Letzte Woche sendete das ARD-Magazin Plusminus einen sehenswerten Beitrag (hier) über die wirtschaftlichen Folgen der Havarie bei der Tunnelbaustelle in Rastatt, die den Güterverkehr auf der Rheintalstrecke wochenlang lahmlegte. Auch Stuttgart 21-Kritiker schlagen erneut wegen den Tunnelbaurisiken im Anhydrit und im Neckartal unter den Bahngleisen Alarm. In der Ankündigung des Beitrags heißt es u.a. dazu:
„Einen Plan B. Das sollte die Bahn für jede Großbaustelle haben. Auch und besonders für Stuttgart 21, wo seit Jahren mit einem Milliarden-Aufwand ein neuer Bahnknoten gebaut wird: rund 60 Tunnel-Kilometer. Weit mehr als in Rastatt. Und wie in Rastatt wird auch hier eine Bahnstrecke untertunnelt: Im Neckartal – mit fünf Gleisen. Und der Abstand zwischen den Gleisen und dem späteren Tunnel ist ähnlich gering wie in Rastatt. Kritiker befürchten, dass es erneut krachen könnte.
Die Bezirksbeirätin Sabine Reichert wohnt hier. Zusammen mit Stuttgart-21-Gegnern wie dem Ingenieur Hans-Jörg Jäkel fordert sie, dass die Bahn Konsequenzen aus Rastatt zieht. Sabine Reichert, Bezirksbeirätin, Infobündnis Zukunft Schiene: „Hier sind es fünf Gleise und an allen diesen Kreuzungspunkten weiß man nicht genau, was passiert, wie stabil der aufgeschüttete Bahndamm ist. Und deswegen sollte nach Rastatt komplett eine Neubewertung hier erfolgen.“ Dr. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieur und S21-Kritiker: „Die Bahn muss glaubhaft statische Nachweise bringen, dass diese Konstruktion absolut sicher ist.“
Wie die für das 4.Quartal 2018 vorgesehene bergmännische Unterfahrung dieses Untertürkheimer Bahndamms in acht Meter Tiefe geplant ist, finden Sie in der Lenkungskreisunterlage vom 27.10.2017 ab Seite 39. Die Bahn verweist in ihrer Unterlage auf die Erkundungen und die Sicherungsmaßnahmen beim bergmännischen Vortrieb. Der aufgeschüttete Bahndamm wird allerdings nicht erwähnt. Hier zwei Folien aus dieser Unterlage mit einem Lageplan und einem Querschnitt, der die knappe Unterfahrung verdeutlicht: