StZN: Ausstellung zu S 21 schrumpft auf die Hälfte

StZN:Ausstellung zu S 21 schrumpft auf die Hälfte: „Die vom Verein Bahnprojekt Stuttgart–Ulm betriebene Dauerausstellung zu Stuttgart 21 muss wandern. Da der Bonatz-Bau komplett umgebaut wird, steht der Bahnhofsturm ab Mitte 2019 nicht mehr zur Verfügung. Die Schau soll in einem vierstöckigen, 26 Meter hohen Pavillon an Gleis 16 neu entstehen. Er wird 3,4 Millionen Euro kosten. Land, Stadt und Verband Region Stuttgart sollen sich mit je 500 000 Euro beteiligen.“

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Zeitplan und Baufortschritt von Stuttgart 21 im Lenkungskreis am 5.November 2018

Letzten Montag trafen sich wieder Vertreter von Bahn, Land, Stadt und Region wieder zum Stuttgart 21-Lenkungskreis. In den Presseberichten standen die Verspätungen beim Bau der Filder-Abschnitte und Überlegungen zur Ausstattung des neuen Stuttgarter Bahnknotens mit ETCS im Mittelpunkt. Dennoch lohnt es sich wieder einen Blick in die auf der Webseite der Projektgesellschaft veröffentlichte Lenkungskreisunterlage vom 5.11.2018 zu werfen, da hier Infos zum Zeitplan und zum Baufortschritt in den einzelnen S21-Abschnitten zu finden sind:

1. Zeitplan Stuttgart 21

Gegenüber der letzten Lenkungskreisunterlage gab es beim Zeitplan keine größeren Verschiebungen. Aus der Übersicht ist erkennbar, wann jeweils der Rohbau (hellgrau)  fertiggestellt sein soll und wann der Ausbau mit der Bahntechnik (dunkelgrau) starten soll:

Der rote Pfeil markiert den kritischen Pfad für den Inbetriebnahmetermin von Stuttgart 21. Weiterhin werden nicht die noch nicht planfestgestellten Abschnitte auf den Fildern oder der Abstellbahnhof Untertürkheim als kritisch eingeschätzt, sondern der vom Baufortschritt des Feuerbacher Tunnels abhängige Ausbau der Bahnsteighalle des „Tiefbahnhofs“. Dieser kann erst starten, wenn beim Feuerbacher Tunnel die Arbeiten der Innenverschalung  abgeschlossen sind und der Einbau der Bahntechnik bereits einige Zeit am Laufen ist. Die Materialanlieferung für den Technikausbau des „Tiefbahnhofs“ soll über den Feuerbacher Tunnel erfolgen. Schließlich habe der „Tiefbahnhof“ – so S21-Chef Manfred Leger – kein „Schiebedach“ (StN). Der Start und Fortgang des Innenausbaus des Feuerbacher Tunnels hängt jedoch maßgeblich von der Realisierung der Injektionen in das umliegende Gebirgé und dem Verhalten des quellfähigen Gesteins entlang der drei kritischen, tiefliegenden Anhydritlinsen ab.

Nicht vom Baufortschritt des Feuerbacher Tunnels abhängig ist laut der Folie der bahntechnische Ausbau des Nordkopfs (geplanter Start 3.Quartal 2020) und des Südkopfs (geplanter Start 4.Quartal 2021). Interessant sind auch Detailbetrachtungen zu den Terminen (Teil 1 / Teil 2).

Die Lenkungskreispräsentation enthält jedoch nicht mehr wie in den Vorjahren die Auflistung der eingereichten Planänderungsverfahren, die sich auf den Zeitplan auswirken könnten.

2. Baufortschritt Stuttgart 21

Aktuell sind 72 %, d.h. 42,3 der insgesamt 58,8 Tunnelkilometer für Stuttgart 21 vorgetrieben. Den Stand der einzelnen Tunnel zum 5.11.2018 zeigt unsere Übersicht, die wir regelmäßig auf Basis der von der Projektgesellschaft veröffentlichten Vortriebszahlen zusammenstellen:

Die nachfolgende, erstmals in der Lenkungskreisunterlage enthaltene Übersicht zum Baufortschritt der Rohbauten zeigt deutlich, dass der Vortrieb der Tunnel nur einen Teil davon ausmacht. So ist beispielsweise der Tunnel Richtung Ober-/Untertürkheim  über 80% vorgetrieben. Doch nach der folgenden Lenkungskreisübersicht sind erst 33% des Leistungsstandes erreicht, da die Innenverschalung noch fehlt:

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SWR / Zur Sache Baden-Württemberg: Schöner Wohnen für Eidechsen ein Flop

SWR/Zur Sache Baden-Württemberg: Schöner Wohnen für Eidechsen ein Flop: „Den Mauereidechsen von der S21-Baustelle war die Feuerbacher Heide offenbar nicht luxuriös genug. Nach der kostspieligen Umsiedlung sind sie ausgebüxt.“

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StZN: Weitere 1100 Tonnen Aushub abtransportiert

StZN: Weitere 1100 Tonnen Aushub abtransportiert: „Weitere 1100 Tonnen Erde und Gestein sind in dieser Woche auf Schienen von den Stuttgart-21-Baustellen abstransportiert worden. Von 8,8 Millionen Tonnen Gesteinsmaterial sind bereits 6,6 Millionen beseitigt.“

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Schwäbische: Stuttgart 21: So leben vier Menschen mit Deutschlands größter Baustelle

Schwäbische: Stuttgart 21: So leben vier Menschen mit Deutschlands größter Baustelle:  „In 56 Metern Höhe ist die Sicht frei auf Stuttgarts Zukunft und Schmerz zugleich. Vom Bahnhofsturm mit seiner Aussichtsplattform gucken Besucher herunter auf das Bahnprojekt Stuttgart 21, Deutschlands größte Baustelle. Und wohl auch Deutschlands umstrittenste Baustelle. Wie eine offene Wunde klafft sie im Herzen der Landeshauptstadt, dort wo einst ein Teil der Parkanlagen im Schlossgarten lag. Bauzäune und Absperrungen machen das Leben in der Schwabenmetropole für Fußgänger zum Hindernislauf. Autofahrer der sechstgrößten deutschen Stadt stehen in langen Staus. Radfahrer suchen ein Durchkommen.“

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SZ: Leben mit Deutschlands größter Baustelle / StZN: OB Fritz Kuhn fordert mehr Tempo beim Bauvorhaben

SZ: Leben mit Deutschlands größter Baustelle: „In der Grube rollen Betonmischer, davor halten Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 Protestwachen. Seit Jahren. Wie beim Berliner Flughafen BER explodieren die Kosten, vieles verzögert sich.“

StZN: OB Fritz Kuhn fordert mehr Tempo beim Bauvorhaben: „Lange Zeit war ein Gegner des Bauvorhabens Stuttgart 21 – nun drückt Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf die Tube: Er fordert mehr Tempo.“

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StZN: Nur Erbbau auf S-21-Fläche?

StZN: Nur Erbbau auf S-21-Fläche?: „Nach wie vor ist ungeklar, wie die Bahn-Grundstücke vermarktet werden sollen. Auch im Stuttgarter Gemeinderat gibt es keine Einigkeit daüber.“

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StZN: Baukran lässt Stahlträger auf Auto fallen

StZN:Baukran lässt Stahlträger auf Auto fallen: „Für eine Stuttgarter Autofahrerin spielen sich am Mittwochmorgen dramatische Sekunden ab. Aus heiterem Himmel fällt ein tonnenschwerer Stahlträger auf ihren Wagen. Die Polizei ermittelt – und das nicht zum ersten Mal an diesem Ort. […] Beim jüngsten Fall in Feuerbach bestätigte das Kommunikationsbüro des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm, dass es sich beim Unglücksort um eine S-21-Baustelle handelt.“

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Presseberichte zur Lenkungskreissitzung am 4.November 2018

StZ: Stuttgart 21 kämpft am Flughafen mit Verspätungen: „Für die Inbetriebnahme der Gäubahnanbindung an den Flughafen im Rahmen von Stuttgart 21 nennt die Bahn keinen Termin. Der Verkehrsminister warnt, die Züge aus dem Süden könnten für Jahre in Vaihingen enden.“

StN: Der Zug zum Flug hat große Verspätung: „Bei der Pressekonferenz sprach Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) davon, dass der Baufortschritt bei Stuttgart 21 „im wesentlichen im Plan“ sei, es gebe keine überraschende Verzögerung. Ende 2018 hatte die Bahn die Fertigestellung von Ende 2021 auf Ende 2025 geschoben und sich so Luft verschafft. Allerdings gilt das nicht für den Anschluss des Landesflughafens an die Neubaustrecke.“

SWR: S21-Projektpartner wollen ETCS-Signaltechnik: „Mithilfe digitaler Technik wollen die Stuttgart-21-Projektpartner die Kapazitäten von Fernzügen und S-Bahnen um zehn Prozent erhöhen. Wer das bezahlt, ist jedoch offen.“

