Anfang August meldete die DB Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm GmbH in einer Pressemitteilung (hier), dass der letzte der rund 2.000 Rammpfähle für die Gründung der Bahnsteighalle für den S21-Tiefbahnhof gesetzt sei. Die StZN (hier) erwähnte in ihrer Berichterstattung, dass in dem schwierigen Stuttgarter Untergrund neben den 2.053 Ramm- auch 500 Bohrpfähle gesetzt werden mussten.
Diese Zahlen haben uns stutzig gemacht, da laut der Planfeststellung rund um den „Tiefbahnhof“ rund 3.500 Rammpfähle genehmigt waren. Mit der 11.Planänderung sollten noch einmal 350 dazu kommen (StZ). Eine weitere kleine, zweistellige Zahl sollte dann wegen der Doline am Südkopf im Baufeld 25 noch gesetzt werden. Dies wären also fast fast 4.000 geplante Rammpfähle gewesen.
Sowohl die Ramm- als auch die Bohrpfähle, die am Südkopf ab morgens um 7 Uhr für den „Tiefbahnhof“ sowie für die neue SSB-Haltestelle und deren Zulauftunnel gesetzt wurden, waren entlang des Hangs am nahen Kernerviertels deutlich hörbar. Daher hatten wir im August bei der Bauinfo wegen der Anzahl der bisher gesetzten und noch geplanten Bohrpfähle nachgehakt und von dort letzte Woche folgende Antwort erhalten:
„Vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Folgenden gerne beantworten. Vielen Dank für Ihr bereits im Voraus gezeigtes Verständnis, dass wir etwas Zeit benötigt haben, alle Zahlen zusammenzustellen.
Im Bereich des PFA 1.1 sind bislang rund 3.500 Bohrpfähle hergestellt. Diese umfassen:
- rund 850 Bohrpfähle am Nordkopf
- rund 750 Bohrpfähle im Bereich Bahnhofshalle
- rund 1.900 Bohrpfähle am Südkopf
Für die Verlegung der Haltestelle Staatsgalerie sind fast 1.000 Bohrpfähle vorgesehen. Es handelt sich dabei um Pfähle sowohl im Verantwortungsgebiet der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, als auch der SSB. Hiervon sind etwas weniger als 700 Pfähle hergestellt. Nach jetzigem Stand sind im Bereich Nordkopf sowie im Bereich der Bahnhofshalle keine weiteren Bohrpfähle vorgesehen. Im Bereich Südkopf sind nach derzeitigem Planungsstand noch etwa 290 Pfähle zu bohren.
Zur Gesamtzahl der Rammpfähle ist zu sagen, dass die in der Planfeststellung genannte Pfahlanzahl im Bauablauf konkretisiert wird. Dies wurde so auch explizit in der 11. Planänderung beschrieben: „Die endgültigen Pfahllängen, Pfahlanzahl und Pfahlanordnung richten sich nach der statischen Berechnung und sind abhängig von den geologischen Verhältnissen“. Im vorliegenden Fall war die Anzahl der statisch notwendigen Pfähle geringer, als in der Planfeststellung angenommen.“
Zwar liegt die Anzahl der Rammpfähle deutlich niedriger als ursprünglich geplant. Doch neben den 2.053 Rammpfählen sind rund 4.790 Bohrpfähle (3.500 für den „Tiefbahnhof“, 1.000 für die SSB-Bauten und 290 noch herzustellenden Pfähle für den Südkopf) zu berücksichtigen. Also eine fast zehn Mal höhere Zahl von Bohrpfählen als in der Presse zu lesen war.
Tröstlich, dass laut Auskunft der Bauinfo im Verhältnis zur hohen Gesamtzahl nur noch rund 290 Bohrpfähle am Südkopf und weitere 300 für die Herstellung der SSB-Tunnel erforderlich sind. Von daher ist zumindest ein Ende der Pfahlsetzungen absehbar.