FAZ+: Wenn Ingenieure narrenfrei sind / MM: Ein Paradies für Ingenieure

FAZ+(kostenpflichtig): Wenn Ingenieure narrenfrei sind: „Stuttgart 21 ist ein Megaprojekt: Eidechsen müssen umgesiedelt und das Siedlungsgebiet des Juchtenkäfers beachtet werden. Vieles machen die Ingenieure zum ersten Mal. Das treibt die Preise für den Bau in die Höhe. Wer wird die zusätzlichen Kosten übernehmen? Wer im Hindenburg-Bau in der Nähe des von Paul Bonatz entworfenen Stuttgarter Hauptbahnhofs arbeitet und aus dem Fenster schaut, sieht seit Jahren nichts anderes als rasenden Stillstand. Oder die Baustelle von „Stuttgart 21“. Ein riesiges Loch ist in der Mitte Stuttgarts entstanden, drum herum Verkehrschaos, Lärm, Dreck, fast wöchentlich neue Verkehrsführungen. […] Selbst einigen Befürwortern von Stuttgart 21 fällt es schwer, heute noch an das Projekt zu glauben und es zu rechtfertigen.“

Mannheimer Morgen: Ein Paradies für Ingenieure: Sie haben nahezu unbegrenzte finanzielle und technische Mittel zur Verfügung und verändern das Gesicht Stuttgarts. Man sieht sie fast nicht, aber sie sind da. Sie stecken in einem der Tunnel und Löcher, in einer der Gruben und Röhren, die zu diesem Ingenieursparadies gehören. Anders kann man es kaum nennen, im Erdreich des Talkessels zwischen S-Bahn-Tunneln, Mineralwasserquellen, zentralem Abwasserkanal, unter einen Großstadtbahnhof und zwei vierspurigen Bundesstraßen hindurch einen neuen Durchgangstiefbahnhof samt S-Bahn- und Fernbahntunneln zu bauen. Unter laufendem Verkehr. Sie, das sind um die 4000 Ingenieure, Stahlbauer, Handwerker, Tunnelbauer und Mineure, die derzeit am Bahnprojekt Stuttgart 21 in der Landeshauptstadt arbeiten. 59 Kilometer Tunnel haben sie an elf Großbaustellen zu bauen, gut 34 Kilometer sind geschafft.“

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