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StZ: 3,4 Millionen für neue S-21-Schau

StZ: 3,4 Millionen für neue S-21-Schau: „Der Neubau eines Ausstellungsturms, in dem für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm geworben wird, soll bis spätestens Ende 2019 stehen. Dafür müssen nun politische Entscheidungen her. Stadt, Land und Region sollen je eine halbe Million Euro investieren, die Bahn schießt 1,9 Millionen Euro zu.“

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StZN: Bei Stuttgart 21 geht es jetzt bergauf

StZN: Bei Stuttgart 21 geht es jetzt bergauf: „Als passende Einstimmung zur Sitzung des Stuttgart-21-Lenkungskreises an diesem Montag hat die Bahn-Projektgesellschaft am Freitag eine positive Meldung abgesetzt: Die Bohrmaschine für den Fildertunnel ist für den letzten Abschnitt in Betrieb genommen worden. 3400 Meter geht es nun vom Wagenburgtunnel aus bergauf in Richtung A 8. Bis zum Sommer 2019 sollen die letzten Tübbinge, vorgefertigte Stahlbetonsegmente für den Tunnelring, montiert sein. Ein Jahr später ist der Einbau der Gleise und Oberleitungen vorgesehen.“

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StZN: Eidechsen türmen aus Killesberg-Habitat

StZN: Eidechsen türmen aus Killesberg-Habitat: „Aller Artenschutz ist nichts, wenn die geschützte Art nicht mitmacht. Die Bahn muss im Zuge von Stuttgart 21 Tausende Eidechsen umsiedeln. Für sehr viel Geld. Doch am Ende könnte sich das als vergebliche Liebesmüh erweisen.“

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Was man für 28 Euro bei einer S21-Baustellenführung alles erfahren kann

Der  Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm e.V. betreibt das Turmforum im Hauptbahnhof,  bietet regelmäßig Stuttgart21-Baustellenführungen an und veranstaltet jeweils zu Beginn des Jahres die „Tage der offenen Baustelle“ rund um den geplanten „Tiefbahnhof“. Die Arbeit des Vereins wird auch aus Steuergeldern finanziert. Das Land Baden-Württemberg, und die Stadt Stuttgart sind mittlerweile wieder Mitglied in diesem Verein.

Wir haben regelmäßig über die „Tage der offenen Baustelle“ berichtet, jetzt müssen wir es auch über eine Baustellenführung zum Bau der neuen Bahnsteighalle machen, an der ich als interessierte Anwohnerin teilgenommen hatte. Wenn schon die Belastungen der Stuttgarter durch die S21-Baulstellen in der Turmausstellung vollkommen ausgeklammert sind, sollte man doch von der für zwei Personen 28 Euro teuren Führung  zumindest neue Informationen zum Baustellengeschehen erwarten.

Doch diese Erwartungen wurden nicht erfüllt. Im Gegenteil, bei der Führung wurden teilweise unzureichende oder falsche Informationen über das Bauprojekt den Besuchern vermittelt. Diese waren so haarsträubend, dass ich mich veranlasst sah, beim Besucherdienst des Verein zu beschweren. Erst nach der zweiten Mail hat der Besucherdienst reagiert und will jetzt die „Angaben überprüfen„. Mit der Antwort war auch das Angebot verbunden „Sie als einen unserer Besucherguide anwerben zu können“.

Wir möchten Ihnen daher den Wortlaut des Mailverkehrs mit dem Besucherdienst des Vereins nicht vorenthalten. Lesen Sie hier:

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StZN: S-21-Kritiker nehmen Brandschutz ins Visier / Pressekonferenz, Rede und Gutachten: „Scheitert Stuttgart 21 am Brandschutz“

StZN:S-21-Kritiker nehmen Brandschutz ins Visier: „Mitte Oktober ist ein ICE bei Montabaur ausgebrannt. Was ist, wenn so etwas im Tiefbahnhof oder in den Tunneln von S 21 passiert? Die Bahn verweist auf ihr Brandschutzkonzept, Projektgegner üben daran heftige Kritik und prophezeien „Hunderte Opfer“.“

Video der Rathausveranstaltung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 und der Fraktionsgemeinschaft SÖS Linke Plus: Scheitert Stuttgart 21 am Brandschutz ?

Video zur Pressekonferenz  „Scheitert Stuttgart 21 am Brandschutz?“ 29. Oktober: „Dipl.-Ing. Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt stellen unter diesem Titel ihr umfangreiches Gutachten zum Brandschutz bei Stuttgart 21 vor.“

Video der Rede von Dipl.-Ing. Hans-Joachim Keim, Brandschutzexperte und Gutachter, Ingenieurbüro Keimkonzept; „Scheitert Stuttgart 21 am Brandschutz“ (ab Min.19:00)

Gutachten „Risiken und Auswirkungen eines Brandes bei Stuttgart 21 und Bewertung des aktuellen Brandschutzkonzepts der DB AG“ von Dipl. Ing. Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt

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StZ: Bombensuche am Karl-Benz-Platz / Hotelgutscheine für alle von den Bauarbeiten direkt betroffenen Anwohner?

Heute erschien in den beiden Stuttgarter Zeitungen (hier)  ein weiterer Artikel über die Bombensuchenarbeiten am Karl-Benz-Platz in Untertürkheim, die von Bahnvertretern im Bezirksbeirat Untertürkheim vorgestellt wurden.

Diee StZN schreiben dazu: „Um die 830 notwendigen Bohrungen innerhalb der Ferienwoche bewältigen zu können, werde rund um die Uhr gearbeitet. Bagger mit Bohrgestänge bohren rund 15 Zentimeter große Löcher. Mit einer Sonde werde dann der Untergrund auf Anomalien geprüft, anschließend die Bohrlöcher wieder verfüllt und mit Asphalt geschlossen – provisorisch. An Ostern 2019 erhält der Bereich dann einen neuen Belag. „Für zehn Gebäude im Bereich der Benz-/Duttenhöfer- und Gaggenauer Straße übersteigt die Lärmbelastung den zulässigen Grenzwert. Ihnen werden wir Hotelübernachtungen anbieten“, so Dörfel.“

Die Bezirksbeirätin Sabine Reichert hat uns rückgemeldet, dass sich in dieser Berichterstattung bezüglich der Hotelübernachtungen ein „saftiger Fehler“  eingeschlichen hat und berichtet aus der Bezirksbeiratssitzung: „Tatsächlich sprach Herr Dörfel (Teamleiter Bahn) von Hotelübernachtungen für die BewohnerInnen von 10 Gebäuden an der Augsburger Straße.  Auf Herrn Glemsers (Bezirksbeirat/Grüne) Nachfrage erklärte er, für die BewohnerInnen der Benz-/Duttenhöfer und Gaggenauer Straße seien keine Maßnahmen erforderlich, weil diese Gebäude im Gewerbegebiet lägen. Obwohl Herr Glemser widersprach, behauptete Herr Dörfel, er habe sich im aktuellen Flächennutzungsplan davon überzeugt.“

Allerdings weist der Flächennutzungsplan in Untertürkheim laut Herrn Glemser auch für die die Wohnhäuser an der Benz-/Gaggenauer Straße ein Mischgebiet aus.  Demgemäß sind nach seiner Einschätzung „die dortigen Anwohner genauso schutzbedürftig, wie die von Herrn Dörfel erwähnten 10 Häuser an der Arlberg-/Augsburgerstraße, deren Einwohner Hotelübernachtungen während der baldigen Bodenerkundungen erhalten sollen. „

Update: Die Präsentation der Bahnvertreter im Bezirksbeirat Untertürkheim ist auf der Webseite der Projektgesellschaft abrufbar. Sie finden Sie hier.

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StZN: Bahn sucht nach Bomben

Die Bahn kündigt für die Herbstferien in Untertürkheim auch Nachtbauarbeiten an. Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichten heute (hier), dass die Bahn entlang der geplanten Tunnelröhren, die demnächst hinter den Bahngleisen die Oberfläche erreichen sollen, nach Bomben sondieren will. Hier eine Grafik der Projektgesellschaft mit dem rot umrandeten Bereich, der untersucht werden soll.Für diese Untersuchungen sind laut Pressemitteilung der Bahn (hier) 830 Bohrungen erforderlich, die in den Herbstferien auch in den Nachstunden durchgeführt werden sollen. Für die Bohrungen werden „einzelne Fahrbeziehungen im Bereich der Kreuzung Mercedes-, Benz- und Arlbergstraße werden dabei zeitweise nicht möglich sein. Umleitungsstrecken werden ausgeschildert.“

Aktuell stehen die Vortriebsarbeiten Richtung Untertürkheimer Kurve hinter dem Untertürkheimer Hallenbad kurz vor der Benzstraße. Dies zeigt die auf der Webseite der  Projektgesellschaft zum 22.10.2108 veröffentlichte Grafik des Vortriebsstandes:

Die Bahn plant die fünf Bahngleise in ca. acht Meter Tiefe unter einem aufgeschütteten Bahndamm zu unterfahren. S21-Kritiker hatten nach der Havarie des Tunnelbaus in Rastatt eine Neubewertung des Risikos dieser Unterfahrung eingefordert.

