Für viele Stuttgarter ist das Kernerviertel in erster Linie das Innenstadtquartier an der Stadtautobahn B 14 mit der Feinstaubhochburg Neckartor und in unmittelbarer Nähe der S21-Bauarbeiten. Doch im Kernerviertel rund um den Schützenplatz mit den schönen Gründerzeithäusern tut sich was. Darüber berichtete die Stuttgarter Zeitung diese Woche in „Den Parkplatz zum Platz machen“ und letzte Woche in der Innenstadtbeilage in „Ausstellung zeigt das historische Kernerviertel“. Unter anderem zeigt die Anwohnerinitiative im Casa Schützenplatz, Kernerstraße 45, bis zum 19.Februar 2017 in einer „Reise in die Vergangenheit“ historische Ansichtskarten und Fotos aus dem Kernerviertel und Umgebung, von der heutigen Haußmannstraße bis hinunter zum oberen und mittleren Schloßgarten. Darunter auch Ansichten von der ehemaligen Kulturmeile Neckarstraße zwischen Charlottenplatz und Neckartor, von denen einige Gebäude kaum mehr bekannt sind.
Ganz bleibt der Tunnelbau auch bei der Ausstellung nicht außen vor. Die StZ schreibt: „Denn dass das Kernerviertel mit den Folgen des Tunnelbaus zu kämpfen hat, ist keine ganz neue Erfahrung. Die Hobby-Ausstellungsmacherin zeigt das Bild eines Hauses auf dem Zwickel zwischen Urban- und Schützenstraße. Das Gebäude gibt es heute nicht mehr. Es musste dem Bau des Wagenburgtunnels weichen. Den Mineuren war der Untergrund nicht geheuer. Sie begannen die Röhre nicht am heutigen Portal, sondern trieben eine Schneise ins Kernerviertel, mauerten den Tunnel und schütteten die Grube wieder zu“.