Brandschutz und Entrauchung beim Tiefbahnhof und den 60 Kilometer unterirdischen Zulaufstrecken für Stuttgart 21 sind – entgegen der Zusagen der Bahn im April diesen Jahres ein genehmigungsfähiges Konzept vorzulegen – weiterhin ungelöst. Dies zeigte die nicht-öffentliche Sitzung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, in der die projektkritischen Experten Sascha Behnsen (Kbr-Projekte) und Roland Morlock (Ingenieure 22) die bisher vorliegenden Planungen als unzureichend beschrieben. Nach dem Bericht der Stuttgarter (hier) vermissen die Fraktion der Grünen und Linken noch immer ein schlüssiges Brandschutzkonzept für den Stuttgarter Tiefbahnhof. Sie warnen vor einem Desaster wie beim Berliner Flughafen und kritisieren, dass die Bahn es nicht einmal für nötig erachtet hatte, vorab eine schriftliche Stellungnahme vorzulegen. Lesen Sie dazu die Presseerklärung von Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Linken: 20 Jahre Planung ohne funktionierenden Brandschutz: Das Projekt Stuttgart 21 ist ein Fass ohne Boden.
Das noch immer nicht genehmigte Brandschutzkonzept der Bahn hat unmittelbare Auswirkungen auf den Bau des Tiefbahnhoftrogs sowie der Entrauchungsbauwerken am Killesberg und am Kernerviertel. Bis heute ist der vorgesehene Standort des Entrauchungsbauwerks Nord am Wartberg nicht genehmigt. Die Pläne für das Schwallbauwerk Süd am Fuße des Kernerviertels, das auf dem Baufeld 25 in unmittelbarer Nähe der Urbanstraße vorgesehen ist, sind weiterhin in Überarbeitung.
Wer sich über die offenen Fragen beim Brandschutz von Stuttgart 21 informieren möchte, dem sei die Informationsveranstaltung der Stadtteilgruppen Degerloch, Möhringen und Vaihingen im Bürgerhaus Möhringen, Filderbahnstr.32. am 27.11.2014 um 19 Uhr empfohlen (Flyer)
- Themenschwerpunkt: Brandschutz und Brandbekämpfung im Tunnel und unterirdischen Haltestellen/Bahnhöfen von SSB und DB, insbesondere bei S21
- Mit Beiträgen von: Johannes Frank, Brandoberamtsrat a.D. | Thilo Böhmer, Lokführer und Feuerwehrmann | Roland Morlok, Dipl.-Physiker