Bei den beiden Tunnelröhren Richtung Obertürkheim ruht weiterhin der Vortrieb. Dies zeigt auch der aktuelle Vortriebsstand zum 22.10.2018:

Die Stuttgarter Zeitung berichtete Anfang Oktober, dass der Bahn hier der Baugrund im Neckartal zu schaffen macht. Probleme bereite der weiterhin unerwartet hohe Grundwasserandrang im Neckartal. Laut einem Nachtrag ist die Baufirma ARGE 21 in der schwierigen Geologie des Neckartals auf der Suche nach einem „tragfägigem Vortriebskonzept“.

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Erste Kelchstütze in Beton gegossen. Zwei Jahre für die Fertigstellung der weiteren 27 Kelche?

Die beiden Stuttgarter Zeitungen (hier) und der SWR (hier) berichten, dass heute die erste von achtundzwanzig Kelchstützen gegossen wurde.

Nach dem zum Baustart im August 2014 von Züblin vorgestellten Bauzeitenplan sollte dieser Randkelch im Februar 2016 fertig erstellt werden. Das Wachsen der Kelchstützen war vom S21-Chef Manfred Leger immer wieder angekündigt worden, so beispielsweise im April 2015 in seinem StZ-Interview „Warten Sie ab, wie schnell wir hier noch werden“, das wir kommentiert hatten. Wir hatten in einem unserer letzten Beiträge darüber berichtet, warum dieser präsentierte Zeitplan nicht realistisch war.

Der SWR schreibt in seiner Meldung: „28 dieser trichterförmigen Stützen sollen einmal als besonderer architektonischer Blickfang den Bahnhof in der Stuttgarter Innenstadt zieren. Rund fünf Monate dauert der Bau einer einzigen Stütze. In knapp zwei Jahren soll die letzte Stütze stehen.“ Auch im StZN-Artikel heißt es: „Insgesamt 28 solcher Kelchstützen sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre entstehen.“

Der Zeitplan, dass in zwei Jahren alle weiteren 27 Kelchstützen stehen, ist nicht realistisch und findet sich auch nicht in der Presseerklärung der Projektgesellschaft. Die Herstellung des ersten Kelchs einschließlich Gerüstaufbau hat mehr als ein Jahr gedauert. Bei den weiteren Kelchen soll es zügiger voran gehen. Die Fertigstellung der Rohbauarbeiten für den „Tiefbahnhof“ ist laut einer im August 2018 erschienen Meldung der Stuttgarter Nachrichten (hier) für Sommer 2022 geplant.

Die StN beschrieben damals den geplanten Baufortschritt für die beiden nächsten Jahre: „Bevor die Säule in die Dachfläche übergeht, umschließt sie ein verglastes Lichtauge mit 15 Metern Durchmesser. Allein das Schalen und Betonieren einer Stütze dauert 56 Tage – und fast jede ist anders. „Die Leute takten sich ein“, zeigt sich Pradel zufrieden, der im Jahr 2014 nach Stuttgart kam. Im nächsten Jahr werden fünf Stützen entstehen, 2020 sollen es neun sein. Wenn die ersten fünf stehen, werden die Lücken dazwischen, die sogenannten Schwindgassen, geschlossen. Dann erhalten Beobachter der Baustelle einen ersten Eindruck von der Höhe und Ausdehnung des Bahnhofs.“

Update 22.10.2018:

  • Heute ist sowohl in der Printausgabe der Stuttgarter Zeitungen als auch online doch von einer Fertigstellung der Kelchstützen nicht in zwei Jahren, sondern in 2022 die Rede.
  • Die Projektgesellschaft hat zur Betonage der ersten Kelchstütze ein Video auf youtube eingestellt. Unterlegt ist das Video mit nicht weniger als Richard Wagners „Walkürenritt“, auch bekannt aus dem Film „Apocalypse now“.
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Kontext: Loderndes Warnsignal / Durch S 21 aus dem Takt

Kontext: Loderndes Warnsignal: „Vergangene Woche brannte der ICE 511 zwischen Köln und Frankfurt. Die verkohlten Waggons auf offener Schnellbahnstrecke machen deutlich, dass der Brandschutz für Tiefbahnhof und Tunnel von Stuttgart 21 nichts taugt.“

Kontext: Durch S 21 aus dem Takt: „Das Bundesverkehrsministerium hat vergangene Woche ein Konzept für einen „Deutschlandtakt“ vorgestellt, der die Bahn in Zukunft attraktiver und pünktlicher machen soll. Als großes Hindernis sieht Matthias Lieb, Landesvorsitzender des VCD, dabei aber den geplanten Tiefbahnhof S 21, denn der ist ein programmierter Engpass.“

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StZN: Bauarbeiten in Stuttgart-Untertürkheim Neues Kanalsystem kostet 8,2 Millionen Euro

StZN: Bauarbeiten in Stuttgart-Untertürkheim. Neues Kanalsystem kostet 8,2 Millionen Euro: „Die Stadtentwässerung Stuttgart muss für 8,2 Millionen Euro in der Augsburger Straße einen neuen Mischwasser- sowie einen Regenwasserkanal am Karl-Benz-Platz bauen. Die Arbeiten werden erhebliche Verkehrsbehinderungen bedeuten. […] „Ein Durchleitungsvertrag, den die damals noch selbstständige Gemeinde Untertürkheim im Februar 1902 abschloss, regelt die Nutzung dieser Entwässerungskanäle. Er wurde im Juli 2007 verlängert und ist bis 31. Januar 2022 gültig“, erklärt Schäfer. Die DB Netz AG will den Vertrag nun nicht mehr verlängern. „Rechtlich ist die Bahn auch nicht verpflichtet, für diese Folgemaßnahmen des Projekts Stuttgart 21 aufzukommen“, antwortete Schäfer auf eine Frage von Stadtrat Ralph Schertlen.“

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StZN: Killesberg-Eidechse kostet 1156 Euro

StZN: Killesberg-Eidechse kostet 1156 Euro: „Die Bahn sucht noch immer Umsiedlungsflächen für Mauereidechsen. Auf dem Killesberg allerdings gibt es keine mehr. Das umstrittene Ersatzhabitat auf der Feuerbacher Heide ist voll. Die Bahn hat jetzt die Kosten berechnet. Es gibt Anwohner auf dem Killesberg, die nach eigenen Aussagen noch nie eine Eidechse auf den im vergangenen Jahr errichteten Steinwällen gesehen haben. Die gewöhnungsbedürftigen Riegel, aus 14 000 Tonnen Steinen aufgeschüttet, sorgen nach wie vor für viel Unmut.“

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StZ: Neue Zahlen heizen Diskussion über Filderbahnhof an

StZ: Neue Zahlen heizen Diskussion über Filderbahnhof an: „Immer weniger Fernzüge halten an den Flughafenbahnhöfen in der Republik. Das geht aus Zahlen der Bundesregierung hervor. Die Grünen warnen vor diesem Hintergrund vor einer Fehlinvestition auf den Fildern.“

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StZ: Brand im ICE löst kritische Fragen aus

StZ: Brand im ICE löst kritische Fragen aus: „Mehr als 500 Fahrgäste haben am frühen Freitagmorgen auf offener Strecke wegen eines Feuerausbruchs den Zug verlassen müssen. Experten loben die Rettungsaktion, sehen aber Sicherheitsrisiken. […] „Das war Glück im Unglück“, sagte ein Lokführer unserer Redaktion, der seit Jahrzehnten selbst die Flaggschiffe der Deutschen Bahn AG fährt und ungenannt bleiben will. „Hätte der Zug in einem der Tunnel auf der Schnellfahrtstrecke nothalten müssen, wäre es wegen des starken Feuers und der massiven Rauchentwicklung zur Katastrophe gekommen.“ 

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Rede von Christoph Hofrichter, Bezirksbeirat in Obertürkheim, auf der 436. Montagsdemo

Rede von Christoph Hofrichter, Bezirksbeirat in Obertürkheim, auf der 436. Montagsdemo: Das Obertürkheimer Wasser-Dilemma der S21-Grubler: „Brummt die Wumme in der Nacht, ist Obertürkheim um den Schlaf gebracht. Die Bürger leiden große Qual, der Deutschen Bahn ist das scheißegal.“ Dieses kleine Gedicht haben wir an dem großen von Heinrich Heine angelehnt: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht“. Immer noch hochaktuell! Das Jahrhundertprojekt hat jetzt also auch Obertürkheim erreicht; mit schwerstem Gerät werden Tag und Nacht Eisenträger längs der Bahntrasse zwischen Unter- und Obertürkheim in die Erde gerammt. Ziel der Veranstaltung ist, die Trasse von S21, die durch den Wangener Tunnel über Untertürkheim führt, von unten hier in die bestehende Trasse einzufädeln.“

