Aktionsbündnis stellt Update für das Umstiegskonzept vor / Appell an Bundeskanzlerin Merkel / Linke fordert im Bundestag Umstieg

Pressemitteilung Aktionsbündnis: Update des Umstiegskonzepts zu Stuttgart 21 vorgestellt : „An allen Ecken und Enden knirscht es bei Stuttgart 21: Kosten laufen vollends aus dem Ruder, Zeitpläne werden ein ums andere mal gesprengt, juristische, planungsrechtliche und bautechnische Hürden machen eine Fertigstellung fraglicher denn je. In dieser Situation hat die Umstiegsgruppe des Aktionsbündnisses ihr Umstiegskonzept aktualisiert, d.h. den Stand der Bauarbeiten und neue Fragestellungen aufgenommen.

youtube: Videomittschnitt der Pressekonferenz

SWR: So könnte der Umstieg aussehen: „Der Bahnaufsichtsrat will am Freitag entscheiden, wie die Bahn mit den neuen Zusatzkosten für Stuttgart 21 umgehen soll. Vorher haben die Gegner ihre Vorschläge zum Umstieg aktualisiert.“

StZN: Gegner von S 21 sehen Platz für Oper in Baugrube: „Die Gegner des Tiefbahnhof haben ihre Pläne für einen Umstieg überdacht und erweitert. Sie hoffen auf ein Ende von Stuttgart 21. „

Appell aus Verkehrswissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft an Angela Merkel: Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt!“

Antrag Fraktion DIE LINKE im Bundestag: Ausstieg und Umstieg bei dem Bahnprojekt Stuttgart 21

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Neckarbrücke erreicht Flussmitte

Regio TV: Neckarbrücke erreicht Flussmitte: „Der Bau der neuen Neckarbrücke kommt planmäßig voran. Gestern erreichte die Brücke die Pfeiler auf der Mitte des Neckars. Dabei wurden rund 1.200 Tonnen Stahl verschoben.“

Pressemitteilung:Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH hat am heutigen Donnerstag mit der neuen Neckarbrücke in Stuttgart die Brückenpfeiler in der Mitte des Neckars erreicht. Der heutige Taktschub war der fünfte von zwölf Taktschüben während des Baus der Neckarbrücke. Damit sind bereits rund 90 Meter der Brücke gebaut“.

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StN: Hunderttausende Euro für zwei Eidechsen

StN: Hunderttausende Euro für zwei Eidechsen: „Eidechsen sind streng geschützt. Das kann bei Bauprojekten enorme Probleme machen. In Stuttgart nimmt die Suche nach Ausweichquartieren inzwischen bizarre Formen an.

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Ingenieure22 rufen zu Spenden wegen Klageverfahren auf

Wie berichtet, verweigert die Bahn den Ingenieuren22 den Zugang zu zwei zentralen Unterlagen bei Stuttgart 21. Zum einen die Liste mit 1.700 Risiken und zum anderen die Unterlagen zur Zugevakuierung im Brandfall. Vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart laufen zwei Verfahren, von denen eines jetzt in Berufung gehen wird. Ingenieure22 benötigen bei den Prozesskosten finanzielle Unterstützung und starteten dazu aktuell einen Spendenaufruf (hier).

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StZN: Bahn will von Stadt 591 Millionen Euro

Noch im September 2016 hatte der damalige Bahnchef Rüdiger Grube bei der Grundsteinlegung des „Tiefbahnhofs“ Stuttgart 21 als „großes Geschenk“ der Bahn an die Stadt Stuttgart bezeichnet (StZN). Jetzt erfolgt die Rechnung der Bahn für das „große Geschenk“. Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichten heute (hier), dass die Stadt Stuttgart beim Verwaltungsgericht ihre Erwiderung auf die Klage der Bahn auf Mitfinanzierung der Mehrkosten eingereicht hat. Beim aktuellen, neuen Kostenrahmen von 7,9 Milliarden Euro fordert die Bahn von der Stadt Stuttgart weitere 591 Millionen, also mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Die StZN schreibt: „In der Klage der Bahn geht es nicht mehr nur um die zwei Milliarden. Der Schienenkonzern liest aus einer Sprechklausel im Vertrag eine unbegrenzte Mitzahlungspflicht der Partner heraus. Der aktuelle Stand lautet so: S 21 wird sich nach der jüngsten Kostenberechnung der Bahn auf bis zu 7,9 Milliarden Euro verteuern. Die neue Infrastruktur soll statt wie im Vertrag vorgesehen 2019 Ende 2024 in Betrieb gehen. Die strittige zu finanzierende Summe liegt nun bei 3,4 Milliarden Euro. Die Summe habe eine Region erreicht, die an den Atomausstieg erinnere, sagt ein Anwalt,(…)“.

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StZ: Bahn stoppt Gleisbauauftrag für Stuttgart 21

Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichtete gestern (StZ / StN), dass die Bahn den im April 2016 ausgeschriebenen Auftrag für den Gleisbau/ Bahntechnik in einer aktuellen EU-Bekanntmachung aufgehoben hat. In zwei Lose waren insgesamt für den neuen, unterirdischen Stuttgarter Bahnknoten 92 Kilometer Gleise und 76 Weichen ausgeschrieben.

Die StZ schreibt: „Es müsse „Unternehmen am Markt, die sich seinerzeit (April 2016) nicht bewerben wollten oder konnten, die Möglichkeit eingeräumt werden, sich nunmehr am Vergabeverfahren zu beteiligen“, heißt es in der Veröffentlichung. „Demgemäß werden die ausgeschriebenen Leistungen in allernächster Zeit erneut europaweit ausgeschrieben werden“, steht in der Verlautbarung. Wie der neue Zeitplan aussieht, war bei der Bahnprojektgesellschaft Stuttgart-Ulm (PSU) zunächst nicht zu erfahren.“

Die Stuttgarter Nachrichten erwähnen in ihrer Meldung, dass „die Bahn bei Ausschreibungen neuerdings mit „fundamentalen Abweichungen“, also sehr viel teureren Angeboten als erwartet, konfrontiert sei.“ Die StZ verweist auf die letzte Woche erfolgte Vergabe des Auftrags für den Gleisbau entlang der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm.

Aus unserer Sicht sind dazu noch folgende Punkte anzumerken:

  • Der Auftrag für die Neubaustrecke zeigt, dass der S21-Auftrag nicht aus rechtlichen Gründen wegen der zu langen Zeitdauer aufgehoben wurde. Das Vergabeverfahren für der Gleisbauarbeiten für die Neubaustrecke startete bereits im Dezember 2015. Dennoch konnte hier nach rund zwei Jahren Verfahrensdauer der Zuschlag erteilt werden. Die Ausbauarbeiten entlang der Neubaustrecke sollen innerhalb von 60 Monaten (5 Jahre) realisiert sein. Eine Inbetriebnahme der Neubaustrecke Stuttgar-Ulm stünde damit frühestens Ende 2022 an.
  • Von daher liegt es nahe, dass allein schon der Zeitverzug bei den Bauarbeiten für Stuttgart 21 den Ausschlag für die Aufhebung gab. Nach der im April 2016 veröffentlichten Bekanntmachung sollten die ausgeschriebenen Gleisbauarbeiten für den Stuttgarter Bahnknoten innerhalb von 48 Monaten nach Auftragsvergabe realisiert werden. Dieser Zeitplan ist mit Blick auf den auf Ende 2024 verschobenen Inbetriebnahmetermin obsolet. Aktuell sind rund 60 Kilometer Tunnel vorgetrieben. Bevor der Innenausbau starten kann, müssen erst einmal die rund bergmännisch aufgefahrenen 45 Kilometer Tunnel innenverschalt werden. Nach den derzeit bekannten Bahninformationen wurden neben den maschinell aufgefahrenen Strecken des Fildertunnels erst der Abschnitt des Bad Cannstatter Tunnels zwischen dem ZA Nord und der Ehmannstraße, die schmale Rettungszufahrt neben dem Wagenburgtunnel sowie  ein Abschnitt des Verzweigungsbauwerks unter dem Kriegsberg innenverschalt.
  • Viele Abschnitte der S21-Tunnel verlaufen in einer kritischen Geologie, die die Innenausbauarbeiten verzögern kann. So hängt der Start der Innenverschalung bei den beiden Tunneln unter dem Killesberg von der erfolgreichen Umsetzung der Kunstharzabdichtungen gegen Wasserzutritt in den quellfähigen Anhydrit ab. Zudem verlaufen einige der S21-Tunnelstrecken in geologisch kritischen Bereichen, die mit Blick auf mögliche weitere Senkungen vor dem Einbau der Betonfahrbahn beobachtet werden müssen. Erst Anfang November 2017 wurde ein Auftrag an einen Sachverständigen für die „Gesamtheitliche Verformungsbetrachtung“ der Betonfahrbahn mit Verlängerungsoptionen bis  Februar 2026 vergeben.
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Schwäbische: „Terminrisiken“ auch bei Neubaustrecke

Schwäbische: „Terminrisiken“ auch bei Neubaustrecke: „Verzögert sich nicht nur die Fertigstellung des Stuttgarter Tiefbahnhofs (S21), sondern auch die der Neubautrasse (NBS) zwischen Ulm und Wendlingen, an der der Merklinger Bahnhof liegt? Dies ist möglich. Eigentlich sollte die NBS Ende 2021 in Betrieb gehen, nun aber meldet die Bahn auch bei der NBS „Terminrisiken“.“

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Presseberichte und Videos zur 400. Montagsdemo

SWR: „Keine reine Kultveranstaltung“ (Harald Kirchner) /Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten: „[…] Sind die Montagsdemonstranten eine Truppe verbitterter ewig Gestriger?: Die Montagsdemos führen allwöchentlich vor Augen, dass im Prospekt von Stuttgart 21 etwas anderes gestanden hat als das, was im Ergebnis zu erwarten ist. Die Demonstration stellt durch ihre Existenz stets die Frage nach der Glaubwürdigkeit politischer Entscheidungen. Sie ist damit eine stete Mahnung an alle politischen Entscheidungsträger, bei der Durchsetzung ihrer Ziele Transparenz und Wahrhaftigkeit zu wahren.“

SZ: 400 Demos und kein Ende in Sicht: „Würde Georg Wilhelm Friedrich Hegel, so er denn noch am Leben wäre, den Tiefbahnhof befürworten? Würde der Philosoph das Projekt Stuttgart 21 unterstützen, auch wenn es ein paar Milliarden Euro mehr als geplant kostet? Oder würde der größte Sohn der Stadt Stuttgart dort oben auf dem Podium stehen an diesem saukalten Montagabend und einen sofortigen Baustopp fordern? Das wüsste man gern, durchgefroren bis ins Mark. Aber Hegel ist schon lange tot, und seine einzige Botschaft bei dieser 400. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 ist ein merkwürdiger Halbsatz: „… daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist.“

StZN: Gegner werben für Alternative:“ Teurer und deutlich später fertig als geplant soll das Bahnprojekt Stuttgart 21 werden – das ruft die Gegner auf den Plan. Knapp zwei Wochen vor einer Sondersitzung des Bahnaufsichtsrats machen sie nochmals mobil – und werben für eine Alternative.“

StZN: Die Hoffnung auf den Ausstieg lebt: Am Montagabend kamen mehr als 1000 Menschen zur 400. Demonstration gegen das Bahnprojekt S 21. Die meisten von ihnen waren Gegner der ersten Stunde.“

Videos auf Flügel-TV und Youtube

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StN: Spektakuläres Immobiliengeschäft in der City

StN: Spektakuläres Immobiliengeschäft in der City: „Wo aktuell Tunnel für Stuttgart 21 gegraben werden, soll bald eine der größten städtebaulichen Entwicklungen der Stadt beginnen. Informierte Kreise sprechen von einem Kaufpreis im dreistelligen Millionenbereich. […] Grundsätzlich möglich seien Gewerbenutzung, Wohnen und auch Hotellerie. Speziell für das denkmalgeschützte alte Bahngebäude wurden schon Ideen bis hin zum Grandhotel diskutiert.“

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FR: Wenn der Profit die Politik bestimmt

FR: Wenn der Profit die Politik bestimmt: „Im Schwabenland bahnt sich Unerhörtes an: In drei Tagen treffen sich die Gegner des wahrhaft unterirdischen Projekts „Stuttgart 21“ zu ihrer 400. Montagsdemonstration. Ein beeindruckendes Beispiel bürgerbewegter Beharrungskraft. Aber das wirklich Unerhörte kommt erst Ende des Monats. Am 26. Januar tagt der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn und er dürfte sich, wenn kein Geistesblitz vom Himmel fällt, wieder weigern, die Notbremse zu ziehen und den Bau des Tiefbahnhofs zu stoppen. Man kann dieses Beispiel ohne Übertreibung als Lehrstück betrachten. Weit über die lokale Bedeutung hinaus sagt es uns etwas über die Mechanismen staatlichen Handelns – und über die schwer durchschaubaren Kräfte, die dieses Handeln immer wieder zum Desaster werden lassen.“

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SWR: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein

SWR: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein: „Die Havarie der Tunnelbaustelle der Deutschen Bahn in Rastatt hat keine strafrechtlichen Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat das laufende Verfahren eingestellt. […] Die Ursache für die Rheintalbahnsperrung soll bis zum kommenden Frühjahr geklärt sein. Das hatte die Deutsche Bahn im vergangenen November mitgeteilt. Spätestens im April wolle die Bahn Ergebnisse präsentieren. Dafür wurden verschiedene Gutachter eingeschaltet.

