Tunnelvortriebsmaschine erreicht Wendekaverne

Mitte November 2017 ist die Tunnelvortriebsmaschine für den Bau des unteren Fildertunnels von Degerloch aus zu ihrer dritten Schildfahrt Richtung Innenstadt (Gänsheide, Uhlandshöhe) gestartet. Heute meldete die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH (hier), dass die Maschine an der Wendekaverne angekommen ist. Erkennbar ist dies auf der Grafik des Vortriebsstands vom 6.August 2018:

Die beiden Stuttgarter Zeitungen (hier) berichten darüber. Die Maschine soll in den nächsten drei Monaten durch die eigens dafür gebauten Wendekaverne und den davor liegenden Übergangsbereich durchgeschoben und gewendet werden, damit sie im Herbst zu ihrer vierten und letzten Schildfahrt Richtung Degerloch starten kann. Laut Pressemitteilung der PSU ist „ein solches Wendemanöver unter Tage mit einer Tunnelvortriebsmaschine dieser Größenordnung absolut außergewöhnlich“.  Die Lage der Wendekaverne unter der Gerokstraße ist auf dieser Folie erkennbar, die bei der letzten Infoveranstaltung im Rathaus gezeigt wurde:

Die StZN bschreiben den technischen Aufwand des Wendemanövers und den weiteren Zeitplan: „Für die 180-Grad-Wende wird die Maschine mit hydraulischen Pressen bewegt. Der Bohrkopf muss auf ein Luftkissen manövriert werden, dann geht es ums Eck. Die sechs sogenannten Nachläufer, von denen aus die Maschine mit Beton-Fertigteilen für die Montage des Tunnelrings versorgt und der Gesteinsausbruch in Richtung Filder abtransportiert wird, ändern auf mehrachsigen Schwerlastrollen die Richtung. Nach der Montage sind noch rund 3400 Meter bergauf zu graben. […] Ende 2020 soll der Ausbau des Fildertunnels beginnen, Ende 2021 könnte er abgeschlossen sein.“

Zu den anstehenden bergmännischen Vortriebsarbeiten unter dem Kernerviertel ist in der StZN zu lesen: „Im Tal sind von der jetzigen Röhre bis zum Hauptbahnhof noch rund 240 Meter zu graben, im letzten Stück sehr knapp unter Häusern hindurch. Diese Strecke wird konventionell hergestellt. Die frühere Planung sah vor, vom Bahnhof aus in den Berg zu gehen, nun kommt man aus der Gegenrichtung. „Wir tun alles, um die Bahnhofsbaustelle zu entlasten“, sagt Osthoff. Sie ist zeitlich stark in Verzug.

Der Abschluss der dritten Schildfahrt ist für uns wieder Anlass auf den aktuellen Vortriebsstand bei Stuttgart 21 zu blicken. Aktuell sind 41,5 der 59 Kilometer Tunnel und damit etwas mehr als 70% vorgetrieben. Es fällt auf, dass in den letzten vier Wochen in allen Tunnelbaustellen nur 282 Meter vorgetrieben wurde:

Da die Vortriebsmeter eklatant seit dem 23.7. eingebrochen sind, könnte der Ferienzeit geschuldet sein. Die detaillierteren  Zahlen, die wir anhand der wöchentlichen Vortriebsstände der PSU zusammenstellen, können Sie unserer Übersicht (hier) entnehmen.

Update 7.August: Eisenbahn-TV zeigt in einem Video (hier) Eindrücke vom Bohrkopf und der Lightshow sowie von der Wendekaverne, dem Verzweigungsbauwerk und den Tunneln Richtung Untertürkheim.

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