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SWP: BUND positioniert sich neu zu S 21

SWP: BUND positioniert sich neu zu S 21: „Der BUND stand einst an der vordersten Front der Gegner des Großprojekts. Nun positioniert sich der Umweltverband neu.“

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Rede von Dr. Ralf Laternser auf der 436. Montagsdemo zum Wasser im Obertürkheimer Tunnel

Rede von Dr. Ralf Laternser auf der 436.Montagsdemo:Riskanter Tunnelbau in und um Untertürkheim“: „Stuttgart 21 bleibt grundwassertechnisch ein hochriskantes Pilotprojekt. Für eine technisch blamablen und völlig unwirtschaftlichen Politiker-Bahnverknotung wird das lebenswichtige Naturgut Wasser und eine ganze Stadt gefährdet. Die eklatanten Mängel – und daraus mögliche Gefahren – der offiziellen Grundwasser-Berechnungen sind auch nach Jahren der Anpassung durch bekannt werdende örtliche Grundwasserprobleme offensichtlich.“

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Rede von Hans Heydemann, Ingenieure22, auf der 435. Montagsdemo zum Brandschutz

Ingenieure22: S21-Brandschutz – Pokerspiel der Bahn und das Grundgesetz. Rede von Hans Heydemann, Ingenieure22, auf der 435. Montagsdemo zum Brandschutz: „Der ungelöste Brandschutz von Stuttgart 21 lässt uns nicht los – das wird uns bis zum Ende hin begleiten, wenn und ob überhaupt der S21-Tiefbahnhof jemals eine Betriebserlaubnis erhalten wird, sei es nun 2025 oder doch noch später. Inzwischen liegt die Erwiderung des Eisenbahn-Bundesamtes auf meine Klage gegen die 18. Planänderung „Verschieben der Fluchttreppen“ vor. Drei volle Monate hat das EBA dazu gebraucht! Offenbar tut man sich dort doch recht schwer mit meiner Klage. Deshalb haben die auch beantragt, meine Klage einfach abzuweisen mit der Begründung, ich sei nicht klagebefugt, denn ich sei in eigenen Rechten doch gar nicht betroffen. Hätte ich ein eigenes Grundstück im Baubereich, wäre das vielleicht anders.“

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StZ: Baugrund im Neckartal macht der Bahn zu schaffen

Die Stuttgarter Zeitung berichtet heute (hier) über die Vortriebsarbeiten des Obertürkheimer Tunnels und dass der Bahn der Baugrund im Neckartal zu schaffen macht. Zwar sei jetzt das Untertürkheimer Hallenbad erfolgreich -und ohne dass die zuletzt vermute Pfahlgründung sich bestätigt habe- mit beiden Röhren unterfahren. Probleme bereite jedoch der weiterhin unerwartet hohe Grundwasserandrang im Neckartal. Damit bestätigen sich die Schwierigkeiten, über die wir gestern anhand des Vortriebsstandes und des Nachtrags für ein „tragfähiges Vortriebskonzept“ berichtet hatten. Auch die Analyse des Vortriebs auf Netzwerke 21 wird in der StZ-Meldung erwähnt.

Die StZ schreibt weiter: „Es ist nicht das erste Mal, dass der Tunnelbau im Neckartal, wie von Anwohnern unter Hinweis auf die Geologie vorausgesagt, Probleme macht. Im September 2016 brach auf Höhe der Albert-Dulk-Straße so viel Wasser in die Tunnelbaustelle ein, dass die aufwendig abgedichtet werden musste. Im weiteren Verlauf dichtete die Bahn im Bereich des Sportplatzes der SG Untertürkheim den Tunnelverlauf von oben her ab. Die Hobbysportler wurden ausquartiert. Wohl auch mit Blick darauf erklärt der Projektsprecher: „Die Ingenieure und Mineure haben im Laufe des Projekts bereits mehrfach bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich Tunnel bauen können, und werden auch diese Herausforderung meistern.“ 

Doch nicht nur in Untertürkeim, auch beim Baustart des Tunnels 2014 in Wangen kämpften die Mineure mit einem hohen Wasserandrang, der immer wieder den Vortrieb stoppte. Daraufhin wurden die Tunnel im Zuge einer von der Bahn beantragten und vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigten Planänderung um 3-4 Meter tiefer gelegt.

Dass die Bahn im Neckartal auf geologische bedingte Probleme beim Vortrieb treffen wird, war eigentlich zu erwarten. Nur ging die Bahn von einem ausreichend untersuchten Baugrund aus und wies die Einwände der Anwohner in Planfeststellungsverfahren vom Tisch. Wie sehr sich der Verlauf des Neckars in den letzten vierhundert Jahren zwischen Berg und Untertürkheim verändert hat, zeigt die Grafik aus einem Flyer des Landes Baden-Württemberg (Lehrerhandreichung „Von Fischen und Frachtern“ – Hintergrundwissen: Der Neckar früher und heute: Der Weg vom wilden zum gebändigten Fluss), auf die wir noch einmal aufmerksam machen möchten:

Und ein Gemälde des Münchner Landschaftsmalers Franz Frakl (1881-1940) Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt, wie nahe der Fluss damals am Ortskern von Untertürkheim (und im Gebiet des heutigen Tunnelbaugeländes) floss sowie die umliegenden Auen:

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Tragfähiges Vortriebskonzept Richtung Obertürkheim noch zu entwickeln. Zum Vortriebsstand der Stuttgart 21-Tunnel Ende September 2018

Nach unserer Sommerpause möchten wir wieder über den Baufortschritt beim Tunnelvortrieb für Stuttgart 21 informieren. Vorneweg unsere Tabelle über den Stand zum 24.09. 2018 die wir aus den Zahlen zusammenstellen, die wöchentlich auf der Webseite der Projektgesellschaft veröffentlicht werden:

Aktuell sind mit 41,9 Kilometer  71 % der Tunnelstrecke für Stuttgart 21 vorgetrieben; die detaillierten Stände in den einzelnen Tunnelröhren finden Sie in unseren Übersichten ab Oktober 2015 / bis September 2015. Die Aufstellung der Vortriebsstände der letzten Wochen zeigt, dass seit der Pause des maschinellen Vortriebs in den letzten beiden Monaten aufgrund der technisch anspruchsvollen Abschnitte die Vortriebsleistung drastisch gesunken ist. In den letzten vier Wochen waren es mit durchschnittlich 6 Meter am Tag gerade einmal 173 Meter, in den letzten zwei Monaten insgesamt 365 Meter.

Hier die Tunnelvortriebsstände anhand der von der Projektgesellschaft veröffentlichten Grafiken:

b) Fildertunnel

  • Anfang August 2018 erreichte die 120 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine auf ihrer dritten Schildfahrt von Degerloch Richtung Innenstadt die Wendekaverne unter der Gerokstraße (hier).
  • Anfang September meldete die StZ (hier), dass bereits der Bohrkopf in der Wendekaverne unter der Gerokstraße gewendet wurde. Am 19.September meldete eine Pressemitteilung der Projektgesellschaft (hier), dass auch die zerlegten mehrstöckigen Wagen erfolgreich gewendet wurden. Die Maschine wird jetzt nach dem Wendevorgang „wieder zusammengebaut und startet in diesem Herbst zu ihrer letzten von vier Schildfahrten.“ Am Ende der Pressemeldung findet man auch ein Video über den Wendevorgang des Bohrkopfes der Maschine.
  • Wegen des kritischen weichen Gesteins und des großen Querschnitts (jeweils zwei Gleise) sieht die Bahn Hebungsinjektionen für den Anfahrbereich Süd unter dem Kernerviertel vor. In den den letzten Monaten wurden die ersten Wohnhäuser von den beiden Schächten in der Sänger- und Urbanstraße mittels Betoninjektionen in den Untergrund angehoben. Der Vortrieb startet vom Verzweigungsbauwerk unter der Jugendherberge aus auf Höhe der Werastraße. Laut Auskunft eines betroffenen Eigentümers sollen die ersten Häuser in der Kernerstraße Ende Dezember bzw. Anfang des Jahres unterfahren werden. Ihm wurde auch seitens der Bahn angekündigt, dass wegen dem durch die Betoninjektionen verhärteten Untergrund auch ein Meißelvortrieb zum Einsatz kommen kann.
  • Wegen der schwierigen Geologie unter dem Kernerviertel sind die Arbeiten für den nur 300 Metern langen Abschnitt auf zwei Jahre angesetzt. Laut letzter Infoveranstaltung ist pro Tag ein maximaler Vortrieb von 35 bis 40 cm geplant.

