Die Wochenzeitschrift Kontext berichtet (hier), dass der Bürgermeister von Staufen im Vorfeld der Geothermie-Bohrungen Warnungen eines Freiburger Ingenieurbüros für Geologie und Hydrologie wegen des quellfähigen Anhydrit ignoriert hatte. Der Wasserzutritt bei den Bohrungen verursachte, dass sich seit zwölf Jahren die historische Altstadt um bis zu 62 Zentimeter gehoben und sich der Boden in horizontaler Richtung um 42 Zentimeter verschoben hat. 270 Häuser wurden zum Teil massiv beschädigt.
Zwar sind Geothermiebohrungen nicht mit dem Tunnelbau im Anhydrit vergleichbar. Doch auch beim Tunnelbau im Anhydrit warnten Experten vor den Risiken des quellfähigen Gesteins. Zuletzt in einem Gutachten, das der Aufsichtsrat der DB AG 2016 in Auftrag gegeben hatte. Die Bahn wies damals die Kritik zurück, räumte 2018 jedoch ein, dass das Risiko Anhydrit „neu in die Betrachtung eingezogen werden“ muss.
In der letzten Sitzung des Lenkungskreises erwähnte die Bahn einen Wasserzutritt und Quellung im Anhydrit ein, der beobachtet würde. Bis heute ist dazu weder eine Pressemitteilung noch eine Zeitungsmeldung erschienen, um welchen Tunnel es sich handelt. Wir berichteten, dass laut einem Nachtrag 2017 ein Wasserzutritt im Anhydrit beim Obertürkheimer Tunnel am Rand von Gablenberg stattfand.