Die Bahn verweist immer wieder auf die technische Notwendigkeit eines Tunnelvortriebs, der an sieben Tagen rund um die Uhr läuft. Nächtliche Unterbrechungen der Vortriebsarbeiten zur Entlastung der Anwohner, wie es beim Tunnelvortrieb unter dem Ulmer Michelsberg praktiziert wurde, sind in Stuttgart tabu.
Um so mehr überrascht es jetzt, dass die Bautätigkeiten an der Rettungszufahrt Süd neben dem Wagenburgtunnel wegen eines Konzerts für einen Tag einfach eingestellt werden können. Der Eindruck drängt sich auf, dass die Publicity wichtiger ist als der Schutz der Anwohner. Das Konzert mit dem Berliner Popmusiker Philipp Dittberner, für das Antenne 1 seit Wochen Werbung für eine Verlosung macht (StZ), wurde bei den umliegenden Anwohner mit einem Schreiben angekündigt.
Im Gegensatz zum Song von Philipp Dittberner „Jede Nacht feat.Chima Ede“ gehen im Kernerviertel nicht „jede Nacht die Lichter aus“. Im Gegenteil, bis heute wurden die großen Leuchttafeln der Firma Züblin, über deren Helligkeit sich Anwohner vor einem Monat beschwert hatten, nicht abgedreht. Man sei weiterhin im Gespräch mit der Baufirma, so die Zwischennachricht der Bauinfo.