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StZ: Bahnkunden müssen in Containern warten

StZ: Bahnkunden müssen in Containern warten: „Der Umbau des Hauptbahnhofs in Stuttgart verzögert sich. Die Bahn setzt auf ein Interimsgebäude vor dem Nordausgang des Bonatzbaus. Das könnte mehr als vier Jahre lang als Wartesaal dienen.“

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StZN: S 21: Debatte über Flughafenbahnhof gefordert

StZN: S 21: Debatte über Flughafenbahnhof gefordert: „Verschiedene Gruppen appellieren an die S-21-Projektpartner, Einspar- und Erweiterungsmöglichkeiten in den Blick zu nehmen.[…] Der BUND sieht Einsparmöglichkeiten durch eine veränderte Lage der geplanten Bahnhöfe am Flughafen, vor allem des Fernbahnhofs. Der solle statt in 27 Meter Tiefe oberirdisch an der A 8 entstehen. „Alle Projektpartner sollten sich das im Detail ansehen“, so Gastel, die Baustelle am Flughafen sei sehr komplex.“

Bund: BUND skizziert Umsteigelösungen nach den Kostenexplosionen und den Bauverzögerungen bei Stuttgart 21: Die Kosten von Stuttgart 21 steigen nach den jüngsten Eingeständnissen der Deutschen Bahn AG auf bis zu 8,2 Milliarden Euro, die Fertigstellung verzögert sich um weitere vier Jahre auf Ende 2025. Bahnchef Richard Lutz musste im Frühjahr 2018 einräumen, dass Stuttgart 21 für die Deutsche Bahn AG ein Verlustgeschäft ist und ein Defizit von 2.2 Milliarden Euro zu befürchten ist. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht sich in seinen schon vor über zehn Jahren gemachten Prognosen, gutachterlich belegten Aussagen und Fakten hinsichtlich Kostenexplosionen, Zeitverzögerungen und technischer Probleme bestätigt–das Prestigeprojekt war von Anfang an schöngeredet und -gerechnet.“

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StZN: Die Schürfzüge warten auf ihren Einsatz

StZN:Die Schürfzüge warten auf ihren Einsatz:  „Premiere auf den Fildern: Die französischen Erdbauspezialisten Vinci bereiten der Deutschen Bahn den Weg von den Fildern ins Neckartal. Um die ICE-Trasse vorzubereiten, werden 1,4 Millionen Tonnen Filderboden bewegt.“

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StZN: BUND gibt Kampf gegen S 21 auf und will Kombi-Lösung / StZN: Aktionsbündnis kritisiert BUND scharf

StZN: BUND gibt Kampf gegen S 21 auf und will Kombi-Lösung: „Zwei Jahrzehnte hat der Bund für Umwelt und Naturschutz gegen Stuttgart 21 gekämpft. Das ist vorbei. Nun will er einen Kombi-Bahnhof.“

StZN: Aktionsbündnis kritisiert BUND scharf: „Früher waren sie Bündnisgenossen im Kampf gegen Stuttgart 21 – nun vertiefen sich die Gräben zwischen dem Aktionsbündnis und dem BUND. Letzterer hat den Kampf gegen das Großprojekt aufgegeben – dies kritisiert das Bündnis scharf.“

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StZ: Zeitplan für Stadtbahnverlegung wackelt / „Ohne Fahrplan“

Update 15.9.: Die Stuttgarter Zeitung berichtet heute (hier), dass der Zeitplan der SSB für die Stadtbahnverlegung „wackelt“. In einer aktuell veröffentlichten Ausschreibung der Bahn für den Bau der neuen SSB-Tunnel entlang der Schillerstraße ist nun von einem neuen Fertigstellungstermin Anfang 2023 die Rede. Solange bleibt die Stammstrecke Richtung Hauptbahnhof weiterhin gesperrt und die Umleitungen des „Netz 2018“ bestehen.

Da die Arbeiten zum Bau der neuen SSB-Tunnel unter der Schillerstraße eng mit denen der Bahn für den Bau des Tiefbahnhofs und des Nesenbachdükers verzahnt sind, schreibt  ausnahmsweise die Bahn diese Leistungen aus. Allerdings erst jetzt, vier Jahre nach Baustart der SSB-Arbeiten und ein dreiviertel Jahr nach der Sperrung der SSB-Stammstrecke Richtung Hauptbahnhof. Nach der Ausschreibung ist der Baustart erst für Februar 2019 vorgesehen. Die StZ schreibt: „Dass die Deutsche Bahn und nicht die SSB die Arbeiten ausschreibe, habe zur Folge, dass sich auch „der derzeit angenommene Fertigstellungstermin“ verschiebe. „Die erhofften Synergieeffekte, die sich möglicherweise auf den zeitlichen Bauablauf auswirken, sind darin nicht berücksichtigt“, erklärt SSB-Sprecherin Birgit Kiefer.“

Doch die Erfahrung mit Zeitplänen für Stuttgart 21 zeigt, dass diese bislang nicht eingehalten werden konnten. Geschweige denn, dass die Bauarbeiten schneller realisiert wurden. Die StZ kommentiert in der Printausgabe die verspätete Ausschreibung im Kommentar „Ohne Fahrplan“: „Man sollte aber die Leidensfähigkeit der Fahrgäste auch nicht überstrapazieren. Doch genau der Eindruck stellt sich ein, wenn sich Bahn und SSB nun darauf geeinigt haben, per Ausschreibung nach Firmen zu suchen, die am Neubau der Stadtbahnstrecke zwischen Staatsgalerie und Hauptbahnhof arbeiten wollenDienstbeginn: Februar 2019. Dass das nicht ohne Folgen für den Inbetriebnahmezeitpunkt bleibt, leuchtet auch dem technisch nur mittelmäßig Begabten ein. Die von der SSB geäußerte Hoffnung, Synergieeffekte könnten auch eine frührere Wiedereröffnung der so wichtigen Verbindung in die City fördern, dürfte wohl Zweckoptimismus sein.“

Nach dem derzeitigem Planungsstand wären es fast sieben Jahre, in denen die SSB die abschnittsweisen Streckensperrungen Richtung Charlottenplatz bzw. Hauptbahnhof mit einem provisorischen Stadtbahnnetz und Umleitungen auffangen muss. Die StZ erinnert in ihrer Meldung daran, dass die Planfeststellung für Stuttgart 21 noch eine maximale Unterbrechung der Stadtbahn von 14 Tagen vorgesah. Wir möchten daran erinnern, dass zum Baustart der neuen Haltestelle Staatsgalerie 2014 die SSB-Führung in der ersten Bauphase eine Unterbrechung der Stammstrecke Richtung Charlottenplatz von neun Monaten und in der zweiten Bauphase eine Unterbrechung der SSB-Strecke Richtung Hauptbahnhof von zwei Jahren ankündigte.  Die erste Phase der Streckensperrung dauerte dann neunzehn Monate, die zweite Phase wird nach derzeitiger Planung mehr als fünf Jahre bestehen.

Nach dem Bauzeitenplan der Bahn, der im Januar 2016 an den Tagen der Offenen Baustelle ausgehängt war, sollten die Bauarbeiten für die beiden neuen SSB-Tunnel (olivgrün= neue / braun= alter SSB-Tunnel) nach dem damals fertiggestellten Nesenbachdüker  im Zeitraum Juli 2018 bis Januar 2020 gebaut werden:

Von daher kann man eigentlich nicht mehr von einem „wackelnden“, sondern von einem massiv überschrittenden Zeitplan der SSB-Streckensperrungen und -umleitungen im Zuge der S21-Bauarbeiten sprechen. Unklar ist, welche Auswirkungen diese Verspätung auf den aktuellen Bauzeitenplan der Bahn rund um den „Tiefbahnhof“ hat. Nach dem 2016 den Besuchern präsentierten Zeitplan gingen die Bauarbeiten für die Fertigstellung des Rohbaus des „Tiefbahnhofs“ noch weitere dreieinhalb Jahre vom Januar 2020 bis Juli 2023.

