Brandschutz und Entrauchung ungelöst

Das Thema Brandschutz und Entrauchung bei Stuttgart 21 stand in der Sitzung des Gemeinderats-Ausschusses für Umwelt und Technik am Dienstag, 4. Februar, im Mittelpunkt. Der Leiter der Feuerwehr Stuttgart, Dr. Frank Knödler, hat sich in seiner Stellungnahme zu den Problemen im Tiefbahnhof sehr zurück gehalten, obwohl seine Bedenken gegen das Brandschutzkonzept der Bahn im Sitzungssaal zum Greifen waren. Die Bahn will nach Aussagen der Stadt im April ihr Brandschutzgutachten und eine neue Analyse der erwarteten Personenströme im Bahnhof vorlegen (StZ / StN)

Brandschutz und Entrauchung sind für S21 von zentraler Bedeutung – nicht zuletzt auch dort, wo sogenannte Entrauchungsbauwerke gebaut werden. Und diese Themen sind nach wie vor ungelöst. Im Stuttgarter Norden beispielsweise, und zwar am Zwischenan- griff Prag, stecken Bahn und Stadt den Kopf in den Sand:

Das Entrauchungsbauwerk Killesberg soll dort hin, es ist aber nicht planfestgestellt und auch laut Eisenbahn-Bundesamt nicht genehmigsfähig. Trotzdem laufen die Vorbe-reitungen für den Bau des Zwischenangriffs auf Hochtouren , als sei für dieses Entrauch-ungsbauwerk die Genehmigung erteilt. Auch die ausführende Firma geht davon aus, dass das Entrauchungsbauwerk am Zwischenangriff gebaut wird. Das Eisenbahnbundesamt schaut zu! Das Netzwerk Killesberg hatte sich daher im November in einem Brief an den Oberbürgermeister Fritz Kuhn gewandt.

Nahezu unbekannt ist, dass auch am Fuße des Kernerviertels auf dem Geländes des abgerissenen Wohngebäudes an der Sängerstraße  für die Entlüftung und Entrauchung des Tiefbahnhofs und der südlich anschließenden Tunnelstrecken ein sogenanntes Schwallbauwerk Süd mit zehn Ventilatoren gebaut werden soll.

Wie problematisch Brandschutz und Entrauchung für den südlichen Tunnelabschnitt sind, zeigt eine Stellungnahme von Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22,  vom 31.1.204 zur Situation im Neckartunnel (PFA 1.6a). Sein kritischer Beitrag zeigt, wie leichtfertig die DB AG mit der zu planenden Sicherheit ihres Tiefbahnhofs und der Tunnelstrecken von Stuttgart 21 umgeht. Die vordergründigen Einsparungen der DB AG bei den Baukosten gehen einher mit einer Reduzierung der Sicherheit für die Fahrgäste. Wenn die Bahn nicht ähnliche Probleme herausfordern will, wie beim Flughafen Berlin, dann sollte sie dem Brandschutz von vornherein die nötige Beachtung schenken. Es darf nicht sein, dass Grundstücke für die Unterfahrung durch die Tunnel enteignet werden, für ein Bauvorhaben, das hinterher nicht genehmigt werden kann und darf. Wer sich noch näher mit dem Thema Brandschutz bei Stuttgart 21 informieren will, dem sei auch das Gutachten von Hans Heydemann vom 14. Juni 2013 empfohlen.

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