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60% der Tunnel sind jetzt vorgetrieben. Über den Baufortschritt beim Tunnelvortrieb von Stuttgart 21 zum 8.Januar 2018

Zu Beginn des neuen Jahres möchten wir wieder einen Überblick über den Baufortschritt beim Tunnelbau für Stuttgart 21 geben. Mitte November konnte man bereits in den Stuttgarter Zeitungen lesen, dass 60 Prozent der Tunnel der Stuttgart 21-Tunnel vorgetrieben sind. Wie bereits erwähnt, war dies ein paar Wochen verfrüht. Jetzt, zum 8.Januar 2018, sind knapp vier Jahre nach dem Start der ersten Vortriebsarbeiten rund 60 %, d.h.  35,2 km von 58,8 Kilometer vorgetrieben. Nachfolgend finden Sie den Vortriebsstand der einzelnen Tunnel zum 08.01.2018 sowie weitere Zahlen in unseren Übersichten ab Oktober 2015 / bis September 2015:

Durchschnittlich wurde in den letzten vier Wochen bis vor der Weihnachtspause pro Tag rund 30 Meter vorgetrieben. Davon entfällt die Hälfte auf die 15,7 Meter, die die Tunnelvortriebsmaschine durchschnittlich pro Tag aufgefahren hat.

Was ohnehin angesichts des Baufortschritts offensichtlich war, ist seit Ende November 2017 klar. Nach Presseberichten verschiebt sich der offizielle Inbetriebnahmetermin von zuletzt Ende 2021 auf Ende 2024. Wir hatten seit Jahren in unseren Beiträgen zum Vortriebsstand darauf hingewiesen, dass eine Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende 2021 angesichts der 59 Kilometer Tunnelbau unter der schwierigen Stuttgarter Geologie nicht realistisch sei. Und auch nicht bei einer monatlichen 1.000-Meter-Marke, wie vom damaligen Bahnvorstand Volker Kefer im Verkehrsausschuss des Bundestages angekündigt.

Nach einem Bericht der FAZ (hier)  sind das größte Problem bei Stuttgart 21 derzeit die beiden Tunnel nach Bad Cannstatt und Feuerbach:  „Der Feuerbacher Tunnel bestimmt den Fertigstellungstermin 2024“, sagte ein Bahn-Mitarbeiter. Allein die schwierige Geologie auf dem Stuttgarter Stadtgebiet verursache zusätzliche Kosten in Höhe von 144 Millionen Euro: […] Außerdem müsse im wasserempfindlichen Anhydrit-Gestein die zweieinhalbfache Silikongel-Menge gespritzt werden, die Ingenieure ursprünglich berechnet hätten.

Anhand der von der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (PSU) veröffentlichten wöchentlichen Grafiken möchten wir Sie wieder über den Vortrieb in den einzelnen PFAs/ Stadtteilen informieren:

PFA 1.2.Fildertunnel / 1.6a Obertürkheimer Tunnel (Innenstadt, d.h. Rettungszufahrt Süd / Kernerviertel / Gänsheide incl. Uhlandshöhe):

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ZVW: Die Besserwisser hatten Recht

ZVW: Die Besserwisser hatten Recht: „Man hat einen Mercedes bestellt, einen Rolls Royce bezahlt und kriegt einen Fiat 500“: So lässt sich Stuttgart 21 zusammenfassen, finden die Tiefbahnhofsgegner Klaus Riedel, Eberhard Kögel, Ernst Delle und Hanspeter Ruff. Ein schwarzhumoriges Gespräch mit dem knurrigen Quartett vor der 400. Montagsdemo kommende Woche.“

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StZ: Oft nur wenige ICE-Stopps an den Airports

StZ: Oft nur wenige ICE-Stopps an den Airports: „Beim Airport Düsseldorf halten nur wenige Fernzüge, nach der Fertigstellung des Bahnhofs am Flughafen Stuttgart könnten es dort noch weniger sein. Der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel (Grüne) ist von der Entwicklung nicht überrascht.“

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StZ: Wo es zwischen den S-21-Bauern und dem -Verein knirscht

StZ: Wo es zwischen den S-21-Bauern und dem -Verein knirscht: „Zwischen der Stuttgart-21-Projektgellschaft und dem Verein, der für das Vorhaben wirbt, knirscht es zuweilen. Dabei geht es – wie fast immer bei dem Milliardenvorhaben – auch ums liebe Geld. Die beiden Protagonisten können aber eigentlich ganz gut miteinander.“

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Kontext: Sprengstoff im Aufsichtsrat / Die Geister von Oettinger und Schuster

Kontext: Sprengstoff im Aufsichtsrat: „Am 26. Januar soll der Aufsichtsrat der Bahn darüber befinden, wie es mit Stuttgart 21 weitergeht. In der Entscheidung steckt Brisanz. Denn wenn neuen Kostensteigerungen zugestimmt wird, drohen Klagen wegen Untreue.“

Kontext: Die Geister von Oettinger und Schuster: „Seit Dezember 2016 klagt die Bahn wegen der Übernahme der Stuttgart-21-Mehrkosten gegen Stadt und Land. Diese beharren auf dem Kostendeckel, doch der Stuttgarter Rechtsanwalt Roland Kugler bezweifelt, dass sie diese Position vor Gericht durchhalten können.“

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Bahn rudert beim ausgedünnten Fahrplan Flughafenbahnhof zurück / Berichte und Kommentare

PM Deutsche Bahn: Deutsche Bahn hält zugesagte Fernverkehrsanbindung für Stuttgarter Flughafen ein:Entgegen anderslautenden Medienberichten steht die Deutsche Bahn (DB) zu ihren Zusagen für die Anbindung des Stuttgarter Flughafens an das Fernverkehrsnetz. Aussagen zur konkreten Ausgestaltung des Zugangebots können erfahrungsgemäß jedoch frühestens zwei Jahre vor der Inbetriebnahme getroffen werden. Selbstverständlich werden diese Planungen der Deutschen Bahn für den Fernverkehr in engem Dialog mit den Projektpartnern entwickelt.“

Schwäbische: Bahn sichert nach Protesten Zwei-Stunden-Takt zu: „Die Deutsche Bahn steht zu ihren Zusagen für die Anbindung des Stuttgarter Flughafens an das Fernverkehrsnetz. Mit der Zusage reagierte das Unternehmen am Dienstagabend auf Berichte aus dem Landesverkehrsministerium, wonach eine womöglich ausgedünnte Anbindung des geplanten Bahnhofs am Landesflughafen an die Neubaustrecke nach Ulm geplant sei. Damit scheint der Zwei-Stunden-Takt mit IC-Zügen zwischen Ulm und dem Landesflughafen gesichert zu sein: Dieser Takt war die Grundlage für den Stresstest vor dem Volksentscheid 2011.“

StZN: „Bewusster Affront“: „Mit dem Theater um den Flughafenbahnhof beim Projekt Stuttgart 21 hat die Deutsche Bahn weiteres Vertrauen verspielt – und ihre Projektpartner getroffen, kritisiert Holger Gayer.[…] Ob sie damit auch das Ende des Airport-Bahnhofs an sich einläuten wollte, weil es günstiger sein könnte, dem Flughafen seinen S-21-Finanzierungsanteil von 359 Millionen Euro zurückzuzahlen als einen bis zu einer Milliarde teuren Fernbahnhof auf den Fildern zu bauen, kann im Moment nicht seriös beantwortet werden. Gewiss ist allerdings, was die Bahn dringender braucht denn je: Kontrolle. Hier ist die Bundesregierung gefragt.“

Kontext: Neue Post aus Schilda: „Mit ihrer aktuellen Ankündigung, im Fernverkehr täglich nur drei Zugpaare am geplanten Filderbahnhof halten zu lassen, bringt die Deutsche Bahn sogar glühendste Stuttgart-21-Fans gegen sich auf. Jedoch ist es selbst für die noch nicht zu spät, sich auf die richtige Seite zu schlagen.“

Update 12.1.2018:

SWP: Filderbahnhof: Nun sollen auch ICE-Züge halten können (Interview): „Die Empörung war groß, nun bläst die Bahn zum Rückzug. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) über die Wenden im Fall des Filderbahnhofs.“

StN: Hermann sieht die Bahn wieder auf Kurs: „Im Ringen um Fernreisezüge im künftigen Flughafenbahnhof hat sich etwas bewegt. Der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte am Mittwochabend, die Proteste in Stuttgart gegen den jüngst von der Deutschen Bahn AG eingeschlagenen Kurs seien im DB-Turm am Potsdamer Platz in Berlin angekommen. Er habe das Signal aus dem Konzernvorstand, „dass man dort gewillt ist, sich an den Vertrag zu halten“. Das bedeutet nach Hermanns Lesart, dass in dem unter der Messepiazza geplanten Tiefbahnhof täglich je 16 Fernreisezüge pro Richtung halten sollen, die auf der Strecke Stuttgart-Ulm unterwegs sind.“

StZ: Winfried Hermann kämpft für schnelle Züge am Stuttgarter Flughafen:  / SWR: „Bahnvorstand rudert zurück“ / SWR: „Die Entrüstung ist verständlich“ / StZN: Ein Punkt für die Opposition

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TA: Stuttgart-21-Abraum kommt noch bis 2019 in den Südharz

TA: Stuttgart-21-Abraum kommt noch bis 2019 in den Südharz: „Aus Stuttgart 21 wurde Stuttgart 24. Denn das umstrittene milliardenschwere Bahntunnel-Projekt wird nicht nur teurer, sondern soll auch erst in sieben Jahren fertig sein. Zu spüren bekommen dies auch die Südharzer: Denn der Plan, Ende 2017 die Abraumtransporte aus Stuttgart an den Kohnstein einzustellen, ist mit der Verzögerung auf der Großbaustelle obsolet. […] Das Ziel, 7,5 Millionen Tonnen Abraum per Zug aus Stuttgart abzufahren, ist bislang nur zu etwa 60 Prozent erreicht – etwa 2,5 Millionen Tonnen müssen noch aus der baden-württembergischem Landeshauptstadt raus. „Die letzten Massen werden 2019 abgefahren“, sagt ein Sprecher der DB Projekt Stuttgart – Ulm GmbH.“

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StZ: Gericht urteilt über Gleise am Kopfbahnhof

StZ: Gericht urteilt über Gleise am Kopfbahnhof: „Im Juni behandelt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Klage eines Privatbahnzusammenschlusses, der oberirdische Gleise am Hauptbahnhof in Stuttgart übernehmen möchte. Dort will die Stadt aber neue Viertel für Arbeiten und Wohnen bauen.“