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Kontext: Kombilösung reloaded

Kontext: Kombilösung reloaded: „Die Hoffnung stirbt noch lange nicht: Der BUND hat eine „Umsteigelösung“ für Stuttgart 21 vorgelegt. Die sei gerade früheren GegnerInnen, die inzwischen in Amt und Würden stehen, zur Lektüre empfohlen.“

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Stadt Stuttgart: Neue Bürgerbeauftragte für Stuttgart 21 bei der Landeshauptstadt

Pressemeldung Stadt Stuttgart: Neue Bürgerbeauftragte für Stuttgart 21 bei der Landeshauptstadt:  „Ronja Griegel hat im August als Bürgerbeauftragte der Stadt Stuttgart für das Projekt Stuttgart 21 ihren Dienst angetreten. Sie löst damit nach neun Jahren Alice Kaiser ab, die als Beauftragte für die Internationale Bauausstellung 2027 im Referat für Städtebau und Umwelt eine neue Aufgabe gefunden hat. Wie Kaiser fungiert Griegel als Anwältin der Anwohner- und Bürgerinteressen während der Bauzeit des Großprojekts. Zugleich ist sie direkte Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger.“

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Pressemeldungen zum Krisenbrief des Bahnchefs Lutz

StZN: Bahn-Chef Lutz zieht die Notbremse: „Die Deutsche Bahn bekommt ihre Probleme in Sachen Qualität, Pünktlichkeit und Wirtschaftlichkeit nicht in den Griff. Nun soll ein massiver Sparkurs Abhilfe leisten.“

SZ: Die Deutsche Bahn wurde kaputtgespart: „Wenn das träge Unternehmen wirklich besser werden will, braucht es dringend einen Kulturwandel – und mehr Geld von der Bundesregierung.“

StZ: Bahn will nicht bei Stuttgart 21 sparen: „Die Deutsche Bahn bekennt sich zu ihren vertraglichen Verpflichtungen bei der Umgestaltung des Bahnknotens im Rahmen des Projekts Stuttgart 21. Die Gegner sehen hingen in dem Milliardenvorhaben großes Sparpotenzial – und machen konkrete Vorschläge.“

PM Aktionsbündnis: Wer über die schwere Krise der Bahn redet, darf zu Stuttgart 21 nicht schweigen!

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Pressemeldungen und Demoreden in der Sommerpause

StZN: Markante Kelchstützen nehmen Gestalt an: „Die 28 Kelchstützen für den umstrittenen S21-Bahnhof sollen ein architektonischer Blickfang werden. Bis Jahresende sollen die ersten zwei fertig werden.“

StZN: Halbzeit auf der Bahnhofs-Baustelle: „Bis Sommer 2022 muss das Dach über dem Tiefbahnhof geschlossen sein. Bis in zwei Monaten soll die erste Stütze samt Ausschnitt für das Lichtauge betoniert werden.“

Kölner Rundschau: Acht-Milliarden-Euro-Projekt Stuttgart 21 droht zum finanziellen Desaster zu werden: „Die erste Stütze des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs wächst aus dem Bahnsteig. Michael Pradel nickt zufrieden. „Restkelch“ nennt der Verantwortliche der Bahn für diesen Abschnitt des Projekts Stuttgart 21 das Bauteil. Spätestens im Oktober soll die erste komplette Stütze gegossen werden, eine dritte folgt bis zum Jahresende.“

Kontext: Heißer durch S 21: „Dank rund hundert Stunden Schlichtung ist Stuttgart 21 dokumentiert bis in alle Ewigkeit. So dass, wenn es demnächst noch heißer sein wird in der Stadt, niemand wird behaupten können, von der Bedeutung von Grünflächen und Gleisen im Talkessel nichts gewusst zu haben.“

Kontext: Die Stadt und die Hitze: „Stuttgart sollte eigentlich gut aufgestellt sein für die Anforderungen des Klimawandels: Als einzige Stadt in Deutschland besitzt sie eine eigene Abteilung für Stadtklimatologie. Doch deren ehemaliger Leiter klagt, für Klimaanpassungsmaßnahmen fehle ein verbindlicher gesetzlicher Rahmen. […] So empfahlen etwa in den 1990ern die Stuttgarter Stadtklimatologen für die Gebäude des Europaviertels hinter dem Hauptbahnhof eine Traufhöhe von maximal 20 Metern, um die Frischluftströme aus Richtung des Pragfriedhofs nicht zu behindern. Heute stehen auf dem Gelände zwei Hochhäuser mit rund 60 Metern Höhe, ein weiteres soll folgen, die Stadtbibliothek ist 40 Meter hoch.“

StZN: Bahn wendet tonnenschweren Tunnelbohrkopf im Untergrund: „Die Bahn hat tief unter der Gerokstraße ein 1400 Tonnen schweres Bauteil der Maschine gewendet, mit deren Hilfe der Fildertunnel bei Stuttgart 21 gebaut wird. Im Herbst soll sich die dann wieder zusammengesetzte Maschine auf ihre letzte Fahrt machen.“

StZN: Land und Stadt Stuttgart wollen Bund in die Pflicht nehmen: „8,2 Milliarden Euro, bald fast doppelt so viel wie geplant, soll S21 kosten. Die Stadt Stuttgart und das Land wollen da nicht mitmachen.“

Rede von Hans Heydemann „Der S21-Brandschutz und die neuere Planung“, 430. Montagsdemo am 27.08.2018:„Der S21-Brandschutz und die neuere Planung“

Rede von Karlheinz Rößler, Verkehrsberater, auf der 431. Montagsdemo am 3.9.2018: Vernichtende Kritik des EU-Rechnungshofs an den Eisenbahnprojekten von Stuttgart bis  München

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StZN: Für den Tunnel werden Gleise verschoben

StZN: Für den Tunnel werden Gleise verschoben: „An der Hafenbahnstraße wird mit Volldampf für das Bahnprojekt Stuttgart 21 gebaut. Um Platz für das Tunnelportal zu gewinnen, müssen die Gleise verschoben und ein Damm gebaut werden. „

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Bahn sagt Netzwerk Killesberg Informationsveranstaltung zu Risiken des Tunnelbaus im Anhydrit und Belastungen durch unterirdischen Bahnbetrieb zu

Wir haben mehrfach darüber berichtet, dass die am Kriegs- und Killesberg betroffenen Anwohner nicht über die besonderen Herausforderungen und Risiken des Tunnelbaus im Anhydrit unter ihren Häusern informiert wurden. Jetzt hat sich das Netzwerk Killesberg Mitte Juli in einem Schreiben (hier) an die Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (PSU) mit der Bitte gewandt, der Informationspflicht durch eine Anwohnerveranstaltung nachzukommen.

Als Themen benennt das Netzwerk in seinem Schreiben, „welche die Anwohner und Eigentümer schon heute mit großer Sorge erfüllen: die langfristigen Risiken des Anhydrit für die über den Tunneln liegenden Grundstücke und die Lärm- und Körperschallbelastung der Anwohner durch den Bahnbetrieb in den Tunneln […] Für beide Szenearien erwartet das Netzwerk Killesberg eine Risikobewertung sowie verlässliche Aussagen bzw. Garantien für den Fall, dass doch etwas „schief“ läuft und die Gebäude, die Eigentümer bzw. Anwohner Schaden nehmen. Hierzu werden von uns auch rechtliche Fragen kommen, und zwar nicht nur vom Netzwerk Killesberg, sondern auch von den anderen Netzwerken.“

Zu den Risiken des Tunnelbaus im Anhydrit schreibt das Netzwerk Killesberg: „Nicht erst seit dem KPMG -Gutachten von Ende 2016, das die Risiken des Anhydrit für die Tunnel von Stuttgart 21 deutlich benannt hat, ist die Sorge der Anwohner und Eigentümer
entlang der Tunnel Bad Cannstatt und Feuerbach groß, dass der Tunnelbau im Anhydrit auch für sie nennenswerte Risiken bedeuten können. Es reicht uns als deren Vertreter nicht, wenn jetzt darauf hingewiesen wird, dass „die Tunnel durch sind“, sich die angewandten bautechnischen Verfahren bewährt haben und keine Schäden aufgetreten sind. Das Entstehen von Wasserwegsamkeiten, die trotz aufwändigster Injektionen den Wasserzutritt ermöglichen und so den Anhydrit langfristig zum Quellen bringen und Gebäude anheben können, ist ein Szenario, das uns beunruhigt. Durch eine geeignete Präsentation der Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie durch die Beantwortung unserer Fragen durch Ihre Fachleute wollen wir informiert sein, was auf uns zu-
kommt bzw. was wir nicht zu befürchten haben.“

Und zu den Immissionsbelastungen durch den geplanten Bahnbetrieb in den Tunneln heißt es in dem Schreiben: „Uns wurde gesagt, dass Lärm und Erschütterungen, die bei Vortrieb und Sprengungen wahrzunehmen waren, auch aus dem späteren Betrieb der Bahn in den Häusern darüber ankommen. Wir erwarten eine Stellungnahme zu dieser Aussage. Außerdem erwarten wir, dass uns  die Simulationen bzw. die messtechnische Vorgehensweise, die die Bahn durch führt, um die erforderliche Qualität der Dämpfungsmaßnahmen zu ermitteln, vorgestellt werden. Wichtig ist für uns, wie die Maßnahmen der Bahn am Schienenunterbau bzw. andere Dämpfungsmaßnahmen
letztlich greifen, um die befürchteten Belastungen für die Anwohner zu vermeiden.“

Das Antwortschreiben von Peter Sturm, Co-Geschäftsführer der PSU, (hier) traf nur wenige Tage später ein. Darib er gibt er die Zusage für eine solche Informationsveranstaltung, deren Termin jedoch noch mit der Bürgerbeauftragten Alice Kaiser bzw. ihrer/ihrem Nachfolger(in) abgestimmt werden muss. Aus Sicht der PSU sollte diese Veranstaltung noch im Herbst möglich sein. Das Netzwerk Killesberg soll im Vorfeld dieser Veranstaltung miteingebunden werden.

