Matthias Breidenstein, der Abschnittsleiter der bergmännischen Strecken des PFA 1.2. und 1.6a, hatte es letzten Mittwoch auf der Anwohnerveranstaltung schon angekündigt. Nach mehr als 2 1/2 Monaten Baustopp sind die Tunnelvortriebsarbeiten in Wangen in der Ost-Röhre Richtung Hauptbahnhof wieder angelaufen. Für viele Wangener Anwohner rund um den Zwischenangriff war der Start der unterirdischen Bauarbeiten mit den unterirdischen Sprengarbeiten nicht zu überhören.
Der Baustart hängt damit zusammen, dass diese Woche laut einer Pressemitteilung der Bahn (hier) das Eisenbahn-Bundesamt die Tieferlegung der Tunnel um 4 Meter zwischen Gablenberg und Obertürkheim genehmigt hat. Laut Pressemitteilung werden „durch die Tieferlegung keine negativen Betroffenheiten ausgelöst und bestehende eher vermindert. Aufgrund der unveränderten Linienführung kommt es auch zu keinen Veränderungen beim Grunderwerb.“ Den Genehmigungsbescheid der 5.Planänderung finden Sie unter der Webseite des EBAs (hier).
Die Planänderung war erforderlich, da die Baufirmen bei bereits bei den ersten Vortriebsarbeiten auf deutlich mehr Grundwasser als geplant gestoßen sind. Diese baulichen Probleme treten ausgerechnet in einem Gebiet auf, das nach Aussage der Bahn im Vorfeld sehr gut geologisch untersucht wurde. Mehr dazu im Beitrag vom 13.August 2014 und 21.Febuar 2015. Absurderweise verweit das EBA in seinem Bescheid weiterhin auf die übereinstimmenden Grundwassermodelle der Bahn und des Prüfmodells, auch wenn beide mit ihren Prognosen zum Grundwasservorkommen völlig daneben lagen.
Aktuell sind 66 Meter bzw. 2 % der geplanten Tunnelstrecke vom Zwischenangriff Wangen vorangetrieben. Eine Übersicht der Netzwerke mit dem aktuellen und den vorangegangenen Tunnelvortriebsständen und den durchschnittlichen täglichen Vortrieb finden Sie hier. Zum 27.April waren rund 4,3 Kilometer der 59 Kilometer und damit 7,3 % der Gesamttunnelstrecke vorgetrieben.
Update: Auch der SWR (hier) und die Stuttgarter Zeitung (hier) haben darüber berichtet. Der SWR hat allerdings die Aussage in der Pressemitteilung, dass durch die Tieferlegung hinsichtlich des Heilquellen- und Mineralwasserschutzes keine negativen Auswirkungen erwartet werden, inhaltlich umgedreht. So schreibt der SWR ohne Angaben einer Begründung von „positiven Effekten„, die „dadurch erwartet werden„.