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StZN: Probleme bei der Durchbindung des Tiefbahnhofs

StZN: Probleme bei der Durchbindung des Tiefbahnhofs: „Der Fernverkehr setzt den Rahmen für die schwierige Verknüpfung des Nahverkehrsangebots im Tiefbahnhof. In einem bestimmten Fall würde dann der Duchgangsbahnhof quasi zum Kopfbahnhof. „

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Massive Kritik an stark ausgedünnten Flughafen-Fahrplan

StZN: Kretschmann kritisiert die Bahn scharf: „Als nicht akzeptabel hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann eine womöglich ausgedünnte Anbindung des geplanten Bahnhofs am Landesflughafen an die Neubaustrecke nach Ulm bezeichnet.“

StZN: Gemeinderat will Umplanung am Airport verhindern: „Die Mehrheit des Stuttgarter Gemeinderates wendet sich gegen die von der Bahn vorgeschlagene neue Lage des Fernverkehrshalts für Flughafen und Messe.“

Schwäbische: Politiker kritisieren Deutsche Bahn scharf: „Mehr als ärgerlich“ kommentiert Matthias Gastel (Grüne), Bundestagsabgeordneter und Verkehrspolitiker aus Baden-Württemberg, „aber nicht überraschend“. Gastel hat eine Erklärung: „Die Deutsche Bahn hat in den letzten Jahren auch die Fernverkehrs-Angebote an anderen Flughäfen, so etwa in Düsseldorf, Leipzig/Halle und Köln/Bonn, spürbar ausgedünnt. Offenbar rechnen sich mit Ausnahme des Frankfurter Flughafens eigenwirtschaftliche Fernbahnverbindungen zu Flughäfen für die Bahnunternehmen wie die DB häufig nicht.“

StZN: Bahn erntet Kritik aus eigenen Reihen: „Das gab es wohl noch nie: Der Chef des Vereins Bahnprojekt Stuttgart-Ulm kritisiert die Bahn dafür, dass sie keine ICE-Züge am Flughafenbahnhof von S 21 halten lassen will. Auch OB Kuhn spricht von „einer Verlässlichkeitsprüfung für die Bahn“.

StZ: „Die Aufregung ist verdammt ärgerlich“: „Georg Brunnhuber, oberster Werber für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, ist verärgert über die Diskussion am Flughafen, wo die Bahn nur wenige Fernzüge halten lassen möchte. Er baut darauf, dass dort noch nicht das letzte Wort gesprochen ist – und wählt deutliche Formulierungen.

StZN: Bürger sind empört über dünnen Flughafen-Fahrplan: „Die Bahn will das Fernverkehrsangebot am künftigen Flughafenbahnhof von Stuttgart 21 radikal kürzen. In unserer Video-Umfrage zeigen sich viele Stuttgarter darüber extrem verärgert.“

StZN: Flughafen bangt um viele neue Kunden: „Von 100 Zugstopps im Flughafenbahnhof von Stuttgart 21 ist keine Rede mehr. Doch auch darüber hinaus wirft der Vorstoß der Bahn, keine ICE-Züge dort halten zu lassen, viele Fragen auf.“

Pressemitteilung der Fraktionsgemeinschaft SÖS Linke PluS: Der nächste Offenbarungseid – Grundlage für Baurecht am Flughafen entfällt

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Bauarbeiten für den S-Bahn-Tunnel am Hauptbahnhof starten – auch Nachtarbeiten mit Bohrpfählen geplant

In den letzten Tagen haben Anwohner des unteren Kernerviertels per Post eine Ankündigung der Bahn für den Bau des S-Bahn-Tunnels (hier) erhalten. Darin werden die ab 11.Januar anlaufenden Bauarbeiten sowie Nachtarbeiten in den Sperrpausen der S-Bahn angekündigt. Die Bürgerbeauftragte Alice Kaiser schrieb uns: „Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Arbeiten sogar im Kernerviertel wahrnehmbar sein werden, wird die Info zum Teil auch im Kernerviertel verteilt. “ In der Ankündigung der Bahn heißt es:

Nach Beendigung der vorbereitenden Bauarbeiten an Gleis 1 des Hauptbahnhofs Stuttgart im November und Dezember des vergangenen Jahres beginnt im Jahr 2018 der Umbau der S-Bahn-Rampe Richtung Haltestelle Hbf (tief). Dabei wird die S-Bahn-Trasse im Bereich des Gleisvorfeldes in einen neu zu erstellenden Tunnel verlegt. Der Großteil der Arbeiten wie Erdaushub, Betonage, Herstellung eines Verbaus mittels Drehbohrgerät und das Ziehen einer alten Spundwand werden tagsüber zwischen 07.00 Uhr und 20.00 Uhr erfolgen. Gewisse Arbeiten, die eine Abschaltung der Oberleitung erfordern, können jedoch nur in der nächtlichen Betriebsruhe der S-Bahn zwischen 01.00 Uhr und 04.30 Uhr ausgeführt werden.

Von Donnerstag, 11. Januar, bis Mittwoch, 17. Januar 2018 werden in der Nacht Oberleitungsmasten versetzt. Von Montag, 29. Januar, bis Freitag, 23. Februar 2018, wird jeweils von montags bis freitags in der Nacht eine Fertigteilschutzwand aufgestellt. Diese Arbeiten sind erfahrungsgemäß nicht lärmintensiv.

In den Nächten von Samstag, 24. Februar, bis Montag, 26. Februar 2018, sowie von Samstag, 3. März, bis Montag, 5. März 2018, werden Bohrpfähle für den Verbau hergestellt. Diese Arbeiten werden deutlich wahrnehmbar sein.“

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StZN: ICE hält nicht am Flughafen / Die Bahn bricht ihr Wort / SWP: IC-Takt Ulm-Stuttgart – Heftige Reaktionen aus Stadt und Region

StZN: ICE hält nicht am Flughafen: „Die Bahn kürzt das Fernverkehrsangebot am künftigen Flughafenbahnhof von Stuttgart 21 radikal. Grüne, CDU und SPD im Landtag protestieren. Der beim Projekt Stuttgart 21 geplante Fernbahnhof am Landesflughafen wird vom Fernverkehr sehr viel weniger genutzt werden als geplant. Und ein ICE wird dort nie halten. Ein Sprecher des Geschäftsbereichs Fernverkehr der Deutschen Bahn AG bestätigte unserer Zeitung am Montag, dass im Tiefbahnhof am Airport der Halt von werktäglich nur drei Fernverkehrszügen nach Ulm und München und von ebenfalls drei Zügen aus der Gegenrichtung vorgesehen sei. “

StZN: Die Bahn bricht ihr Wort: Was sich die Bahn im Blick auf die Anbindung des Flughafens leistet, ist die Fortsetzung einer unseligen Tradition bei Stuttgart 21, meint unser Redakteur Konstantin Schwarz: Sie bricht ihr Versprechen. […] Am Flughafen wird kein ICE halten, ja Fernverkehrszüge werden dort nur äußerst sporadisch Station machen. Nur sechs Halte, und nicht 100 wie geplant, wird es geben. Wie der Bahnhof am Airport aussehen soll, ist ebenfalls wieder völlig offen. Die Gründe für das Desaster werden auf Anfrage nur sehr vage genannt. Angeblich gibt es unfertige Strecken an anderen Stellen im Netz, die man aber nicht benennen kann. Rechtfertigt das den Kahlschlag von 100 auf sechs tägliche Verbindungen?“

SWP: IC-Takt Ulm-Stuttgart – Heftige Reaktionen aus Stadt und Region: „Mit ihrem Plan, nur drei IC-Züge auf der Schnellbahnstrecke zwischen Ulm und Stuttgart-Flughafen verkehren zu lassen, hat die Bahn heftige Reaktionen in Stadt und in der Region ausgelöst.“

Schwäbische Zeitung: Alte Versprechen jetzt einlösen – Leitartikel zu Deutsche Bahn: „Bis der Filderbahnhof angefahren werden kann, werden noch Jahre vergehen. Zeit genug, um Fahrpläne abzustimmen und Versprechen einzufordern. Das Vertrauen in die Politik schwindet noch mehr, wenn alle Vorteile, die Stuttgart 21 bringen soll, zerbröseln. Die Landespolitiker sind gut beraten, einem Konzern, der dem Bund gehört und der Allgemeinheit verpflichtet ist, wenigstens die Fahrplan-Trickserei auszutreiben.“

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SWP: Bahn speckt Pläne für IC-Halt am Flughafen Stuttgart ab

Von Seiten der Projektbefürworter war die Anbindung des Fernverkehrs an den Flughafen eines der zentralen Argumente für Stuttgart 21. Die Projektgegner bezweifelten die Wirtschaftlichkeit dieser Anbindung. Dies war eines Kernthemen in der ersten und zweiten Schlichtungsitzung. In der Broschüre zur Volksabstimmung hieß es : „Mit S 21 können der Landesflughafen und die Landesmesse aus weiten Teilen Baden-Württembergs wesentlich schneller und besser erreicht werden.“

Jetzt berichtet die Südwestpresse (hier), dass die Bahn die Pläne für IC-Halt am Flughafen Stuttgart abspeckt: „Die Deutsche Bahn will dreimal täglich eine Direktverbindung vom Stuttgarter Flughafen nach Ulm/München anbieten. Versprochen war deutlich mehr. Selbst Befürworter von Stuttgart 21 sind empört. […] Nach Hermanns Angaben hat die Landesregierung gegenüber DB Fernverkehr darauf hingewiesen, dass deren aktuelle Planungen „hinter dem Betriebsszenario als Grundlage des Finanzierungsvertrags und den Ankündigungen in der Schlichtung zurückbleiben“. Bei der Bahn war am Sonntag keiner der dafür zuständigen Experten erreichbar.“

Wer an den „Tagen der Baustelle“ am Informationsstand zur Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 hinhörte, konnte bereits mitbekommen, dass hier die bauausführende Projektgesellschaft als Teil der DB Netz zurückrudert. Beispielsweise erhielt ein Besucher auf Nachfrage die Antwort, dass die Anzahl der am Flughafen haltenden Fernzüge von der anderen Konzerntochter, der DB Fernverkehr, rein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden werde. Im Nahverkehr sei dies anders gelagert. Hier könne das Land Baden-Württemberg über die DB Regio die Nahverkehrszüge über den Flughafen bestellen. Man könne daher zukünftig den Flughafen vom Tiefbahnhof in acht Minuten mit dem Regionalverkehr erreichen. Dass damit die versprochenen kürzeren Reisezeiten aus den südlichen Landesteilen per direkter Fernverbindung zum Flughafen nicht mehr gegeben sind, wurde jedoch dabei nicht angesprochen.

Hier ein Foto der Werbestelen am Hauptbahnhof Ulm aus dem Blog s21irrtum „Ulmer Desinformationen zu Stuttgart 21“ (2013):

„In 24 Minuten Abflug. Heute brauchen Sie mit dem Zug 2 Stunden vom Hauptbahnhof Ulm bis zum Flughafen Stuttgart. Mit der Neubaustrecke sind Sie in weniger als einer halben Stunde beim Check-In.“

Update 8.1.: Fritz Möbius hat sich in seinem S21irrtum-Blog im Beitrag „Der Flughafenbahnhof – eines von zahlreichen Problemfeldern beim Projekt Stuttgart 21″  erneut mit dem Flughafenbahnhof beschäftigt.

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Keine Zeitpläne, dennoch ein paar neue Informationen an den „Tagen der offenen Baustelle“im Januar 2018

Wie im letzten Jahr suchte man auch dieses Mal an den „Tage der offenen Baustelle“   vergeblich Zeitpläne für die S21-Bauarbeiten der Bahn und der SSB im Talkessel. Wieder wurden die Bauablaufpläne zum Bau des Südkopfes und des „Tiefbahnhofs“ (Schautafel 1 / Schautafel 2) ohne eine einzige Zeitangabe präsentiert. Nicht einmal die geplanten Bauarbeiten bis Januar 2019 waren mit Zeitangaben hinterlegt. Einen Großteil der  Schautafeln findet man unten auf der Webseite der Projektgesellschaft;  Fotos bei, FotomediumUli Fetzer und im Drehscheiben-Forum.

