Über Deutschlands bislang teuerste Bahnstrecke zwischen Berlin und München, die nach 25 Jahren Bauzeit fertig gestellt wurde, berichtet die Zeit in ihrem Artikel „Der Zug ist abgefahren. Deutschlands teuerste Bahnstrecke wird nach 25 Jahren fertig. Sie sollte das Land einen – und hat es geteilt.“
Beim Bau der 10 Milliarden Euro teuren Bahnstrecke wurden wegen der Trassenführung die thüringischen Städte Jena und Weimar vom direkten Fernverkehr abgehängt. Die Strecke geht quer durch den Thüringer Wald. Sie quert laut Süddeutscher Zeitung (hier) „29 Talbrücken und 22 Tunnel, der längste davon mehr als acht Kilometer lang. Die größte und schwierigste Bahnbaustelle Deutschlands – sie ist fertig.“ Seit September 2016 bis zum Fahrplanwechsel Ende 2017 werden laut Deutschlandfunk (hier) Mess- und Testfahrten durchgeführt.
Die Strecke ist einer der drei Prestigeprojekte der Deutschen Bahn AG. So schreibt die Zeit: „Zugverkehr ist mehr als eine Dienstleistung. Er hält die Gesellschaft zusammen. Im Grundgesetz, Artikel 72, Absatz 2 steht, der Bund habe für die „Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet“ zu sorgen. Das Raumordnungsgesetz sieht vor, dass in Deutschland „ausgeglichene infrastrukturelle Verhältnisse“ herrschen. Die Ausgaben von DB Netz jedoch sind alles andere als ausgeglichen. In den Investitionsplänen sind mehr als 40 Bauvorhaben im ganzen Land aufgelistet. Doch das meiste Geld wird von drei Großprojekten verschlungen: von Stuttgart 21, von der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm und von Frank Kniestedts Strecke Berlin–München. Dorthin fließen die Milliarden. Anderswo verrotten die Gleise.“