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StZN: Gericht kämpft mit Flut von Akten zu S 21

StZN: Gericht kämpft mit Flut von Akten zu S 21: „Die Milliardenklage der Bahn nimmt beim Verwaltungsgericht ungewöhnliche Ausmaße an. Ein Prozesstermin liegt fern. […] Die Frist der Bahn zur Einsicht in Behördenakten – es handelt sich um 15 Aktenordner – wurde vom Gericht auf den von der Bahn Ende Juli eingereichten Antrag hin um drei Monate auf den 30. November 2018 verlängert. Der Streitstoff sei „umfänglich“, teilt das Verwaltungsgericht mit, die Gerichtsakte umfasse inzwischen über 1400 Seiten. Mit einer eventuellen mündlichen Verhandlung sei wegen der Fristverlängerung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.“

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StZN: Der Artenschutz rettet die Eidechsen nicht mehr / Ausnahmeflut / Nach dem Eidechsen-Gutachten will die Bahn handeln

StZN: Der Artenschutz rettet die Eidechsen nicht mehr: „Diese Studie hat es in sich: In Stuttgart leben mindestens 140 000 streng geschützte Mauereidechsen. Die Tiere müssen bei Bauprojekten umgesiedelt werden. Doch angesichts der hohen Zahl und fehlender Ersatzflächen könnte es vielen künftig an den Kragen gehen.“

StNZ: „Ausnahmeflut“: „Laut Studie gibt es in Stuttgart keine Ersatzflächen für Eidechsen mehr. Das eröffnet nicht nur der Bahn neue Möglichkeiten, sondern allen Bauherren. Doch das neue Schlupfloch ist gefährlich.“

StZN: Nach dem Eidechsen-Gutachten will die Bahn handeln: „Von der geschützten Mauereidechse gibt es in Stuttgart mindestens 140 000 Exemplare. Das lässt die Bahn hoffen, dass sie nun doch nicht 6000 Tiere retten muss. Auf Basis der neuen Erkenntnisse will sie jetzt die Baugenehmigung für einen Abstellbahnhof beantragen. Naturschützer haben ganz andere Pläne.“

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StZN: Lastwagenlärm an sieben Tagen in der Woche

StZN: Lastwagenlärm an sieben Tagen in der Woche: „Um Betonfertigteile für den Albvorlandtunnel produzieren zu können, lässt die Bahn jetzt auch sonntags Schotter durch das Lenninger Tal transportieren. Die Bürgermeister der betroffenen Orte sind verärgert, weil sie darüber nicht informiert wurden. „

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StZN: S-21-Brücke erreicht andere Seite des Neckars

StZN: S-21-Brücke erreicht andere Seite des Neckars: „Nach rund einem Jahr Bauzeit überspannt die Stuttgart-21-Brücke nun den Neckar. Bis die viergleisige Brücke für den Zugverkehr freigegeben wird, wird es noch dauern. Fußgänger müssen nicht so lange warten“

Einen Zeitrafferfilm zum Taktvorschub der Brücke findet man auf der Webseite der Projektgesellschaft (hier) oder als Anhang der Pressemitteilung (hier).

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Tunnelvortriebsmaschine erreicht Wendekaverne

Mitte November 2017 ist die Tunnelvortriebsmaschine für den Bau des unteren Fildertunnels von Degerloch aus zu ihrer dritten Schildfahrt Richtung Innenstadt (Gänsheide, Uhlandshöhe) gestartet. Heute meldete die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (hier), dass die Maschine an der Wendekaverne angekommen ist. Erkennbar ist dies auf der Grafik des Vortriebsstands vom 6.August 2018:

Die beiden Stuttgarter Zeitungen (hier) berichten darüber. Die Maschine soll in den nächsten drei Monaten durch die eigens dafür gebauten Wendekaverne und den davor liegenden Übergangsbereich durchgeschoben und gewendet werden, damit sie im Herbst zu ihrer vierten und letzten Schildfahrt Richtung Degerloch starten kann. Laut Pressemitteilung der PSU ist „ein solches Wendemanöver unter Tage mit einer Tunnelvortriebsmaschine dieser Größenordnung absolut außergewöhnlich“.  Die Lage der Wendekaverne unter der Gerokstraße ist auf dieser Folie erkennbar, die bei der letzten Infoveranstaltung im Rathaus gezeigt wurde:

Die StZN bschreiben den technischen Aufwand des Wendemanövers und den weiteren Zeitplan: „Für die 180-Grad-Wende wird die Maschine mit hydraulischen Pressen bewegt. Der Bohrkopf muss auf ein Luftkissen manövriert werden, dann geht es ums Eck. Die sechs sogenannten Nachläufer, von denen aus die Maschine mit Beton-Fertigteilen für die Montage des Tunnelrings versorgt und der Gesteinsausbruch in Richtung Filder abtransportiert wird, ändern auf mehrachsigen Schwerlastrollen die Richtung. Nach der Montage sind noch rund 3400 Meter bergauf zu graben. […] Ende 2020 soll der Ausbau des Fildertunnels beginnen, Ende 2021 könnte er abgeschlossen sein.“

Zu den anstehenden bergmännischen Vortriebsarbeiten unter dem Kernerviertel ist in der StZN zu lesen: „Im Tal sind von der jetzigen Röhre bis zum Hauptbahnhof noch rund 240 Meter zu graben, im letzten Stück sehr knapp unter Häusern hindurch. Diese Strecke wird konventionell hergestellt. Die frühere Planung sah vor, vom Bahnhof aus in den Berg zu gehen, nun kommt man aus der Gegenrichtung. „Wir tun alles, um die Bahnhofsbaustelle zu entlasten“, sagt Osthoff. Sie ist zeitlich stark in Verzug.

Der Abschluss der dritten Schildfahrt ist für uns wieder Anlass auf den aktuellen Vortriebsstand bei Stuttgart 21 zu blicken. Aktuell sind 41,5 der 59 Kilometer Tunnel und damit etwas mehr als 70% vorgetrieben. Es fällt auf, dass in den letzten vier Wochen in allen Tunnelbaustellen nur 282 Meter vorgetrieben wurde:

Da die Vortriebsmeter eklatant seit dem 23.7. eingebrochen sind, könnte der Ferienzeit geschuldet sein. Die detaillierteren  Zahlen, die wir anhand der wöchentlichen Vortriebsstände der PSU zusammenstellen, können Sie unserer Übersicht (hier) entnehmen.

Update 7.August: Eisenbahn-TV zeigt in einem Video (hier) Eindrücke vom Bohrkopf und der Lightshow sowie von der Wendekaverne, dem Verzweigungsbauwerk und den Tunneln Richtung Untertürkheim.

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StZN: S-21-Arbeiten am Hauptbahnhof Stuttgart. Das ändert sich für Bahnreisende und Autofahrer

StZN: S-21-Arbeiten am Hauptbahnhof Stuttgart Das ändert sich für Bahnreisende und Autofahrer: „Immer wieder sorgen die S-21-Arbeiten für Änderungen um und im Hauptbahnhof. Jetzt müssen sich Bahnreisende und Autofahrer auf eine neue Situation im Bahnhof sowie auf den Straßen davor einstellen. […] Auf der Fahrt zwischen Hauptbahnhof und Wagenburgtunnel müssen sich Autofahrer auf eine neue Verkehrsführung einrichten. Dabei werden die Fahrbahnen auf dem Gebhard-Müller-Platz wieder zurück vor das Königin-Katharina-Stift verlegt. In den nächsten beiden Wochen werden bestehende Ampeln ab- und neue aufgebaut und Markierungsarbeiten erledigt. Dabei kommt es bis zum 19. August zu Sperrungen, Umleitungen werden ausgeschildert.“

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Vier Jahre nach Baustart: Restkelch als erster Teil vom Schalendach des Tiefbahnhofs betoniert. Wie realistisch war der damalige Zeitplan von Züblin?

