Stuttgart 21 als Lehrbuchbeispiel für Risiken und Fehler bei politisch beeinflussten Großprojekten

StZN: Bahn gerät wegen S 21 weiter unter Druck:In Berlin hat der DB-Aufsichtsrat stundenlang über die erneute Kostenexplosion bei dem Großprojekt beraten. Minister Hermann befürchtet Schaden für die Demokratie. […] Die Bundesregierung und die DB geraten deshalb weiter unter Druck. „Öffentlich finanzierte Großprojekte, die immer teurer werden, machen die Glaubwürdigkeit von Politik und öffentlichen Unternehmen kaputt, wenn Ansagen zum Kosten- und Zeitrahmen derartig unrealistisch sind und ständig überholt werden wie bei Stuttgart 21“, kritisiert der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann“.

StZ: Kostenanstieg bei Stuttgart 21 auf der Agenda: „Es gibt Projekte, die sich nicht rechnen, aber dennoch realisiert werden – etwa politische Projekte. Verkehrsminister Hermann und ein Wissenschaftler sehen das kritisch.[…] 

SWR: Kritik an politischen Projekten wird lauter: „Die Aufsichtsräte der Bahn haben sich am Mittwoch getroffen, um über die Mehrkosten bei S21 zu beraten. Details aus der Sitzung wurden bisher nicht bekannt. Die Projektkritiker aus Politik und Wissenschaft bringen sich jedoch in Stellung.[…] Der Verkehrswissenschaftler Alexander Eisenkopf sieht in Stuttgart 21 ein politisches Projekt: „Im Vorstand der Bahn sitzt mit Ronald Pofalla ein ehemaliger Politiker, im Aufsichtsrat Staatssekretäre – das ist mit Blick auf notwendige wirtschaftliche Entscheidungen eine pikante Konstellation“, sagte der Wirtschaftsprofessor von der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Wäre die Bahn ein privates Unternehmen, hätte sie das Projekt längst gestoppt, davon ist Eisenkopf überzeugt. „Da der Staatskonzern jedoch nicht konkursfähig ist, wird letztlich der Steuerzahler einspringen.“ Er fügte hinzu: „Stuttgart 21 ist ein Lehrbuchbeispiel für Risiken und Fehler bei politisch beeinflussten Großprojekten.“

SWR: Verkehrsminister Hermann zu S21-Mehrkosten „Man wollte es um jeden Preis“: „Der Aufsichtsrat der Bahn hat am Mittwoch über die neuerlichen Mehrkosten für Stuttgart 21 beraten. Für Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat auch der Aufsichtsrat selbst über die Jahre versagt.“

SWR: Gespräch mit SWR-Bahnexperte „2013 wurde die Chance verpasst“: „Der SWR Bahnexperte Harald Kirchner erläutert, vor welchen Problemen der S21-Aufsichtsrat steht. Eine Aussage von Verkehrsminister Hermann deutet er so, dass ein entscheidender Fehler 2013 gemacht wurde.“

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