Am 7. Oktober 2015 laden die städtische Bürgerbeauftragte Alice Kaiser und der Bezirksbeirat Mitte wieder zu einer Infoveranstaltung für die Anwohner des Kernerviertels ins Rathaus ein. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 und findet im Großen Sitzungssaal statt. Die Flyer (hier) sollen in den nächsten Tagen verteilt werden.
Die Bahn und die SSB wollen über die anstehenden Bauarbeiten und die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen informieren. Geplant ist der Bau einer 10 Meter hohen Lärmschutzwand entlang der unteren Sängerstraße und die Überdeckelung der Rettungszufahrt neben dem Wagenburgtunnel. Diese sind jetzt erforderlich, nachdem die Bahnvertreter im Umwelt- und Technikausschuss einräumen mussten, dass die Entscheidungen über den aktiven und passiven Schallschutz auf viel zu niedrigen Lärmprognosen basierten. Die Bahn muss jetzt viel Geld in die Hand nehmen und will entsprechend den Vorgaben der AVV-Baulärm und der Planfeststellung vorrangig in den aktiven Schallschutz investieren. Weitere Informationen über die Hintergründe der zu niedrigen Lärmprognosen finden Sie im Beitrag „Der Charme des innerstädtischen Bauens oder wie die Bahn bei Stuttgart 21 durch unzureichende Lärmgutachten an Grenzen kommt“.
Wie in den letzten Veranstaltungen auch, hat das Netzwerk Kernerviertel der Bürgerbeauftragten und der Bahn einen Fragenkatalog (hier) geschickt. Darunter auch Fragen zu den zu erwartenden Beeinträchtigungen durch Lärm und Erschütterungen, die auf der letzten Veranstaltung im April 2015 nicht beantwortet wurden. Die beantworteten und offenen Fragen der letzten Infoveranstaltung finden Sie hier.
Das Netzwerk Kernerviertel erwartet auch, dass die Anwohner insbesondere über die zu erwartenden Erschütterungen durch die Rammarbeiten informiert werden. Dies war bei der letzten Veranstaltung nicht der Fall. Die Stuttgarter Zeitung hatte im Juni über die vom Bahngutachter prognostizierten schweren Erschütterungen durch die Rammarbeiten berichtet. Das Netzwerk Kernerviertel, das sich mehrfach wegen der Rammarbeiten im Baufeld 25 an das Eisenbahn-Bundesamt gewandt hatte, wurde daraufhin von der DB Projektbau Stuttgart-Ulm GmbH zu einem Vor-Ort-Termin wegen der Rammarbeiten auf die Baustelle eingeladen. Die Bahn argumentierte, dass die zu erwartenden Erschütterungen durch die Rammarbeiten aufgrund der Bodenqualität im Gegensatz zu den Prognosen deutlich geringer sind. Ein neues Gutachten sei beim langjährigen Gutachterbüro Fritz GmbH in Auftrag gegeben.
Das Foto auf dem Einladungs-Flyer stammt vom August 2015. Nähere Informationen über den Baufortschritt Anfang August entlang des geplanten „Tiefbahnhofs“ und der SSB-Bauarbeiten finden Sie in unseren Beiträgen „Zwischenbilanz zum Baufortschritt nach einem Jahr Trogbauarbeiten für den Tiefbahnhof“ und „StZ: Bahn kämpft im S-21-Trog mit dem Zeitplan“.