Update 06.08.2018: Am 5.August 2014 wurde auf einer Pressekonferenz der Start der Tiefbauarbeiten für den neuen Bahnhof verkündet. Jetzt, vier Jahre später, wurde Ende Juli ein erster Restkelch betoniert, der in diesem Foto als – vom Bahnhofsturm abgeschattete- weiße, halbkreisförmige Fläche erkennbar ist:

Die DB Projekt Stuttgart-Ulm Gmbh (PSU) hat über die „Betonage des ersten Dachteils“ eine Pressemiteilung herausgegeben (hier) und einen Film in ihrer Mediathek (hier) eingestellt. Hier Scan aus dem Video mit einem Ausschnitt aus dem Bauplan der Kelchstützen und farbig markiert der erste betonierte Restkelch:

Ingesamt sollen 28 Kelchstützen mit Lichtaugen hergestellt werden. Die Restkelche zählen nicht dazu. Der Restkelch hat keinen Kelchfuß und kein Lichtauge und ist auch nur an die Wand ‚geklebt‘. Die StZ (hier) schreibt zur Kontruktion der Restkelche: „Auch wenn diese nur die Andeutung einer weiteren Stütze sind, ist der Aufbau komplex. Auf eigens auf Maß gefertigten Schalelementen sind Baustahlstreben verlegt. Die bis zu 32 Millimeter starken Eisenstäbe bringen zusammen 167 Tonnen auf die Waage. Bis zu zwölf Fachmänner aus der Türkei gleichzeitig haben das Stahlgeflecht in Position gebracht.“

Nach der Pressemitteilung soll die erste richtige Kelchstütze im Startbaufeld 16, deren Schalungsgerüst seit Dezember 2017 aufgebaut ist,  im Laufe des Sommers betoniert werden. Dies hatte Abschnittsleiter Michael Pradel Anfang Juni auf der Anwohnerveranstaltung im Rathaus auch erläutert. Die erneute Verzögerung würde, so Pradel, an den noch zu vergebenden Spezial-Schweißerarbeiten für die Lichtaugen liegen. Für 2018 sei geplant einen Randkelch fertigzustellen, 2019 dann die zweite Kelchstütze. Fünf Kelchstützen sollen in den beiden Bauabschnitte 16 und 17 entstehen. Zu berücksichtigen sind auch die Zeiten für die Schwindgassen zwischen den Kelchstützen. Die Fertigstellung dieser beiden ersten Bauabschnitte der neuen Bahnsteighalle sei daher erst für 2020 vorgesehen. 2022 soll der Rohbau des „Tiefbahnhofs“ fertig sein.

Wir hatten in unserem Beitrag vom Dezember 2017  „Eidechsen und Käfer sind schuld am Bauverzug des Tiefbahnhofs? Ein Rückblick auf den Baufortschritt seit 2012″ über die Verzögerungen beim Bau des „Tiefbahnhofs“ berichtet. Im Rückblick war auch der von der Baufirma Züblin auf der Pressekonferenz zum Baustart im August 2014 vorgestellte Zeitplan (Video / Präsentation) unrealistisch. Danach sollte die Betonage des ersten Restkelchs im Sommer 2015 erfolgen:

Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz im August 2014 bestanden nicht nur offene Punkte beim Brandschutz, sondern es mussten zentrale Fragen für den Bau der bis zu dreizehn Meter hohen Lichtkelche mit ihren geschwungenen Formen und Durchmessern bis zu 32 Meter erst noch geklärt werden:

  • Ausführungsplanung: Die Bauarbeiten bzw. die der einzelnen Bauschritte mussten erst noch vom Eisenbahn-Bundesamt auf Basis einer Ausführungsplanung freigegeben werden. Unter anderem waren wegen der der komplexen Statik des „Tiefbahnhofs“, der starken Heterogenität des Untergrundes und der damit verbundene Problematik für die Gründung weitere, umfangreichere geotechnische Nachweise erforderlich, über die ein Prüfer in einem Vortrag an der Universität Stuttgart (hier) berichtete.
  • Spezialbeton: Erst im September 2015 wurde ein Achtel einer Kelchkonstruktion als Musterstütze erstellt und vom Architekten Christoph Ingenhoven begutachtet, über die die beiden Stuttgarter Zeitungen (StN) (StZ 1 / StZ 2) ausführlich berichteten. Bei dem Test ging es um  sowohl um die Oberflächengüte und Farbe als auch um die Brandfestigkeit des speziellen Weißbetons. Projektchef Manfred Leger wertete diesen Schritt als „Riesen-Meilenstein“. In Sachen Brandfestigkeit erfolgten anschließend noch Realtests, bei denen der Beton binnen fünf Minuten auf 1200 Grad erhitzt wurde und dieser Temperatur eine Stunde lang Stand halten musste. Das Projektmagazin der PSU berichtete über die Bemusterung der Kelchstütze im Dezember 2015 ab Seite 18 (hier) und über den Spezialbeton im November 2017 ab Seite 20 (hier).
  • Spezialverschalung und -gerüst: Die aufwendige Verschalung zur Betonierung der Kelchstützen musste erst noch vergeben, entwickelt und hergestellt werden. Darüber berichtete die StZ ( hier) im April 2017 und das Projektmagazin der PSU im Juli 2017 ab Seite 4 (hier). Die Verschalung soll die Betonierung mit glatter Oberfläche porenfrei gewährleisten. Auch das Verschalungsgerüst musste speziell für den Bau der Kelchstützen konstruiert werden. Mehr dazu findet man auf der Webseite der Herstellerfirma  (hier).
  • Spezialbewehrung: Die komplexe Bewehrung der Kelchstützen musste mit exakt vorgegebenen Krümmungen von einer Denkendorfer Firma produziert werden. Der Schwarzwälder Bote (hier) berichtete im Juli 2018 darüber.
  • Lichtaugen: wie bereits erwähnt, sind die zu vergebenden, speziellen Schweißerarbeiten für die über den Kelchstützen liegenden Lichtaugen laut Abschnittsleiter Michael Pradel der Grund dafür, dass sich die Betonagearbeiten weiter verzögern. Kontext (hier) berichtete jedoch Ende Juli 2018, dass die Ingenieure 22 vemuten, dass es bislang noch keine Ausführungsplanung für die Lichtaugen gibt. Aufgefallen sei dies den Projektkritikern, da auf den Schnittzeichnungen der Lichtaugen zahlreiche Vermerke wie „nur nachrichtlich / Planung und Koordination noch ausstehend“ zu finden sind. Die Lichtaugen mit ihren Öffnungen, aus denen der Rauch im Brandfall entweichen soll,  sind ein zentrales Element des Brandschutzkonzepts für Stuttgart 21.

Die Vorgehensweise ähnelt mehr einem baubegleitendem Entwicklungslabor für den neuen „Luxusbahnhof“ (Zitat Projektchef Manfred Leger) als einer Baustelle. Daher war ein Jahr nach dem Baustart die Fertigstellung der ersten Kelchstütze nicht im entferntesten realistisch. Die Pressekonferenz reiht sich in eine Vielzahl von Ankündigungen über anstehende Bauarbeiten von Stuttgart 21 ein, die die Öffentlichkeit über den zeitlichen Umfang des Projekts desinformierten. Wir möchten nur an die Ankündigung des damaligen Technikvorstands Volker Kefer vor dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages im Mai 2015 erinnern, dass der Tunnelrohbau 2019 fertig gestellt sein werde. Mittlerweile wurde der offizielle Inbetriebnahmetermin von Stuttgart 21 von 2021 auf Ende 2025 verschoben.

Veröffentlicht unter Bauarbeiten, Baufortschritt, Brandschutz, Eisenbahn-Bundesamt, Kernerviertel, Tiefbahnhof, Zeitplan | Kommentare deaktiviert für Vier Jahre nach Baustart: Restkelch als erster Teil vom Schalendach des Tiefbahnhofs betoniert. Wie realistisch war der damalige Zeitplan von Züblin?

StZ+: Arbeiten für Stuttgart 21. Leben in der Röhre

StZ+: Arbeiten für Stuttgart 21 Leben in der Röhre: „Wer auf Stuttgarts großen Tunnelbaustellen arbeitet, sieht Tageslicht und Familie eher selten. So wie der Österreicher Christoph Ronacher.“ (Reportage über den Arbeitsalltag und den Zeitplan der anstehenden Bauarbeiten beim maschinellen Vortrieb des Fildertunnels)

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STZN: Staatsanwalt stellt Verfahren gegen Bahnchefs ein

StZN: Staatsanwalt stellt Verfahren gegen Bahnchefs ein: „Die Staatsanwaltschaft lässt die Vorstände und Aufsichtsräte der Bahn unbehelligt. Dennoch wird sich wohl 2019 ein Gericht um die Kostenentwicklung und um Verantwortlichkeiten kümmern.“

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StZN: Gericht verhandelt Klage gegen Tiefbahnhof am Flughafen

StZN: Gericht verhandelt Klage gegen Tiefbahnhof am Flughafen: „Zweieinhalb Jahre nach der Baugenehmigung wird der Verwaltungsgerichtshof Mannheim die Klage der Schutzgemeinschaft Filder gegen den Flughafenanschluss an die ICE-Strecke verhandeln.“

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Kontext: Zu viel Rauch im Tiefbahnhof

Kontext: Zu viel Rauch im Tiefbahnhof: „Im Brandschutzkonzept für Stuttgart 21 hat die projektkritische Gruppe Ingenieure 22 zahlreiche Fehler und Widersprüche entdeckt. Ein Rauchabzug im Brandfall sei ein Risiko für Leib und Leben, weswegen sie Baustopp und Neuplanung fordern.“

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