Wie hell nachts die seit diesem Herbst installierten Werbeflächen an den Baukränen rund um den Südkopf des „Tiefbahnhofs“ leuchten, erleben weiterhin Anwohner des Kernerviertels. Trotz Beschwerden und der Zusicherung des Bauinfo, dass man mit der Baufirma Züblin im Gespräch sei, hat sich seit fast eineinhalb Monate nichts getan. Hier ein Foto, das uns eine Betroffene mit dem Blick aus ihrem Schlafzimmer geschickt hat:
Nicht nur Menschen sind in dem Wohngebiet am steilen Ameisenberg betroffen. Im Kernerviertel leben u.a. mehrere Fledermaus-Populationen in den Gärten hinter den Häusern.
Dabei weist eine aktuelle Studie, über die die Süddeutsche Zeitung heute (hier) berichtet, auf die Folgen der Zunahme des künstlichen Lichts für die Tiere als auch Pflanzen und Mikroorganismen hin. Zu den Auswirkungen des Verlust der Nacht auf den Menschen schreibt die SZ u.a.:
„Unklar ist, wie genau nächtliches Licht die menschliche Gesundheit beeinträchtigt. […] „Es gibt viel zu viel Licht, das nicht gebraucht wird“, sagt Christopher Kyba, Physiker am Geoforschungszentrum Potsdam und Hauptautor der Studie. „Fällt solch ein Licht durchs Schlafzimmerfenster oder direkt in einen See, ist das nicht nur eine Verschwendung von Geld und Energie, es bereitet auch große Probleme.“ […] Gesichert scheint hingegen zu sein, dass das kalte, bläulich-weiße Licht der LEDs die innere Uhr des Körpers verstärkt durcheinanderbringt, da es von empfindlichen Zellen auf der Netzhaut als Tagessignal wahrgenommen wird. Schätzungen des US-Ärzteverbands American Medical Association zufolge, fällt der störende Effekt bei LEDs fünfmal so stark aus als bei gelblichen Leuchten.“