Auch fehlten Informationen über anstehende Bauarbeiten am Südkopf, wie die technisch aufwendigen Hebungsinjektionen unter den Wohnhäusern im Kernerviertel bis hoch zum Schützenplatz. Gerade dies wäre besonders für die Anwohner und sicherlich für viele Besucher von Interesse gewesen. Dafür konnte man sich wieder an drei Schautafeln über die Auflagen des Artenschutzes bei Stuttgart 21 und der Neubaustrecke informieren. Dabei ist der Bau des „Tiefbahnhofs“ weder durch die Mauereidechsen, noch durch den Juchtenkäfer behindert. Lediglich ein paar „Juchtenkäfer-Verdachtsbäume“ am Rande des Baufeldes entlang der Schillerstraße überlebten (bislang) die Rodungsarbeiten.

Dennoch konnte man bei den Fragen, die die Besucher stellten und die die an den Stationen präsenten Ansprechpartner geduldig beantworteten, einige neue Informationen erfahren:

Bau des Tiefbahnhofs

  • Auch wenn der Aufsichtsrat der DB AG noch darüber nicht entschieden hat, durften die Mitarbeiter der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (PSU) offiziell über den neuen Inbetriebnahmetermin 2024 von Stuttgart 21 sprechen.
  • Michael Pradel, Abschnittsleiter des PFA 1.1. rund um den „Tiefbahnhof“, räumte auf Nachfrage ehrlich ein, dass er auch 2024 nicht garantieren könne. Zwar sei ein Zeitpuffer kalkuliert. Falls unvorhergesehene bauliche Probleme eintreten, wie beispielsweise an den Kelchstützen, könnte sich die Inbetriebnahme weiter verzögern.
  • Geplant sei, dass die Rohbauarbeiten des „Tiefbahnhofs“ Ende 2021 abgeschlossen sein werden. Mit der Firma Züblin ist der Vertrag bis zur Fertigstellung der Bauarbeiten verlängert worden und eine Prämie bei Termineinhaltung in Aussicht gestellt.
  • Abschnittsleiter Michael Pradel räumte offen ein, dass die Bauverzögerungen beim „Tiefbahnhof“ im wesentlichen aus den Änderungen beim Brandschutzkonzept und der Entfluchtung resultieren. (mehr dazu in unserem Beitrag)
  • Weiterhin nicht genehmigt ist die 18.Planänderung zur Verlagerung der Fluchttreppenhäuser an den die Bahnsteigenden und des Entfluchtungskonzeptes. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen, dass die Planänderung in maximal 10 Monaten durch wäre, zog sich das Verfahren u.a. wegen Einsprüchen hin. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) habe zwar nach Bearbeitung der Einwände grundsätzlich die Genehmigung signalisiert, würde aber noch an der Erstellung des Bescheides arbeiten. Wann damit zu rechnen ist, sei ungewiss. Falls die Betonierung der Kelchstützen vor dem Bescheid des EBAs starten würden, erfolge dies auf Risiko der Bahn und der Baufirma. Man hoffe, dass bis Ende des Jahres die ersten fertigen Kelchstützen stehen werden.
  • Ein Engpass für die Fertigstellung der Kelchstützen sei auch das technisch sehr aufwendige, fünf Millionen teure Gerüst für die Verschalung. Dieses könne nur von spezialisierten Schweißern, die auf dem derzeit leergefegten Markt nur schwer zu finden seien, hergestellt werden. Bislang sei erst ein Gerüst davon vorhanden. Zwei weitere sollen noch hergestellt werden, damit dann drei Stützen parallel betoniert werden können.
  • Auch der geplante Bau der Kelchstütze auf der Brücke über der S-Bahn unter laufendem Betrieb sei eine bautechnische extrem schwierige Herausforderung. Die Kelchstütze wiege mindestens so viel wie zwei ICE4-Züge und müsse statisch von der Brücke getragen werden.
  • Ein weiter kritischer Bereich beim Bau des „Tiefbahnhofs“ sei der Bauabschnitt 1 direkt vor dem Tunnelportal am Nordkopf unter dem Kriegsberg. Die Baugrube ist zwar ausgehoben. Aber mit dem Bau dieses Baufelds könne erst begonnen werden, wenn die Arbeiten für den Innenausbau des Bad Cannstatter und des Feuerbacher Tunnels abgeschlossen seien. Solange sei dieses Baufeld für die Tunnelbaulogistik besetzt. Wann die Verschalungsarbeiten bei den beiden Tunneln unter dem Kriegs- und Killesberg begonnen bzw. abgeschlossen seien, hängt vom Verhalten des kritischen Anhydritgestein entlang der beiden Tunnelstrecken ab.
  • Der Nesenbachdüker sei bis auf den Abschnitt unter der Schillerstraße und dem Parkplatz beim Königin-Katharinenstift fertig. Allerdings sei dieser Abschnitt bautechnisch besonders anspruchsvoll. Der Nesenbachdüker soll hier unter Wasser gebaut gebaut werden.
  • Auch der Anschluß der neuen Bahnsteighalle an den alten, bis dahin zum Hotel umgebauten Bonatzbau sei bautechnisch nicht ganz einfach.
  • Beim Bauabschnitt 25 hinter der Lärmschutzwand verursachten u.a. neue bautechnische Auflagen weitere Verzögerungen. Die Wand Richtung Tunnel Kernerviertel musste statisch auf eine Aufpralllast für einen schnell einfahrenden und entgleisenden ICE ausgelegt werden. Nach den Nachtarbeiten im Dezember sei jetzt die Bodenplatte gegossen. Diese sei auch für eine höhere Baubelastung ausgelegt, da das darüberliegende Schwallbauwerk in einen Gebäudekomplex integriert werden soll.

Bau der neuen SSB- Haltestelle Staatsgalerie und der Zulauftunnel

  • Auch bei den Informationsständen der SSB am Südkopf für den Bau der neuen Haltestelle „Staatsgalerie“ konnte man keine Zeitpläne finden. Auf Nachfrage, wann mit der Inbetriebnahme der neuen Haltstelle zu rechnen ist erhielt man die Auskunft in ca. zwei Jahren.
  • Abhängig ist die Inbetriebnahme der neuen SSB-Haltestelle vom Baufortschritt des neuen U-Bahntunnels zwischen Neckartor und der neuen Haltestelle. Das Baufeld entlang der B 14 wurde bereits abgesperrt, die Fahrspuren verschwenkt und die Tiefbauarbeiten werden demnächst starten. Die Bauarbeiten seien bautechnisch sehr anspruchsvoll, da die neuen Tunnel unmittelbar an den Bestandstunnel unter Aufrechterhaltung des U-Bahnbetriebs gebaut werden sollen. Auch für das Abreißen der Außenwand werde der U-Bahnbetrieb zwischen Bad Cannstatt und der Innenstadt nicht unterbrochen.
  • Laute Bohrpfähle sind für die Bauarbeiten in diesem Abschnitt nicht mehr erforderlich. Dafür können Nachtarbeiten nicht ausgeschlossen werden. Man würde sich jedoch bemühen, diese Arbeiten -wie im letzten August praktiziert- wieder mit Schallschutzmaßnahmen so leise wie möglich durchzuführen.
  • Wie bereits berichtet, ist der Zeitplan zum Bau der beiden neuen Tunnel Richtung Hauptbahnhof abhängig vom Baufortschritt der Bauarbeiten der Bahn. Von daher wurde auch kein konkretes Datum zur Wiederinbetriebnahme dieser Stammstrecke genannt.
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Zeit: Kostenexplosion? Klasse!

Zeit: Kostenexplosion? Klasse!: „Stuttgart 21 wird viel teurer und kommt viel später. Wenn nicht öffentliche Empörung das Großprojekt noch zu Fall bringt, dann die Technik – glauben die Gegner. „

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Berichte über die „Tage der offenen Baustelle“ im Januar 2018

Update 6.1.2018:

StZN: S 21: Tage der offenen Baustelle. In Tunnelröhre soll es Opernszenen geben: „Der Verein für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat neue Pläne und veranstaltet Tage der offenen Baustelle. Zudem denkt man über ganz besondere Veranstaltungen nach.“

StZN: Das erwartet die Besucher bei den „Tagen der offenen Baustelle“: „Inzwischen ist sicher, dass die Ausstellung nach 20,5 Jahren im Turmforum ins nahegelegene LBBW-Gebäude wechselt. Mit rund 215 Quadratmetern wird man dort zwar nur ein Fünftel der Fläche zur Verfügung haben, dennoch zeigte sich Vereinschef Georg Brunnhuber am Donnerstag befriedigt, weil diese Anmietung gelungen ist. In der ehemaligen Bankschalterhalle könne man mehr in die Höhe gehen als bisher. Da man wieder modernste Technik einsetzen wolle, erreiche der neue Standort wahrscheinlich fast die Qualität des bisherigen. Man sei dort nah an der Baustelle, und die Bahn verlagere das ganze Bahnhofsmanagement mit Ticketschaltern auch dorthin. „

SWR: Blick hinter die Kulissen (Video): „Was geht da vor sich? Wie weit sind sie? Am Wochenende lädt die Bahn zur Besichtigung der S21-Bauarbeiten nach Stuttgart ein. Erwartet werden auch diesmal zehntausende Besucher.“

SWR: S21-Gegner bezeichnet Tage der offenen Baustelle als „Farce“: „Der Stuttgart21-Gegner und Sprecher des Aktionsbündnisses K21 Eisenhart von Loeper hat die Tage der offenen Baustelle in Stuttgart kritisiert. In SWR Aktuell bezeichnete er die Transparenz-Offensive des Bauherrn als „Farce“. „Die wirklichen Probleme – da hat die Transparenz immer gefehlt und sie fehlt bis heute.“

StZN: Hinter den Kulissen von Stuttgart 21: „An den Tagen rund um Heilige Drei Könige hat der Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm zum dritten Mal die Baustelle des Großprojekts für Interessierte geöffnet. Experten stehen Frage und Antwort. […] Auch bei den Bauarbeiten gab es Zeitverzögerungen. Michael Pradel, Abschnittsleiter PFA 1.1, begründete das unter anderem mit den Planänderungen in Sachen Brandschutz und den geänderten Fluchttreppenhäusern.“

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StZN: A8 im Kreis Esslingen. Sattelzug kracht in S21-Tunnelbaustelle

StZN: A8 im Kreis Esslingen. Sattelzug kracht in S21-Tunnelbaustelle: „Auf der A8 im Kreis Esslingen ist in der Nacht zu Mittwoch ein Lkw in die Baugrube einer Tunnelbaustelle gekracht. Der Streckenabschnitt ist gesperrt, die Ursachen sind noch unklar.“

StZN: Gutachter prüft Statik der Fahrbahn: „Nach dem Sturz eines Lkws in die S21-Baustelle bei Denkendorf wird die Sperrung auf der Autobahn A8 vermutlich noch einige Stunden andauern. Der Unfall könnte auch Auswirkungen auf die Stabilität der Fahrbahn haben.“

StZN: Reparaturarbeiten an Tunnelbaustelle dauern noch an: „Der 40-Tonner, der auf der A 8 verunglückt ist, hat Teile der Tunnelbaustelle mitgerissen. Die Reparaturarbeiten könnten sich noch länger hinziehen. Mit Staus ist zu rechnen.“

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Fachveröffentlichungen zu den Injektionen im Feuerbacher und Bad Cannstatter Tunnel

Die beiden Tunnel unter dem Killesberg, der Cannstatter und der Feuerbacher Tunnel, sind besonders kritisch. Hier werden im Tunnelquerschnitt sowohl wasserführende als auch die wasserempfindliche Schichten des quellfähigen Anhydrits durchfahren. Teilweise liegt der Anhydrit auf der Höhe der Tunnelsohle. Um keine Quellprozesse in Gang zu setzten, die jahrzehntelang gehen können und die Betriebstauglichkeit der Tunnel gefährden würden, müssen die Tunnel vollkommen trocken aufgefahren werden.

