Pressemitteilung der Ingenieure22 vom 23.09.2015
Die Ingenieure22, eine Gruppe Stuttgart21-kritischer Ingenieure, Physiker, Eisenbahner und Verkehrsexperten, werden vom Deutschen Bahnkunden-Verband mit dem Deutschen Schienenverkehrspreis 2015 in der Kategorie „Bürger- und Vereinspreis“ für „ihr herausragendes interdisziplinäres Engagement bei der Angebotsgestaltung zugunsten der Bahnkunden“ ausgezeichnet.
Die Ingenieure22, deren Name mit der Zahl 22 bewusst über die angestrebte Fertigstellung des Bahnprojekts Stuttgart 21 hinaus weist („Wir denken weiter!“), setzen sich seit ihrer Gründung im Jahre 2010 für einen leistungsstarken, sicheren und kundenfreundlichen Verkehrsknoten Stuttgart ein. Am laufenden Projekt Stuttgart 21 kritisieren sie schwerpunktmäßig die verschlechterte Leistungsfähigkeit, die unzulässig hohe Gleislängsneigung im Bahnhof ohne Nachweis gleicher Sicherheit, die hohe Störungsanfälligkeit als Folge der Verkehrsführung in über sechzig Kilometer Tunneln, den unzureichenden Brandschutz und die hohen Kosten, die dazu führen, dass im Südwesten Deutschlands wichtige Verkehrsprojekte in der Fläche vernachlässigt werden.
„Wir freuen uns sehr über diesen Preis“, so Dipl.-Phys. Wolfgang Kuebart, der Sprecher der Ingenieure22, „und sehen uns dadurch in unserer Kritik an diesem überflüssigen Prestige-Projekt bestätigt. Wir werden weiterhin auf die vielen Unzulänglichkeiten und fehlerhaften Planfeststellungen hinweisen, die weder mit einer Volksabstimmung noch in einem sogenannten Stresstest ausgeräumt werden können.“
Die Verleihung des Preises wird am 2. Oktober 2015 im Rahmen der 32. Schienenverkehrswochen im Berliner S-Bahn-Museum in Potsdam stattfinden. Bisher haben den Preis in dieser Kategorie der Berliner Fahrgastverband IGEB (1986), die Eisenbahnfreunde Rodachtalbahn (1998), das Bündnis „Die Bahn bleibt“ Salzwedel (2003), sowie die Aktion „Münchner Fahrgäste“ (2013) erhalten.
Anmerkung: Die Mängelliste der Ingenieure22 zu Stuttgart 21 finden Sie hier.