Wir hatten letzte Woche in einer Zwischenbilanz über den schleppenden Baufortschritt nach einem Jahr Trogbau, inbesondere beim Startbaufeld 16, berichtet. Die Stuttgarter Zeitung hat dieses Thema ebenfalls aufgegriffen. Sie berichtet (hier) und kommentiert (hier) ihrer heutigen Ausgabe über den in Verzug geratenen Zeitplan beim Trogbau und den geringeren Baufortschritt beim Tunnelbau von Stuttgart 21. Die Bahn kann auch auf Nachfrage der StZ keinen Termin nennen, wann die Bodenplatten im Startbaufeld 16 eingezogen werden. Als Grund werden Abstimmungsarbeiten mit den Fachbehörden angegeben. Noch im April kündigte Manfred Leger in einem StZ-Interview die Bodenplatten für den Sommer an. Dies deutet daraufhin, dass die Schwierigkeiten mit dem Baugrund im Baufeld 16 doch größer sind als eingeräumt.
Wir möchten jetzt nicht als besserwisserische Griffelspitzer erscheinen, müssen dennoch ein paar Anmerkung machen:
- Die Rammpfähle sind entgegen dem Bericht nur für das Bahnhofstrogfeld 16 gesetzt. Ansonsten laufen aktuell die Bohrpfahlsetzungen für den Nesenbachdüker sowie den Nordkopf (vor der LBBW) und den Südkopf (Sängerstraße).
- Die Pfähle für den Kanal müssen laut StZ-Bericht noch gesetzt werden. Die Bauarbeiten am Trogbaufeld befinden sich nicht in der Bauphase 7, sondern in der Bauphase 6, die eigentlich bis Februar 2015 fertig gestellt sein sollte. Dies zeigt deutlich das Schaubild der Firma Züblin aus der Präsentation anlässlich der Pressekonferenz im August 2014:
- Der Zeitplan am Baufeld 25 ist nicht nur wegen der Bodenplatte, an der die Lärmwand verankert werden soll, in Verzug. Die Bauarbeiten für den neuen, kurzen Zugang zur SSB-Haltstelle laufen seit Ende November letzten Jahres und sind auch nach acht Monaten nicht abgeschlossen. Die Treppe fehlt immer noch. Erst seit Juli ist die Landhausstraße wieder zurückverlegt und damit das Baufeld frei gemacht worden. Nicht wenige Anwohner im Kernerviertel schütteln angesichts des schleppenden Baufortschritts an diesem verhältnismäßig kleinen Bauwerk für den provisorischen Zugang zur Haltestelle nur noch den Kopf.
- Das Baufeld 22, dessen Hauptbauarbeiten noch gar nicht begonnen haben, ist nicht erwähnt. Dabei ist dieses Baufeld Voraussetzung für die Bauarbeiten an der neuen SSB-Haltstelle, dem Nesenbachdüker und einigen Trogfelder, die erst nach deren Fertigstellung bebaut werden können. Wir hatten über die zeitlichen Verflechtungen, die mit diesem neuralgischen Baufeld verbunden sind, und absehbaren Verzögerungen berichtet.