Die FAZ schrieb vor kurzem in Wer hat so viel Geld?“ , dass das größte Problem bei Stuttgart 21 derzeit die beiden Tunnel nach Bad Cannstatt und Feuerbach sind.  „Der Feuerbacher Tunnel bestimmt den Fertigstellungstermin 2024“, sagte ein Bahn-Mitarbeiter. Allein die schwierige Geologie auf dem Stuttgarter Stadtgebiet verursache zusätzliche Kosten in Höhe von 144 Millionen Euro: […] Außerdem müsse im wasserempfindlichen Anhydrit-Gestein die zweieinhalbfache Silikongel-Menge gespritzt werden, die Ingenieure ursprünglich berechnet hätten.

Und in der Süddeutsche heißt es in  Was wird aus dem Milliardenloch?: „Irgendwo zwischen Stadtmitte und Feuerbach werden die Tunnelwände im Stuttgarter Untergrund plötzlich bunt. An die Wände der 14 Meter hohen Tunnelröhren wurden gelbe, rote, grüne und blaue Buchstaben und Zahlen gesprüht. Was aussieht wie lustige Graffiti, ist Ergebnis harter, langer und vor allem teurer Arbeit: Jeder Farbklecks steht für eine Injektion Acrylat-Gel. Mit diesem Kunstharz wollen die Tunnelbauer des Bahnprojekts Stuttgart 21 gefährliche Gesteinsschichten zähmen: Anhydrit.“

Von den Kunstharzinjektionen als neues, zusätzliches Bauverfahren zum Schutz vor eindringendes Wasser in den quellfähigen Anhydrit haben die Anwohner des Killesberg erst im Juni 2016 aus der Zeitung erfahren. Dieses mindestens 144 Millionen teure Verfahren wurde vom Tunnelsachverständigen der Bahn, Prof. Dr. Wittke (WBI), nach einem Gutachten zum Dauersanierungsfall Engelbergtunnel empfohlen. Ende 2013 veröffentlichte er im Jahrbuch Tunnelbau 2014 einen Aufsatz über „Kunstharzinjektionen zur Abdichtung beim Tunnelbau im quellfähigen Gebirg„.

Dabei müssen die Injektionen als potentielle Wasserwege sämtliche Klüfte bzw. durch den Tunnelbau entstandene Auflockerungszonen im Gestein abdichten. Das Bauverfahren der Injektionen ist daher sehr zeit- und  kostenaufwendig und soll die Betriebstauglichkeit der Tunnel über 100 Jahre garantieren. Falls die Lebensdauer der Injektionen nicht gegeben ist, drohen im schlimmsten Fall Steckensperrungen wegen langwierigen und teuren Reparaturarbeiten sowie Hebungen und Gebäudeschäden an der Geländeoberfläche.

Auf der bislang einzigen Anwohnerveranstaltung im November 2015 (Beitrag/ Präsentation Bahn) war trotz Nachfrage des Netzwerks Killesberg von den geplanten Bauverfahren beim Vortrieb im anhydritführenden, unausgelaugten Gipskeuper für den Bad Cannstatter und Feuerbacher Tunnel keine Rede. Auch in der Präsentation der Bahn im Bezirksbeirat Nord im Oktober (Beitrag / Präsentation) blieb die Bautechnik im Anhydrit ebenfalls ausgespart.

Lediglich in den Unterlagen des 17. Lenkungskreises (Anlage WBI) findet man ein paar Informationen zum neuen Bauverfahren im Anhydrit; allerdings nicht die sehr kritischen Einschätzungen der vom Aufsichtsrat der DB AG beauftragten Prüfer von KPMG bzw. Ernst, Basler + Partner, die ebenfalls an dem Fachgespräch teilnahmen. Die Wirtschaftsprüfer von KPMG und Ernst Basler + Partner stellten vor einem Jahr in einem Gutachten für den Aufsichtsrat fest: „Zusammenfassend stellen wir fest, dass es für Tunnel im Anhydrit (…) keine bautechnische Lösung gibt, welche eine risiko- bzw. unterhaltsfreie Nutzungsdauer über Jahrzehnte, erst recht nicht bis zur (…) Nutzungsdauer von 100 Jahren, zuverlässig sicherstellen kann.“ Das Gutachten, über das wir in Auszügen berichtet hatten, ist bis heute offiziell unter Verschluss.

Weitere Informtionen zur Funktionsweise und Sicherheit der Injektionen im anhydrithaltigen Gestein sucht man auf der Webseite der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (PSU) vergeblich. Daher möchten wir technisch Interessierte auf zwei Veröffentlichungen aufmerksam machen, die im Fachmagazin „Tunnel“ bzw. auf der Webseite www.tunnel-online.de erschienen sind und sich mit dem neuen Verfahren im Anhydrit sowie der Verträglichkeit und Haltbarkeit der Injektionen beschäftigten:

1. Injektionen zur Begrenzung von Wasserzutritten in anhydritführendes Gebirge von Prof. Dr.-Ing. Walter Wittke, Dr.-Ing. Martin Wittke, Dr.-Ing. Claus Erichsen, Dipl.-Ing. Dieter Schmitt (WBI) und Christoph Lienhart (PSU).

  • Hier berichten die für den Bau des Bad Cannstatter und Feuerbacher Tunnels verantwortlichen Ingenieure über die Ergebnisse eines Injektionsversuchs im Tunnel Feuerbach. Ferner werden die laufenden Acrylatgelinjektionen im Cannstatter Tunnel erwähnt, bei den „die vom Fels aufgenommene Mengen hier größer als im Versuchsfeld des Tunnels nach Feuerbach“ sind.
  • Danach wird Polyurethan nur für die vorauseilende Abdichtungsinjektionen im Rahmen der Vortriebssicherung verwendet. Die Auflockerungszonen in der Umgebung der Tunnel werden mit Acrylatgel abgedichtet, da dieses wegen seiner niedrigen  Viskosität (Dünnflüssigkeit) auch die Abdichtung gering durchlässiger Bereiche erlaubt.

2. Nachweis der Eignung von Injektionsstoffen für abdichtende Gebirgsinjektionen von Dipl.-Ing. Matthias Rudolph, Dr.-Ing. Ute Hornig (MFPA Leipzig).

  • Hier geht es darum, ob das eingesetzte Acrylatgel auch den Anforderungen im Tunnelbau und der mindestens auf 100 Jahre geplanten Nutzung entspricht.
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StZN: Luftschadstoffe in Stuttgart. Grenzwerte liegen weit entfernt / Fahrverbot: Gericht setzt Frist bis 30. April

StZN: Luftschadstoffe in Stuttgart. Grenzwerte liegen weit entfernt: „Im Januar wird es gleich zwei Demonstrationen auf der Bundesstraße  14 beim Neckartor für saubere Luft geben. Auch Stuttgart wartet auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu Fahrverboten.“

StZN: Fahrverbot: Gericht setzt Frist bis 30. April: „Das Verwaltungsgericht Stuttgart setzt dem Land eine letzte Frist, um die versprochene Verkehrsminderung auf der Cannstatter Straße umzusetzen. Sonst droht ein Zwangsgeld. […] Betroffen wären vier Straßen: die Cannstatter Straße am Neckartor, die Tal- und Wagenburgstraße und die Landhausstraße im Stuttgarter Osten. Sie wären dann für Dieselfahrzeuge bis einschließlich Euro 5/V gesperrt. Geregelt würde dies mit dem Schild Durchfahrt verboten plus dem Zusatzzeichen für die Diesel-Definition. Der Planentwurf wurde inzwischen komplett zurückgezogen.“

StZN: Verheerendes Signal. „Gesundheit geht vor„: „Die Landesregierung liefert beim Gesundheitsschutz für die Bürger ein verheerendes Signal, meint Redakteur Konstantin Schwarz.“

Update 3.1.2018:

Über die Demonstration der SÖS am Neujahrstag für eine Reduzierung des Verkehrs rund ums Neckartor wurde auch in der Tagesschau (hier) berichtet. Roland Kugler, der Anwalt der beiden klagenden Anwohner am Neckartor (Kernerviertel), erläuterte in seiner Rede, die fluegel.tv als Video eingestellt hat, die aktuelle Situation:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/wgVAYbI8gmc

Update 12.1.2018:

StZN: Protest gegen „Untätigkeit der Regierung“: „Etwa tausend Demonstranten haben am Donnerstagabend in einem Demonstrationszug den Verkehr am Neckartor für fast drei Stunden teilweise lahmgelegt. Am zweiten Tag des aktuellen Feinstaubalarms wollten die Teilnehmer ihren Ärger über die „Untätigkeit der Landesregierung“ im Kampf gegen vom Autoverkehr verursachte Luftschadstoffe ausdrücken und auf die anhaltende Gesundheitsgefährdung aufmerksam machen. Zur Demonstration aufgerufen hatte die Bürgerinitiative Neckartor, unterstützt von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und zahlreichen Initiativen.“

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Ingenieure22: Faktencheck 2016 im Unterausschuss S21 des Stuttgarter Gemeinderats

Ingenieure22: Faktencheck 2016 im Unterausschuss S21 des Stuttgarter Gemeinderats:Bisher haben wir auf dieser Seite noch nicht von diesem Faktencheck am Ende des Jahres 2016 berichtet. Nachdem aber in den letzten Wochen sowohl der geplante Inbetriebnahmetermin als auch die Projektkosten nach langem Leugnen endlich angepasst wurden, ist es doch ganz interessant, was dazu noch vor erst einem Jahr gesagt wurde. Daher dieser Nachtrag, zumal das Thema Brandschutz durch die Verfahren am Verwaltungsgericht, der brandschutztechnischen Ertüchtigung der S-Bahn-Station Stuttgart-Hbf (tief) und Kontakte mit der Branddirektion der Stadt Stuttgart ganz aktuelle Impulse bekam.“

Die Ingenieure haben auf ihrer Webseite auch die Unterlagen eingestellt, die vor knapp einem Jahr im Gemeinderatsausschuss sowohl von Seiten der Projektkritiker als auch von der Bahn zu Leistungsfähigkeit, Brandschutz und Kosten von Stuttgart 21 präsentiert wurden. Darunter auch die Folien der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH zu Kosten und Zeitplan von Stuttgart 21. Damals war noch von der Einhaltung des Finanzierungsrahmens von 6,5 Milliarden Euro und einer guten Chance einer Inbetriebnahme zum Ende 2022 die Rede.

