Netz 2018: Weshalb kann die SSB nicht sagen, wann die Bauarbeiten und Umleitungen beendet sein werden?

Ab morgen tritt der neue SSB-Fahrplan „Netz 2018“ in Kraft. Nach achtzehn Monaten Unterbrechung im „Netz 2016“ fahren wieder die U-Bahnen von der Haltestelle Staatsgalerie Richtung Charlottenplatz. Dafür wird auf unbestimmte Zeit die Stammstrecke Richtung Hauptbahnhof gekappt und die Linienführung vieler U-Bahnen verändert. Mehr zum „Netz 2018“ finden Sie in der aktuellen Meldung der StZN, auf der Webseite der SSB und „Unsere Stadtbahn“.

Grund dafür sind die mit dem Bau des Nesenbachdükers und des Tiefbahnhofs eng verzahnten Bauarbeiten für die beiden neuen U-Bahntunnel Richtung Hauptbahnhof. Wegen der komplexen Abhängigkeit von den Stuttgart 21-Bauarbeiten will sich die SSB nicht auf eine konkrete Dauer festlegen lassen. Winfried Reichle, Infrastrukturleiter der SSB für Stuttgart 21, kommentierte 2015 auf einer Anwohnerveranstaltung , den Bauablauf mit dem Nebensatz, „bis wir halt fertig sind“. Wolfgang Arnold, Technik-Vorstand der SSB sprach zuletzt Ende März 2017 im Umwelt- und Technik-Ausschuss des Gemeinderats von einer baubedingten Unterbrechung bis mindestens Ende 2020 (StZN).

Auch der Bau der neuen SSB-Haltestelle „Staatsgalerie“ verzögert sich, u.a. wegen dem Bauverzug der Bahn beim Trogbaublock 22 des Tiefbahnhofs, auf dem die neue Haltestelle gebaut werden soll. Zu Beginn der SSB-Bauarbeiten Anfang 2014 sollte die neue Haltestelle Staatsgalerie 2017 in Betrieb genommen werden (StZ / Netzwerke-21). Jetzt heißt es auf der Webseite der SSB:Sie wird die alte Haltestelle im Laufe des Netzes 2018 ablösen.“ Erst nach Inbetriebnahme der neuen Haltstelle „Staatsgalerie“, kann die Bahn mit den geplanten Bauarbeiten der Verlängerung des Gebhardt-Müller-Platzes und dem letzten Trogblock 23 für den Tiefbahnhof starten.

Die Komplexität der miteinander verzahnten Bauarbeiten der Bahn und der SSB am Südkopf, die gravierend in den Verkehr entlang der Schillerstraße und der B 14 eingreifen, wurden an den Tagen der offenen Baustelle im Januar 2016 und 2017 in Schaubildern präsentiert. Im Januar 2016 noch mit Zeitangaben, die allerdings das (noch) offizielle Inbetriebnahmedatum zum Dezember 2021 deutlich überschritten. Im  Januar 2017  wurden dann die Schautafeln ohne Angabe eines einzigen Termins präsentiert; eine Megabaustelle ohne Zeitplan? Über Bauarbeiten am Nesenbachdüker und die Folgen für den Zeitplan zur Fertigstellung des Tiefbahnhofs hatte Kontext (hier) im April berichtet.

Wir möchten zur Verdeutlichung die Schaubilder zeigen, auch wenn sie wegen eingetretener Bauverzögerungen (z.B. neue SSB-Haltestelle) nicht mehr ganz passen. Zur Orientierung: Man blickt von einem erhöhten Standpunkt über der Schillerstraße auf die B 14 und das Kernerviertel. Mit „LWS“ ist die grüne Lärmschutzwand an der Sängerstraße gemeint. Auf der linken Seite ist blassblau das Planetarium zu sehen. Unter dem Planetarium fließt der jetzige Nesenbachkanal, links daneben der sich im Bau befindliche Nesenbachdüker. Die drei dunkelbraunen Stränge sind die bisherigen SSB-Tunnel. Olivgrün sind die neue Haltestelle „Staatsgalerie“ und die drei neuen SSB-Tunneläste eingezeichnet. Grau sind die Bauabschnitte (BA) des Tiefbahnhofs.

Aus dem Bauablauf kann man erkennen, dass die beiden SSB-Tunnel Richtung Hauptbahnhof erst gebaut werden können, wenn der Nesenbachdüker in Betrieb geht. Der Bau des Trogblocks 21 des Tiefbahnhofs kann erst starten, wenn der alte Nesenbachkanal abgerissen ist. Die U-Bahnen können erst die neuen Tunnel Richtung Hauptbahnhof befahren, wenn beim viertletzten Bild beim „Gleis 34“ der Lückenschluss hergestellt ist. (Ein alter SSB-Tunnel soll beibehalten werden.) Nach der Inbetriebnahme der neuen SSB-Haltstelle baut die Bahn weiter entlang der B 14. Hier die 3D-Schaubilder der DB Projekt-Stuttgart-Ulm GmbH, fotografiert von Wolfgang Rüter an den Tagen der offenen Baustelle im Januar 2017:

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