SWR 2: Ursachen der Gleisabsenkung / Infobündnis Zukunft Schiene weist auf Parallelen im Neckartal hin

SWR2 beschäftigt sich mit  den möglichen Ursachen der Gleisabsenkung, die den Bahnverkehr am Oberrhein mindestens bis Ende August lahmlegt. Im Beitrag wird darauf hingewiesen, dass sie Bahn die technischen Schwierigkeiten dieser kritischen Unterfahrung der Bahngleise kannte und im Herbst der Bau einer zweiten Röhre ansteht:

„Speziell die Stelle im Süden von Rastatt – wo der Boden jetzt eingesackt ist – ist besonders knifflig. Die Tunnelröhre kommt hier in einem relativ steilen Winkel wieder nach oben – und kurz vor dem Austritt verläuft sie dicht unter den Schienen der bestehenden Rheintal-Bahn, und das noch in einem relativ spitzen Winkel. Dass diese Stelle kritisch ist, wusste die Bahn – ein Blick auf ihre Werbevideos auf Youtube genügt.“

Dennoch hat die aufwendige Vereisungstechnik nicht die äußerst knappe Unterfahrung sicher gestellt. Da sich die Bahn bis heute noch nicht zu den Ursachen geäußert hat, stellt der SWR Überlegungen an, warum die Vereisungstechnik nicht funktioniert hat.

In einem Parkschützer-Statement kommentiert das Infobündnis Zukunft Schiene – obere Neckarvororte- diese SWR-Meldung mit Hinweis auf eine ähnliche Situation des Tunnelbaus im Unter- und Obertürkheimer Neckarkies:

Inzwischen ist von Rheinkies die Rede. In einer der jüngst genehmigten Planänderungen für den PFA 1.6a in Richtung Obertürkheim war ausdrücklich von hochdurchlässigen Neckarkiesen und gebrächen Gebirgsverhältnissen die Rede. Im SWR spricht der Berichterstatter davon, dass der Tunnel in Rastatt relativ steil nach oben kommt. Deshalb sei hier noch einmal der Kommentar zu einem Statement zum Thema Rastatt wiederholt: Wenn von geringen Überdeckungen die Rede ist, sollte bei S21 der Blick automatisch nach Ober- und Untertürkheim gehen: Die Tunnelröhren unterqueren vom Hauptbahnhof kommend das Neckarbett. Dann kommen sie – unter bebautem Gebiet! – wieder nach oben, um an der Geländeoberfläche in die Bestandsstrecke Richtung Obertürkheim und in den Abstellbahnhof Untertürkheim (bis heute nicht planfestgestellt!) einzumünden. Die Überdeckung verringert sich also auf einer relativ kurzen Strecke (ca. 1000 bzw. 1500 m) von maximal 30 Meter auf 0(-null-) Meter. Knapper geht’s nicht!!! Dabei beschreiben die vier Tunnelröhren jeweils eine Kurve mit einer Steigung, die größer ist als die auf der Geislinger Steige. Wenig beruhigende Aussichten.“

Update  16.08.2017: Ergänzend möchten wir noch auf folgende Punkte hinweisen:

  • Nicht jedoch vorgesehen ist die sehr aufwendige und teure Vereisungstechnik. Diese kam beispielsweise beim Bau der Stuttgarter S-Bahn beim Firstgewöbe in der Wendeschleife zum Einsatz.
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