Auf www.schaeferweltweit.de sind noch Videomitschnitte und Fotos der Veranstaltung „Was OB und Stadträte über S-21 nicht hören wollten…“ im Rathaus vor einem Jahr eingestellt. Geladen waren die Experten, die der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates bei den beiden öffentlichen Anhörung zu Stuttgart 21 nicht hören wollte:

  • Der Münchener Verkehrsberater Dr. Martin Vieregg (Kostenexperte, Vieregg-Rössler GmbH) zu Baukosten von S21
  • Dr. Kathrin Grewolls (Ingenieurbüro für Brandschutz) zu Brandschutz bei Stuttgart 21
  • Dr. Christoph Engelhardt (Wikireal) zur Leistung von S21 in Abhängigkeit mit dem Brandschutz.
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Kontext: S 21: Bohren nach Zahlen

Kontext: S 21: Bohren nach Zahlen: „Ob Stadt und Land gegen ihren Willen für die Milliarden-Mehrkosten für Stuttgart 21 aufkommen müssen, lässt die Bahn vor Gericht klären. Wann es zur Verhandlung kommt, ist noch unklar. Um die Wartezeit zu überbrücken, hat Kontext die haarsträubendsten Behauptungen der Projektbeteiligten gesammelt.“

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Blick in die S21-Tunnelröhren unterm Neckar nach Ober- und Untertürkheim

Aktuell sind drei der vier S21- Röhren unter dem Neckar vorgetrieben. Dies zeigt die Grafik der Projektgesellschaft vom 18.12.2017:

Wolfgang Rüter hat einen Blick in die S21-Tunnelröhren unterm Neckar nach Ober- und Untertürkheim geworfen und Fotos gemacht.Hier ein Foto der Tunnelverzweigung unter dem Neckar:

http://www.parkschuetzer.de/assets/statements_neu/000/199/118/original/S21-Tunnelverzweigung_unter_dem_Neckar_DSC_2775.JPG?1513790467

Er schreibt: „Vom Zwischenangriff (ZA) Ulmer Straße gelangt man über einen nicht ganz 40 m tiefen Schacht in die bergmännisch aufgefahrenen Tunnelröhren in Richtung Stadtmitte sowie zum Tunnel-Kreuzungsbauwerk direkt unter dem Neckar mit Abzweigungen nach Ober- und Untertürkheim. Das Gebirge ist an dieser Stelle trocken, weil man sich hier nicht im Bereich des ursprünglichen Neckarverlaufs, sondern den Angaben zufolge unter dem künstlich geschaffenen Flussbett befindet. Dementsprechend staubig ist hier die Tunnelluft, die durch Bewetterungseinrichtungen belüftet und abgesaugt wird. An der Ortsbrust wird das Gebirge durch Sprengungen gelockert und mit schweren Muldenkipper-Fahrzeugen zum Zwischenangriffs-Schacht gebracht, dort per Portalkran nach oben geholt und mit Lkw abgefahren.“

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StN: Für Kinder und Schafe ist kein Platz mehr / „Nur Verlierer“

StN: Für Kinder und Schafe ist kein Platz mehr: „Die Steinwüste und die Warnhinweise werfen bei vielen, die hier unterwegs sind, Fragen auf. Schließlich hatten die Projektpartner nicht nur in einer Anwohnerinformation betont, die Nutzung des Geländes sei weiterhin vollumfänglich für alle möglich. „Ich kann doch hier die Kinder nicht mehr Drachen steigen lassen, wenn ich aufpassen muss, dass sie den Steinhaufen nicht zu nahe kommen und sich womöglich verletzen“, sagt eine Mutter, die mit Kinderwagen unterwegs ist. Ihre Begleiterin spricht von einem „Schwabenstreich“. Und Hundebesitzer berichten, dass sich bereits mehrere Tiere an den groben Steinen schwer verletzt hätten – bis hin zu teilamputierten Pfoten.“

StN: „Nur Verlierer„: „Artenschutz ist wichtig. Was die Verantwortlichen mit der Eidechsen-Umsiedlung zum Stuttgarter Killesberg geliefert haben, entwickelt sich aber zur Posse.“

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Zeit: Die Fakten wurden verschwiegen / SWP: Warum S 21 der Demokratie schadet

Zeit: Die Fakten wurden verschwiegen: „Beim Bau des Bahnhofs S21 explodieren die Kosten. Der Fall zeigt, wie wichtig mehr Ehrlichkeit bei Großprojekten ist. Die neue Kostenexplosion beim Bahnhof Stuttgart 21 war für Insider wenig überraschend. Dennoch fühlte sich die Öffentlichkeit getäuscht. Wie sollte es auch anders sein. Von Anfang an fehlte es beim Bau an der notwendigen Transparenz. Auf allen Ebenen, in den Bundes- und Landesministerien, bei der Deutschen Bahn und in vielen Behörden, wurden Fakten und Risiken systematisch unterschätzt. Dieses Verhalten gefährdet das Fundament unserer demokratischen Ordnung.“

SWP: Warum S 21 der Demokratie schadet: „Stuttgart 21 wird immer teurer und dauert länger – doch politisch verantwortlich will niemand mehr sein. Das schürt Politikverdrossenheit. Zeit zum Umdenken.“

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Fotomedium: Fotoserie zum Baufortschritt beim Tiefbahnhof

Fotomedium hat  eine sehenswerte Fotoserie über den „(punktuellen) Baufortschritt beim Tiefbahnhof zum 16.12.2017“ ins Netz (hier) gestellt. Darunter auch Foto, das den Baufortschritt zwischen dem Startbaufeld 16/17  Richtung Nesenbachdüker und dem Südkopf zeigt:

Foto: Fotomedium

Am unteren Ende des Bildes ist erkennbar, dass neue bunte Verschalungen an einem der drei Kelchfüße zum Weiterbau der Kelchstützen angebracht werden.

Foto: Fotomedium

Dies könnte ankündigen, dass die seit zwei Jahren anstehende Genehmigung der Fluchttreppenhäuser und damit auch die statische Freigabe zum Bau der Lichtkelche in Kürze erwartet wird…

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StZ: Bahn organisiert S-21-Leitung neu / „Mammutaufgabe für Co-Geschäftsführer“

StZ: Bahn organisiert S-21-Leitung neu: „Olaf Drescher wird neues Mitglied in der Leitung der Bahn-Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm, die den Umbau des Bahnknotens sowie die neue Strecke nach Ulm verantwortet. Der bisherige Chef Manfred Leger bleibt auf seinem Posten, verliert aber die Zuständigkeit für den technischen Bereich.“

StZ:Mammutaufgabe für Co-Geschäftsführer: „Auf den neuen Technikchef bei Stuttgart 21, Olaf Drescher, wartet eine Mammutaufgabe. Die Vergrößerung der Geschäftsleitung ist in der schwierigen Situation, in der sich das Milliardenvorhaben derzeit befindet, aber folgerichtig, kommentiert unser Redakteur Christian Milankovic. „

Zum neuen S21-Technikchef Olaf Drescher: Stern: Warum es ein Wunder ist, dass die neue Turbo-Strecke der Deutschen Bahn fertig wurde

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StZN: Ringen um Flughafenanschluss geht in Verlängerung

StZN: Ringen um Flughafenanschluss geht in Verlängerung: „Die Planer haben am Montag den Partnern Land, Stadt und Region Stuttgart sowie den Flughafen-Geschäftsführern gravierende Schwierigkeiten der genehmigten Planung geschildert. […] Bei der Sitzung am Montag haben die Bahnplaner angeblich einen Art Offenbarungseid geliefert. Die Kosten für den Bau des Flughafenanschlusses seien wegen der teils unkalkulierbaren Schwierigkeiten im Bau nicht vorhersehbar. Allerdings habe es keine Zahlen zu der von der Bahn verfolgten Alternative, einem oberirdischer Halt an der A 8, gegeben, heißt es im Umfeld der Teilnehmer.“

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Crossrail in London: 42 Kilometer Tunnel und zehn Bahnhöfe- wie Mammutprojekte gelingen können

Stuttgart 21 ist jetzt bei 7,9 Milliarden Euro angelangt und die geplante Inbetriebnahme hat sich von ursprünglich 2019 auf 2024 verschoben.  S21-Architekt Christoph Ingenhoven hält das Projekt mit Blick auf eine weitere fünf bis sechsjährige Bauzeit für unkalkulierbar. Doch sind Kostenexplosionen und Bauverzögerungen bei Mammutprojekten tatsächlich ein Naturgesetz?

Es gibt Gegenbeispiele, wie beipielsweise das Crossrail-Projekt in London, über das wir im März  und September 2015 berichtet hatten. Crossrail ist das nach Pressemeldungen größte Infrastrukturprojekt Europas (vermutlich nur nach dem Budget- Stuttgart 21 und die Neubaustrecke haben mehr Bahnstrecken- und Tunnelkilometer). Crossrail soll mit einer Schienenstrecke von 118 Kilometern, davon 42 Tunnelkilometer, die östlichen und westlichen Außenbezirke Londons innerhalb von nur 45 Minuten erreichbar machen. Die in der rushhour überfüllte Tub in London soll damit entlastet werden. Für Crossrail wurden zehn neue unterirdische Bahnhöfe mit Umsteigemöglichkeiten zu vorhandenen Eisenbahn- oder Untergrund-Linien gebaut.

Das Budget ist auf fast 15 Milliarden Britische Pfund (nach derzeitigem Umrechenkurs 17 Milliarden Euro) angesetzt, das durch einen Zuschuss der Zentralregierung, eine Sondersteuer für Unternehmen in der City und die erwarteten Fahrpreiseinnahmen gedeckt werden soll.

2009 startete das Projekt. Zwischen Mai 2012 und August 2015 gruben sich acht Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen mit durchschnittlich 100 Meter pro Woche durch ein „Gewirr aus Abwasserkanälen, Gas-Pipelines, Fundamentpfeilern, U-Bahn-Trassen und -Schächten„. Teilweise einen halben Meter neben bereits existierenden U-Bahnlinien. Der Vortrieb einschließlich der Innenverschalung der 42 Kilometer Tunnel wurde innerhalb dreieinviertel Jahre realisiert.  Die Inbetriebnahme ist stufenweise geplant. Ende 2018 soll die Elisabeth-Linie nach einer einjährigen Testphase in Betrieb gehen.

Im Oktober 2017 sind laut Webseite  87% des Crossrail-Programms realisiert. Aktuell laufen die Arbeiten für den eisenbahntechnischen Innenausbau durch Siemens. Die ersten Testfahrt sollen demnächst starten. Und bislang hat man den Zeitplan als auch das Budget eingehalten! Hier eine Grafik auf der Webseite:

Ntv berichtete im September 2017 (hier) über den aktuellen Stand der Bauarbeiten:

Mehr als 80 Prozent von Crossrail sind bereits fertiggestellt. Für Jones ist das aber kein Grund, überschwänglich zu werden. „Ich sage immer, die letzten 20 Prozent sind so schwer wie die ersten 80“, stellt er klar. „Es ist immer schön, eine hübsche Verpackung zu haben und all die Tunnel und Schienen miteinander zu verbinden, aber wir müssen das System zum Laufen bringen, damit die ‚Modelleisenbahn‘ auch funktioniert.“

Und zum Umgang mit den Anwohnern ist zu lesen: „Dann zeigt der Bauleiter auf die Wand. „Die Platten in der Verkleidung haben kleine Löcher, die die Akustik dämpfen. Wir haben ziemlich viel Arbeit reingesteckt, vor allem in dieser Station. Wir haben uns mit den Anwohnern zusammengesetzt. Es gibt hier auch viele Tonstudios. Da mussten wir echt aufpassen, dass keinerlei Vibrationen oder Geräusche die Anlieger stören.“ Deshalb liegen die Schienen in der Station auf Sprungfedern. Jones nennt sie „schwebende Schienen“.

Der Erfolg des Projekts beruht auf  realistischen Zahlen mit einer detallierten Planung im Vorfeld, in der alle Risiken eingepreist werden. Bei den Crossrail Projekten arbeitete der erfolgreiche Projektsteuerer Klaus Grewe (StZ/Deut.Baublatt) mit, der 2013/14 für kurze Zeit auch als Mitglied im Beirat zu Stuttgart 21 saß und nach seinem Ausscheiden ein bemerkenswertes Interview der StZ (hier) zu den „Wunschzahlen“ bei diesem Projekt gegeben hatte. 2015 sprach er in einem Interview mit dem gpm-blog (hier) über die „Macht der kleinen Zahlen“.

Die Tagesschau berichtete im März 2017 (hier): „Das Crossrail-Team hat gelernt von den Olympischen Spielen 2012 und von den Pannen bei der Eröffnung des Heathrow-Terminals 5 – und gibt jetzt sein Wissen weiter an Projektplaner, die aus aller Welt nach London reisen.“

Die Welt schrieb vor knapp 14 Tagen in einem Artikel über die regelmäßig aus dem Ruder laufenden deutschen Großprojekte (hier): „Deutschland könnte sich in einigen Punkten an der Planungsweise in Großbritannien orientieren, so Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur: „Das englische Modell etwa rechnet von vornherein mit einem Worst-Case-Szenario, also mit höheren Kosten. Das müssen wir nicht direkt übernehmen, aber wir könnten wenigstens mit ,real cases‘ arbeiten“, sagte Nagel der WELT AM SONNTAG.“

Ein zweites Crossrailprojekt ist geplant. So schrieb die HAZ im April 2016 (hier):  „Schon jetzt steht eine Erweiterung des Mammutprojekts Crossrail auf dem Papier, Crossrail II: Die Trasse soll nördlich von London in der Grafschaft Hertfordshire beginnen, ebenfalls durch London verlaufen und dort mit der Elizabeth Line und dem bestehenden U-Bahn-Netz verknüpft werden und in der südenglischen Grafschaft Surrey enden. Schatzkanzler George Osborne stellt im neuen Staatshaushalt 2016 insgesamt 80 Millionen Pfund für die Planung bereit, umgerechnet gut 100 Millionen Euro. Transport for London muss noch einmal denselben Betrag beisteuern.“

Die Erfahrungen aus dem Tunnelbauprojekt Crossrail mit über 500 Unterlagen wurden auf einer Webseite veröffentlicht.

