Neue Längsschnitte durch den Tiefbahnhof zeigen u.a. die riesigen Dimensionen des Schwallbauwerks am Südkopf

Im Drehscheiben-Forum wird auf einen neuen Längsschnitt des „Tiefbahnhofs“ hingewiesen (hier). Das Forumsmitglied Schienenbieger schreibt: „Am Bauzaun hängen seit einigen Tagen neue Plakate mit einem Längsschnitt durch den Bahnhof. Hab mal einige Details extrahiert.“

Die Fotos der Längsschnitte sind sehr interessant, insbesondere die Abbildung des Südkopfs, auf dem schwarz das geplante Schwallbauwerk abgebildet ist:

Hier ein Auszug:

Im virtuellen Model der Bahn, über das wir im März 2017 berichtet hatten, wurde das am Fuße des Kernerviertels liegende Schwallbauwerk noch als dezenter, weißer Kubus hinter einem Baum versteckt:

Jetzt zeigt es sich, dass das Netzwerk Kernerviertel im März 2016 mit seiner Animation  des Schwallbauwerks richtig lag:

Die  Darstellung auf den neuen Längsschnitten deutet daraufhin, dass die Bahn mit der auf den letzten Anwohnerveranstaltungen erwähnten Lösung, das Schwallbauwerk in einen Gebäudekomplex zu intergrieren, noch nicht weiter gekommen ist.

Das Schwallbauwerk soll der Entschwallung und Entrauchung des Tiefbahnhofs und der Tunnelbauwerke dienen. Entschwallung bedeutet, dass der Luftschwall der einfahrenden Züge über dieses Bauwerk entweichen soll. Nach dem neuen Brandschutzkonzept sind jetzt vier Hochleistungs-Axialgebläse vorgesehen,  die den Rauch über die Lichtaugen aus dem Tiefbahnhof blasen sollen. Die vier Hochleistungsventilatoren sollen im Brandfall und bei regelmäßigem Test- und Wartungsbetrieb eingesetzt werden. Ein Vollbetrieb ist im Brandfall und mindestens einmal im Jahr bei Wartungsarbeiten erforderlich. Jährlich zehn Wartungsarbeiten sollen unter Teillast mit reduzierter Schallleistung erfolgen.

Das Netzwerk Kernerviertel hatte im Planänderungsverfahren die unzureichenden Lärmprognosen  des Gutachters und Immissionsschutzbeauftragten Peter Fritz kritisiert, der daraufhin ein neues Gutachten dem Eisenbahn-Bundesamt vorlegen musste. Die Ingenieure22 hatten im Planänderungsverfahren das neue Brandschutz- und Entrauchungskonzept sowie die Funktionsweise des Schwallbauwerks in Frage gestellt.

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