemanöver soll jedoch nicht wie zuletzt kommuniziert im Frühjahr erfolgen, sondern laut StZ im Sommer 2018. Ende 2019 soll der Fildertunnel fertig gestellt sein.

Auch nach der Wende soll der Aushub über Förderbänder zum Filderportal transportiert werden. Die StN schreibt: „Viel Luft zum Manövrieren ist nicht, aus dem Berg gebrochen wurde nur, was wirklich nötig ist. „Die Wende wird vier bis fünf Monate dauern“, sagt Berner, anschließend soll der Bohrer 20 Meter pro Tag schaffen. Alle 24 Stunden fallen damit 5000 Tonnen Ausbruch an. Den bringe man mit dem Förderband hinter dem Schneidrad erst bergab, dann durch die Kaverne um die Kurve und mit dem Band die 9468 Meter hoch bis zum Fidlerportal. „Es wäre sehr belastend, wenn die 5000 Tonnen täglich zur Stadtmitte rausgehen“, so Osthoff. Das sahen die Pläne der Bahn zunächst vor, dazu steht im Schlossgarten ein kurzes Förderband samt Umladestation. Nun ist die Abfuhr geändert.“ Allerdings war bereits 2014 beim Aufbau des Förderbands davon die Rede, dass der Aushub des Fildertunnels nicht über die Innenstadt abtransportiert werden soll. Die Stuttgarter Nachrichten (hier) berichteten damals darüber.

Zu den Setzungen während des Vortriebs unter der Gerokstraße schreibt die StZ: „Auch der Bau der Wendekaverne mit ihren großen Abmessungen hatte Befürchtungen bei Anwohnern ausgelöst. „Die Senkungen an der Oberfläche blieben bei weniger als 20 Millimetern“, sagt Osthoff.“

Für die Anwohner am Fuße der Uhlandshöhe dürfte dies vorerst erst einmal ein Sprengpause bedeuten. Jedoch steht in diesem Wohngebiet der noch von der Gänsheide herkommende Vortrieb der zweiten Röhre des Obertürkheimer Tunnels an. In der zum 16.10.2017 von der Projektgesellschaft veröffentlichten Grafik steht der Tunnelvortrieb ungefähr am Rande des Gartens der Robert-Bosch-Villa auf der Gänsheide:

Und zum geplanten Tunnelbau unter dem Kernerviertel im weichen, ausgelaugten Gestein  schreibt die StZ :“Richtung Bahnhof fehlen noch 240 Meter Tunnel. Deren Bau nötigt Osthoff Respekt ab. Zwischen Röhre und Bebauung ist wenig Platz, die Häuser sollen mit Injektionen in den Untergrund angehoben werden. Zwei der dafür drei nötigen Schächte seien fertig, die Injektionen aber noch nicht begonnen. Im März hatte die Bahn angenommen, diese Arbeiten noch 2017 angehen zu können. Angesichts der Herausforderungen kann es nicht schaden, dass Bischof Gebhard Fürst zur Barbara-Feier am 4. Dezember in die Kaverne kommt.“

Mehr zu den geplanten Hebungsinjektionen finden Sie unter 4. in unserem Bericht über die Rathausveranstaltung im März 2017. Im Sommer erfolgten die für die Anwohner nicht überhörbaren Bohrungen im Schacht an der Sängerstraße. Ebenfalls mit einer hohen Lärmbelastung verbunden, werden derzeit tagsüber vom Schacht an der Urbanstraße aus die Bohrungen in den Untergrund des Kernerviertels getrieben.

Anzumerken ist, dass nach den auf Anwohnerveranstaltungen vorgestellten Zeitplänen die Hebungsinjektionen im Kernerviertel drei Jahre, u.a. wegen der Planänderung zur Verdoppelung des Hebungsgebietes, im Verzug sind. Laut der Präsentation am 3.11.2013 im Rathaus  sollten sie bereits Anfang 2015 starten. Dies ist nur ein Beispiel dafür, welche unrealistischen Zeitpläne den Anwohnern bei Projektbeginn von Stuttgart 21 präsentiert wurden…

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