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Spiegel: „Zehn Milliarden Euro sind es doch längst“ / Ingenhoven vergleicht Stuttgart 21 mit den Kosten der Wiedervereinigung

Christoph Ingenhoven, Architekt des „Tiefbahnhofs“, hat gestern mit dem Spiegel-Interview Zehn Milliarden Euro sind es doch längst“ (hier) für Wirbel gesorgt. Die beiden Stuttgarter Zeitungen (hier) berichteten darüber.

Im Spiegel-Interview reagierte er auf die Frage: „Halten Sie denn die 7,9 Milliarden Euro, die nun alles kosten soll für eine realistische Prognose? Oder werden es eher 10 Milliarden, wie manche Experten es schon lange vermuten?“ mit folgender Antwort: „Zehn Milliarden Euro sind es doch längst, wenn Sie alle Bahnstrecken hinzunehmen. Und nennen Sie mir mal die Baupreise fünf, sechs Jahren. Sie können keine Garantie übernehmen, das hätten Sie auch nicht bei den Kosten für die Wiedervereinigung gekonnt.“

 Der Bahnkonzern reagierte prompt mit einer harschen Pressemeldung:  „Die Deutsche Bahn weist die Behauptungen des Architekten Christoph Ingenhoven auf Spiegel Online zu angeblichen bereits entstandenen Kosten des Projektes Stuttgart 21 von 10 Mrd. Euro entschieden zurück. Ein Bahnsprecher dazu: „ Herr Ingenhoven verfügt nicht ansatzweise über die notwendigen Informationen, um eine seriöse Kostenermittlung vornehmen zu können. Er weiß nicht, wovon er redet.““ Der SWR erwähnte in seiner Berichterstattung (hier), dass sich die Pressemitteilung der Bahn auf das verkürzte Zitat ohne den Nachsatz bezog: „wenn Sie alle Bahnstrecken hinzunehmen.“

Doch unabhängig davon, ob er mit den 10 Milliarden die Kosten nur von Stuttgart 21 oder einschließlich die der Neubaustrecke (damit wären es allerdings mehr als 11 Milliarden Euro) gemeint hat. Dass er Stuttgart 21 in einem Atemzug mit den Kosten der deutschen Wiedervereinigung nennt und selbstverständlich kein Limit für möglich hält, zeugt angesichts des Sanierungsstaus bei der Bahn und der öffentlichen Infrastruktur von einem Realitätsverlust und einer ungeheuren Arroganz.

Die Aussage des S21-Architekten Ingenhoven, dass das Projekt unkalkulierbar sei, bestätigt, was schon seit Jahren an der Mahnwache zu lesen ist:

Und schließlich ist es sein Entwurf des „Tiefbahnhofs“, von dem nach mehreren Jahren Bauzeit wegen Umplanungen und fehlenden Genehmigungen beim Brandschutz, der Entfluchtung und der damit zusammenhängenden Statik kaum etwas sichtbar ist. Aktuell stehen gerade einmal drei Kelchfüße von den insgesamt 28 Lichtkelchen.

Update:

StZN: Bahn spricht S-21-Architekten Kompetenz ab: „Die Deutsche Bahn hat hoch verärgert auf die Einschätzung des Tiefbahnhof-Architekten Christoph Ingenhoven zu den Kosten von Stuttgart 21 reagiert.“

StZN: Kritik an Aussagen des Architekten Ingenhoven: „Der Name Christoph Ingenhoven ist untrennbar mit dem Projekt Stuttgart 21 verbunden. Seine aktuellen Aussagen zu Stuttgart polarisieren. Kaum ein gutes Haar hat der Architekt Christoph Ingenhoven in einem Interview mit dem „Spiegel“ an Stuttgart gelassen. Die Bahn hat ihn dafür schon scharf kritisiert. Doch es gibt noch weitere Passagen in dem Interview, die Widerspruch hervorrufen.“

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StZN: S-21-Partner erwarten Klartext zum Flughafen

StZ: S-21-Partner erwarten Klartext zum Flughafen: Die Bahn will am Montag die Projektpartner über den Stand beim Anschluss des Flughafens informieren. Die Probleme sollen erheblich sein. […] Kurz vor dem Treffen machen Aussagen über nahezu unlösbare Brandschutz-Probleme in der bestehenden S-Bahn-Haltestelle am Flughafen und große Schwierigkeiten mit dem späteren Fahrplan für die ICE-Züge in dem 27 Meter unter der Messe-Piazza liegenden Fernbahnhof die Runde.“

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Stuttgart 21 als Lehrbuchbeispiel für Risiken und Fehler bei politisch beeinflussten Großprojekten

StZN: Bahn gerät wegen S 21 weiter unter Druck:In Berlin hat der DB-Aufsichtsrat stundenlang über die erneute Kostenexplosion bei dem Großprojekt beraten. Minister Hermann befürchtet Schaden für die Demokratie. […] Die Bundesregierung und die DB geraten deshalb weiter unter Druck. „Öffentlich finanzierte Großprojekte, die immer teurer werden, machen die Glaubwürdigkeit von Politik und öffentlichen Unternehmen kaputt, wenn Ansagen zum Kosten- und Zeitrahmen derartig unrealistisch sind und ständig überholt werden wie bei Stuttgart 21“, kritisiert der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann“.

StZ: Kostenanstieg bei Stuttgart 21 auf der Agenda: „Es gibt Projekte, die sich nicht rechnen, aber dennoch realisiert werden – etwa politische Projekte. Verkehrsminister Hermann und ein Wissenschaftler sehen das kritisch.[…] 

SWR: Kritik an politischen Projekten wird lauter: „Die Aufsichtsräte der Bahn haben sich am Mittwoch getroffen, um über die Mehrkosten bei S21 zu beraten. Details aus der Sitzung wurden bisher nicht bekannt. Die Projektkritiker aus Politik und Wissenschaft bringen sich jedoch in Stellung.[…] Der Verkehrswissenschaftler Alexander Eisenkopf sieht in Stuttgart 21 ein politisches Projekt: „Im Vorstand der Bahn sitzt mit Ronald Pofalla ein ehemaliger Politiker, im Aufsichtsrat Staatssekretäre – das ist mit Blick auf notwendige wirtschaftliche Entscheidungen eine pikante Konstellation“, sagte der Wirtschaftsprofessor von der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Wäre die Bahn ein privates Unternehmen, hätte sie das Projekt längst gestoppt, davon ist Eisenkopf überzeugt. „Da der Staatskonzern jedoch nicht konkursfähig ist, wird letztlich der Steuerzahler einspringen.“ Er fügte hinzu: „Stuttgart 21 ist ein Lehrbuchbeispiel für Risiken und Fehler bei politisch beeinflussten Großprojekten.“

SWR: Verkehrsminister Hermann zu S21-Mehrkosten „Man wollte es um jeden Preis“: „Der Aufsichtsrat der Bahn hat am Mittwoch über die neuerlichen Mehrkosten für Stuttgart 21 beraten. Für Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat auch der Aufsichtsrat selbst über die Jahre versagt.“

SWR: Gespräch mit SWR-Bahnexperte „2013 wurde die Chance verpasst“: „Der SWR Bahnexperte Harald Kirchner erläutert, vor welchen Problemen der S21-Aufsichtsrat steht. Eine Aussage von Verkehrsminister Hermann deutet er so, dass ein entscheidender Fehler 2013 gemacht wurde.“

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Aktionsbündnis: Verkehrsexperte bestätigt Bündnis-Prognosen zu Stuttgart 21. Weiterbau würde viel teurer als ein Umstieg

Pressemitteilung Aktionsbündnis: Verkehrsexperte bestätigt Bündnis-Prognosen zu Stuttgart 21: Weiterbau würde viel teurer als ein Umstieg: „Lösungen für einen Umstieg kosten vier bis fünf Milliarden Euro weniger als der Weiterbau des Projekts „Stuttgart 21“. Zu diesem Ergebnis kommt der Verkehrsexperte Dr. Martin Vieregg in einem neuen Gutachten, das er heute in Berlin vorgestellt hat. Seine Zahlen bestätigen die Prognose des Aktionsbündnisses, dass das Gesamtprojekt am Ende deutlich mehr als zehn Milliarden Euro kosten und frühestens im Jahre 2026 fertig gebaut würde. Widerlegt werden damit auch die von der Bahn behaupteten Ausstiegskosten in Höhe von sieben Milliarden Euro: „Das sind Mondzahlen, mit denen die Bahn jede Umstiegsdebatte zu ersticken versucht“, so Bündnissprecher Eisenhart von Loeper.“

Anlagen:

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Kontext: Ideen in der Hinterhand

Kontext: Ideen in der Hinterhand: „Keine Alternative zum Weiterbauen? Ein Umstiegskonzept haben die Gegner von Stuttgart 21 bereits im vergangenen Jahr vorgestellt. Seitdem ist es noch interessanter geworden, denn es bietet auch Ideen für einen Anschluss der Neubaustrecke, für IBA-Flächen oder eine noch bessere Interimsoper.“

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Woche der Wahrheit? Presseberichte vor der Aufsichtsratssitzung

Spiegel: Woche der Wahrheit für Stuttgart 21: „Pofalla wird sich rechtfertigen müssen, wie das Baustellendesaster geschehen konnte und wer es zu verantworten hat. Dabei könnte es nach SPIEGEL-Informationen ein erstes Opfer geben: Stuttgart-21-Projektleiter Manfred Leger, der seit mehr als vier Jahren den Jahrhundertbau verantwortet, genießt im Bahntower in Berlin kein Vertrauen mehr. Zunächst soll Leger eine Person an die Seite gestellt bekommen: „einen Aufpasser“, wie es im Hauptquartier der Bahn heißt – um dann in einem zweiten Schritt abgelöst zu werden. Aber mit Personalien allein ist es längst nicht getan. Am Dienstag und auf der regulären Aufsichtsratssitzung am Mittwoch müssen die Kontrolleure beraten, wie sie weitermachen – und wie sie die öffentlichen Geldgeber dazu bringen, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Zumal viel dafür spricht, dass auch die 7,9 Milliarden Euro nicht reichen werden“.

StZ: S-21-Gegner protestieren vor Aufsichtsratssitzung: „Die Projektkritiker wollen am Mittwoch neue Zahlen zu Ausstiegskosten vorlegen. Die Bahn-Aufseher diskutieren das jüngste Gutachten, das Kostensteigerungen und Terminverzug prognostiziert.“

StZN: Gastel: Bei S 21 über Flughafen neu nachdenken: „Der Aufsichtsrat wird an diesem Mittwoch über die Gründe für die Mehrkosten informiert, mit denen die Baukosten auf bis zu 7,9 Milliarden Euro stiegen. Mehrere Fraktionen wollen, dass sich nach der Regierungsbildung der Verkehrsausschuss des Bundestages damit befasst. Wegen der S-21-Misere könnte die Bahn ihre Dividende kürzen oder eine Aufstockung des Eigenkapitals nötig werden. Einen Beschluss zu S 21 will der Aufsichtsrat daher noch nicht fassen. Er könnte im Januar 2018 folgen.“

SWR: Pofalla unter Druck: „Die Aufsichtsräte der Bahn treffen sich am Mittwoch. Für Bahnvorstand Ronald Pofalla (CDU) steht einiges auf dem Spiel, denn bei dem Megaprojekt läuft wenig nach Plan.“

Schwäbische: S21: Liegt Merklingen jahrelang brach?: „Schneller vom Bodensee nach Stuttgart, von der Alb an den Flughafen: Wegen dieser Versprechen haben viele Bürger für das umstrittene Bahn-Projekt Stuttgart 21 gestimmt. Doch das soll nach jüngsten Berichten drei Jahre später fertig werden als geplant. Am Mittwoch bespricht der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn die Probleme. Eine Hiobsbotschaft auch für die Neubaustrecke von Ulm nach Stuttgart.“

StZN: Bahn-Aufsichtsrat berät zur S-21-Kostensteigerung: „Der Bahn-Aufsichtsrat muss sich in der kommenden Woche mit einem unerfreulichen Thema herumschlagen – der erneuten Kostensteigerung bei Stuttgart 21. Wichtigste Frage dabei: Wer soll das bezahlen? „

TAZ: Gefangen im Milliardengrab: „Jetzt ist es raus: Der neue Bahnhof kostet mindestens drei Milliarden Euro mehr als geplant und soll frühestens 2024 fertig werden. Und nun?

