Die Bauarbeiten für Stuttgart 21 werden sich noch Jahre hinziehen und die Stuttgarter Stadtentwicklung blockieren. Das hatten wir zuletzt im Mai geschrieben. Mit einer frühesten Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende 2024 kann beispielsweise die für 2027 geplante Internationale Bauaustellung nicht wie geplant auf der freiwerdenden Gleisfläche stattfinden (StZN). Pläne für Kultureinrichtungen auf dem Bahngelände liegen wieder erst einmal auf Eis. Die Sanierung des Opernhauses wird verschoben. Die vom Verein „Aufbruch Stuttgart“ wieder mit in die Diskussion eingebrachte Umgestaltung bzw. Untertunnelung der B 14 entlang der Kulturmeile wäre als weitere innerstädtische Großbaustelle vor einer Inbetriebnahme von Stuttgart 21 nicht realisierbar. Auch wenn von vielen Seiten eine Stadtentwicklung vehement eingefordert wird, an der Baurealität von Stuttgart 21 „als offene Wunde in der Stadt“ kommt man nicht vorbei.
Und viele der geplanten Tiefbauarbeiten der Bahn und der SSB entlang der Schillerstraße und der B 14 stehen erst noch in den nächsten Jahren an. Hier ein Foto von der Webseite der PSU vom September 2017:
Heute schreibt die StZ (hier) im Kommentar über eine notwendige Stadtentwicklung kritisch über die Bauarbeiten von Stuttgart 21: „Doch wann genau zwischen 2024 und dem Sankt-Nimmerleins-Tag der erste Zug durch den Stuttgarter Tiefbahnhof fahren wird, bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage, wann der erste Flieger vom Hauptstadtflughafen in Berlin startet. Und doch gibt es einen elementaren Unterschied zwischen den beiden peinlichsten Baustellen der Republik: Der Flughafen BER liegt am Stadtrand und beeinträchtigt das öffentliche Leben in Berlin kaum. In Stuttgart aber operiert die Bahn am offenen Herzen der Stadt. Dass dabei Komplikationen auftreten, obwohl der Chirurg stets behauptet hat, dass alles gut wird, bekommt der Patient zu spüren. Wie soll man bei solchen Schmerzen über eine gedeihliche Zukunft nachdenken?“