Boden muss im Baufeld 16 ausgetauscht werden. Musterkelchstütze als „Riesen-Meilenstein“ für S 21?

Wir hatten schon mehrfach darüber berichtet (12.08.2015 / 06.08.2015), dass die Bauarbeiten am Referenzbaufeld 16 für den „Tiefbahnhof“ nach einem Jahr Bauzeit bereits mehr als ein halbes Jahr hinterhinken. Eigentlich sollte schon längst nach Herstellung der Kanäle die  Bodenplatte liegen und an den ersten Kelchfüßen gebaut werden. Diese Arbeiten sind jetzt für das neue Jahr vorgesehen. Jetzt wird zusätzlich um die Rammpfählen herum ausgebaggert und Boden ausgetauscht. Im Baufeld 16 werden noch weitere Pfähle gesetzt. Im Baufeld 12/13 zwischen den beiden Fußgängerstegen tut sich nach dem Aushub der Grube seit Monaten nichts:

Die Bahn sieht dennoch ihren Zeitplan, die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 zum Ende des Jahres 2021, weiterhin als nicht gefährdet an. Statt der ursprünglich geplanten 8,5 Jahre stehen damit für den Bau des „Tiefbahnhofs“, der eisenbahntechnischen Ausrüstung und dem Jahr Testbetrieb nur noch 6,25  Jahre zur Verfügung.

Auch auf der letzten Montagsdemo am 7.September waren u.a. die Bauverzögerungen am Baufeld 16 Tiefbahnhof ein Thema. Die Rede von Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieure 22 und Nordlichter, können Sie auf Cam21 ab Minute 17:00 anschauen. Er hatte in der Erörterung zum Grundwassermanagement bereits nachgehakt, ob denn der Baugrund für den „Tiefbahnhof“ richtig halten würde, wenn  in einzelnen Schichten die Wasserdurchlässigkeit bis zu 50 fach größer sei. Doch damals wurde seine Nachfrage von Seiten der Bahn unter Hinweis auf die umfangreichen Bodenuntersuchungen und Planungen abgewiegelt.  Jetzt sei in der „Gerüchte-Küche“ zu hören, dass die im Baufeld 16 gesetzten Pfähle für die Gründung des „Tiefbahnhofs“ nicht stabil seien und daher die Erde ausgetauscht wird. Das werfe erneut kein gutes Licht auf die Planungsqualität des Projektes, dessen Fertigstellung Jäkel generell anzweifelt.

Ob angesichts des eher schleppenden Baufortschritts am „Tiefbahnhof“ die Erstellung und Begutachtung eines Achtels einer Kelchkonstruktion als Musterstütze, über die die beiden Stuttgarter Zeitungen in den letzten Wochen (StN) (StZ 1 / StZ 2) ausführlich berichteten, tatsächlich als „Riesen-Meilenstein“ (Zitat Projektchef Manfred Leger) gewerten werden kann, bleibt dahingestellt.

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Wer sich für die komplexen Kelchstützen, die von Frei Otto und Christoph Ingenhoven entworfen wurden, näher interessiert, findet weitere Informationen in dem im Internet abrufbaren Aufsatz über die Formentwicklung und Modellierung der neuen Bahnhofshalle.

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