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StZ: Ex-Spitzenbeamter rügt Bahnprojekt als Exempel für Intransparenz

StZPlus: Ex-Spitzenbeamter rügt Bahnprojekt als Exempel für Intransparenz: Verschweigen, Schönreden, Herunterrechnen – der Ex-Amtschef des Verkehrsministeriums, Harmut Bäumer, geht hart mit den Abläufen bei Stuttgart 21 ins Gericht. Ein solches Vorgehen untergrabe das Vertrauen in den Staat. Die Geschichte des Bahnprojekts Stuttgart 21 ist für den Ex-Amtschef des Stuttgarter Verkehrsministeriums, Hartmut Bäumer, ein „Lehrbeispiel für die Folgen fehlender Transparenz“. Angesichts der weiteren Kostensteigerung übt der Jurist und frühere Grünen-Politiker massive Kritik an der Informationspolitik von Bund, Land, Bahn und Behörden sowie den Kontrollinstanzen. Auf allen Ebenen habe es eine „Taktik des Verschweigens und Herunterredens von Fakten und Risiken“ gegeben. Die Öffentlichkeit sei entweder unwissend gehalten oder bewusst in die Irre geführt worden, „

Dieser Artikel der StZ ist kostenpflichtig. Kontext (hier) hat allerdings bereits vor einer Woche das Papier des Ex-Amtschef Hartmut Bäumer veröffentlicht.

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Die Bauarbeiten für Stuttgart 21 blockieren auf Jahre die Stadtentwicklung

Die Bauarbeiten für Stuttgart 21 werden sich noch Jahre hinziehen und die Stuttgarter Stadtentwicklung blockieren. Das hatten wir zuletzt im Mai geschrieben. Mit einer frühesten Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende 2024 kann beispielsweise die für 2027 geplante Internationale Bauaustellung nicht wie geplant auf der freiwerdenden Gleisfläche stattfinden (StZN). Pläne für Kultureinrichtungen auf dem Bahngelände liegen wieder erst einmal auf Eis. Die Sanierung des Opernhauses wird verschoben. Die vom Verein „Aufbruch Stuttgart“ wieder mit in die Diskussion eingebrachte Umgestaltung bzw. Untertunnelung der B 14 entlang der Kulturmeile wäre als weitere innerstädtische Großbaustelle vor einer Inbetriebnahme von Stuttgart 21 nicht realisierbar. Auch wenn von vielen Seiten eine Stadtentwicklung vehement eingefordert wird, an der Baurealität von Stuttgart 21 „als offene Wunde in der Stadt“ kommt man nicht vorbei.

Und viele der geplanten Tiefbauarbeiten der Bahn und der SSB entlang der Schillerstraße und der B 14 stehen erst noch in den nächsten Jahren an. Hier ein Foto von der Webseite der PSU vom September 2017:

Heute schreibt die StZ (hier)  im Kommentar über eine notwendige Stadtentwicklung kritisch über die Bauarbeiten von Stuttgart 21: „Doch wann genau zwischen 2024 und dem Sankt-Nimmerleins-Tag der erste Zug durch den Stuttgarter Tiefbahnhof fahren wird, bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage, wann der erste Flieger vom Hauptstadtflughafen in Berlin startet. Und doch gibt es einen elementaren Unterschied zwischen den beiden peinlichsten Baustellen der Republik: Der Flughafen BER liegt am Stadtrand und beeinträchtigt das öffentliche Leben in Berlin kaum. In Stuttgart aber operiert die Bahn am offenen Herzen der Stadt. Dass dabei Komplikationen auftreten, obwohl der Chirurg stets behauptet hat, dass alles gut wird, bekommt der Patient zu spüren. Wie soll man bei solchen Schmerzen über eine gedeihliche Zukunft nachdenken?“

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Netz 2018: Weshalb kann die SSB nicht sagen, wann die Bauarbeiten und Umleitungen beendet sein werden?

Ab morgen tritt der neue SSB-Fahrplan „Netz 2018“ in Kraft. Nach achtzehn Monaten Unterbrechung im „Netz 2016“ fahren wieder die U-Bahnen von der Haltestelle Staatsgalerie Richtung Charlottenplatz. Dafür wird auf unbestimmte Zeit die Stammstrecke Richtung Hauptbahnhof gekappt und die Linienführung vieler U-Bahnen verändert. Mehr zum „Netz 2018“ finden Sie in der aktuellen Meldung der StZN, auf der Webseite der SSB und „Unsere Stadtbahn“.

Grund dafür sind die mit dem Bau des Nesenbachdükers und des Tiefbahnhofs eng verzahnten Bauarbeiten für die beiden neuen U-Bahntunnel Richtung Hauptbahnhof. Wegen der komplexen Abhängigkeit von den Stuttgart 21-Bauarbeiten will sich die SSB nicht auf eine konkrete Dauer festlegen lassen. Winfried Reichle, Infrastrukturleiter der SSB für Stuttgart 21, kommentierte 2015 auf einer Anwohnerveranstaltung , den Bauablauf mit dem Nebensatz, „bis wir halt fertig sind“. Wolfgang Arnold, Technik-Vorstand der SSB sprach zuletzt Ende März 2017 im Umwelt- und Technik-Ausschuss des Gemeinderats von einer baubedingten Unterbrechung bis mindestens Ende 2020 (StZN).

Auch der Bau der neuen SSB-Haltestelle „Staatsgalerie“ verzögert sich, u.a. wegen dem Bauverzug der Bahn beim Trogbaublock 22 des Tiefbahnhofs, auf dem die neue Haltestelle gebaut werden soll. Zu Beginn der SSB-Bauarbeiten Anfang 2014 sollte die neue Haltestelle Staatsgalerie 2017 in Betrieb genommen werden (StZ / Netzwerke-21). Jetzt heißt es auf der Webseite der SSB:Sie wird die alte Haltestelle im Laufe des Netzes 2018 ablösen.“ Erst nach Inbetriebnahme der neuen Haltstelle „Staatsgalerie“, kann die Bahn mit den geplanten Bauarbeiten der Verlängerung des Gebhardt-Müller-Platzes und dem letzten Trogblock 23 für den Tiefbahnhof starten.

Die Komplexität der miteinander verzahnten Bauarbeiten der Bahn und der SSB am Südkopf, die gravierend in den Verkehr entlang der Schillerstraße und der B 14 eingreifen, wurden an den Tagen der offenen Baustelle im Januar 2016 und 2017 in Schaubildern präsentiert. Im Januar 2016 noch mit Zeitangaben, die allerdings das (noch) offizielle Inbetriebnahmedatum zum Dezember 2021 deutlich überschritten. Im  Januar 2017  wurden dann die Schautafeln ohne Angabe eines einzigen Termins präsentiert; eine Megabaustelle ohne Zeitplan? Über Bauarbeiten am Nesenbachdüker und die Folgen für den Zeitplan zur Fertigstellung des Tiefbahnhofs hatte Kontext (hier) im April berichtet.

Wir möchten zur Verdeutlichung die Schaubilder zeigen, auch wenn sie wegen eingetretener Bauverzögerungen (z.B. neue SSB-Haltestelle) nicht mehr ganz passen. Zur Orientierung: Man blickt von einem erhöhten Standpunkt über der Schillerstraße auf die B 14 und das Kernerviertel. Mit „LWS“ ist die grüne Lärmschutzwand an der Sängerstraße gemeint. Auf der linken Seite ist blassblau das Planetarium zu sehen. Unter dem Planetarium fließt der jetzige Nesenbachkanal, links daneben der sich im Bau befindliche Nesenbachdüker. Die drei dunkelbraunen Stränge sind die bisherigen SSB-Tunnel. Olivgrün sind die neue Haltestelle „Staatsgalerie“ und die drei neuen SSB-Tunneläste eingezeichnet. Grau sind die Bauabschnitte (BA) des Tiefbahnhofs.

Aus dem Bauablauf kann man erkennen, dass die beiden SSB-Tunnel Richtung Hauptbahnhof erst gebaut werden können, wenn der Nesenbachdüker in Betrieb geht. Der Bau des Trogblocks 21 des Tiefbahnhofs kann erst starten, wenn der alte Nesenbachkanal abgerissen ist. Die U-Bahnen können erst die neuen Tunnel Richtung Hauptbahnhof befahren, wenn beim viertletzten Bild beim „Gleis 34“ der Lückenschluss hergestellt ist. (Ein alter SSB-Tunnel soll beibehalten werden.) Nach der Inbetriebnahme der neuen SSB-Haltstelle baut die Bahn weiter entlang der B 14. Hier die 3D-Schaubilder der DB Projekt-Stuttgart-Ulm GmbH, fotografiert von Wolfgang Rüter an den Tagen der offenen Baustelle im Januar 2017:

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SZ: Käse voller Würmer / WiWo: Stuttgart 21 & Co. Gebrauchsanweisung für Großprojekte

SZ: Käse voller Würmer: „Das Jahrhundertbauwerk Stuttgart 21 wird noch einmal teurer als geplant. Leser überrascht das nicht. Für sie ist das nur eine weitere Bestätigung dafür, dass die Bahn und alle, die das Projekt hochhalten, das Volk auf falschen Grundlagen entscheiden ließen.“

WirtschaftsWoche: Stuttgart 21 & Co.Gebrauchsanweisung für Großprojekte: „Große Bau- und Infrastrukturprojekte werden oft teurer als geplant. Stuttgart 21, der Flughafen BER oder die Elbphilharmonie in Hamburg sind prominente Beispiele. Muss das sein? Eine Anleitung für besseres Bauen.“

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Oberbürgermeister antwortet auf Anfrage der SÖS-Linke-Plus-Fraktion nach Tunnelbaurisiken im Neckartal

Nach der Tunnelhaverie in Rastatt hat die Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS an den Oberbürgermeister eine Anfrage (hier) wegen der Tunnelbaurisiken im Bereich des Neckars gestellt. Die Fraktion erläuterte den Anlass:  „In Untertürkheim kam es ja bereits zu einem Wassereinbruch- seitdem ruhen die Arbeiten dort. In diesem Gebiet liegt der Ölhafen, der Zentralversand von Mercedes Benz, einige Wohn- und Geschäftshäuser sowie wichtige Schienen- und Straßeninfrastruktur. Im Falle einer erneuten Havarie könnte es hier zu erheblichen Schäden und Einschränkungen kommen. Grund genug hier im Vorfeld zu klären, welche Sicherungsmaßnahmen die Bahn ergreifen will.“

Jetzt traf die Antwort des Oberbürgermeisters bzw. der Stadtverwaltung (hier) ein. Die Stadt betont, dass die Beantwortung der Fragen 1 bis 8 auf Grundlage einer Stellungnahme der DB Projektgesellschaft Stuttgart– Ulm GmbH erfolgte, teilweise ergänzt durch die Verwaltung. Die Fragen 9 und 10 wurden mit von Seiten der Hafen Stuttgart GmbH beantwortet.

Zur besseren Lesbarkeit haben wir die Anfrage der Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS mit den Anworten der Stadt Stuttgart ergänzt.

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