Tunnelbau unter dem Kernerviertel Richtung Wendekaverne und Wangen gestartet

Wer die von der Projektgesellschaft jeweils am Anfang der Woche veröffentlichten Tunnelvortriebsstände verfolgt, ist es sicherlich aufgefallen: Der eigentliche Tunnelvortrieb vom Verzweigungsbauwerk Süd unter der Jugendherberge/ Kernerviertel ist angelaufen. Und zwar in der Ost-Röhre Richtung Wendekaverne und der Oströhre Richtung Obertürkheim. Die Vortriebsarbeiten werden daher bald die ersten Wohngebäude in der Haussmann-/Gerokstraße erreichen. Eine Zusammenfassung der Netzwerke über die wöchentlich veröffentlichten Vortriebszahlen bei Stuttgart finden Sie hier: ab Oktober 2015/ bis September 2015.

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Die Vortriebsarbeiten waren auf der Anwohnerveranstaltung für den Stuttgarter Osten im März  2015 ab Oktober angekündigt. Die Bauarbeiten für das technisch anspruchsvolle Verzweigungsbauwerk, dessen Stützpfeiler betoniert werden mussten, haben sich jedoch noch hingezogen.

Die Bauarbeiten finden in einer Tiefe von mehr als 60 Metern unter der Erdoberfläche statt. Allerdings beginnt ab diesem Abschnitt der Übergang zum quellfähigem Anhydrit.  Aus diesem Grund und weil die Tunnelbauer das erstellte Verzweigungsbauwerk nicht gefährden wollen, wird der erste Abschnitt sicherlich ohne Sprengvortrieb aufgefahren.

Wo genau die Vortriebsarbeiten stehen, darüber werden die vom Tunnelbau für Stuttgart 21 betroffenen Anwohner leider immer noch von der Projektgesellschaft im Unklaren gelassen. Vor einem Monat hatte der Vorstand der Projektgesellschaft im Gespräch mit dem Netzwerk Killesberg zugesagt, zukünftig neben den Meterangaben auch die Gebäude auf der Webseite aufzuführen, unter denen die Vortriebsarbeiten aktuell laufen. Jetzt berichtete die Stuttgarter Zeitung (hier) in ihrer letzten Meldung zum Tunnelbau in Wangen, dass die Information nur aller zwei Wochen, jedoch in grafischer Aufbereitung veröffentlicht werden soll:

Von einem vor einem Jahr angekündigten Vorhaben hat sich Alice Kaiser unterdessen verabschieden müssen. Im Stuttgarter Amtsblatt stellte sie im Januar 2015 eine Neuerung im Internetangebot in Aussicht, die es Interessierten ermöglichen sollte, im Netz zu recherchieren, wie weit die Tunnelbaustelle noch von einzelnen Häusern entfernt ist. Bislang veröffentlicht die Bahn lediglich wöchentlich aktualisierte Längenangaben der gegrabenen Tunnel. Doch die sind nach Ansicht vieler Betroffener wenig aussagekräftig. „Die aktuelle tabellarische Darstellung des Vortriebs auf der Internetseite des Bahnprojekts ist nicht allen verständlich und führte zu Nachfragen“, sagt Alice Kaiser. Die von ihr vorgeschlagene Lösung „ist leider recht aufwendig und somit teuer. Die Bahn hat sich gegen diese Möglichkeit entschieden.“ Stattdessen will die Bahn eine im Zwei-Wochen-Rhythmus aktualisierte graphische Darstellung der bereits zurückgelegten Tunnelstrecke ins Netz stellen.“

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