Dass für Stuttgart 21 noch immer nicht alle Planfeststellungsabschnitte genehmigt und auch bei genehmigten Abschnitten zahlreiche Planänderungsverfahren erforderlich sind, fällt der Bahn bei ihrer Zeitplanung „immer wieder auf die Füße“.
Jetzt hofft die Bahn laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung (hier), dass der Abschnitt am Flughafen mit einem Jahr Verzug bis Ende Juli genehmigt wird. In Diskussion ist, ob der Zeitverzug mit einem Tunnel statt mit aufwendigen Verschwenkungen entlang der A8 wieder eingeholt werden kann. Diese Umplanung kann jedoch nur in einem Planänderungsverfahren beantragt und genehmigt werden.
Ein weiteres Planänderungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt hat jetzt die Bahn für Obertürkheim für den bergmännischen Trog eingereicht. Dies berichtet die Stuttagrter Zeitung (hier). In unseren Beiträgen zur Anwohnerverstaltung in Obertürkheim im Februar (Beitrag1/ Beitrag2) war erst von einer Genehmigung dieser Planänderung im August 2016, dann auf der Anwohnerveranstaltung von Ende des Jahres 2016 rechnen würde. Hier zwei Folien dazu aus der Präsentation vom Februar 2016 mit der damaligen Planung:
Die Unterlagen für den Verzicht des Einschubbauwerks und der Verlängerung des bergmännischen Abschnitts wurden jetzt erst eingereicht. Hans Heydemann von den Ingenieuren22 hat die Planänderungsunterlagen eingesehen und sieht diese wegen der Vielzahl an erforderlichen Ausnahmegenehmigungen und wegen des angegebenen Zeitplans von 7,5 Jahren kritisch.
Die StZ schreibt: „Die Bahn gibt im Antrag 7,5 Jahre an, ein Bauzeitenplan fehlt. „Dann wären wir bei 2024, Bahn-Vorstand Volker Kefer hätte dann gelogen“, sagt Heydemann. Volker Kefer hatte jüngst erklärt, man setze alles daran, den neuen Bahnknoten Ende 2021 in Betrieb zu nehmen. Die Bauzeit, erläutert das S-21-Projektbüro, bezieht sich auf den gesamten Abschnitt, man wolle den Rohbau wie geplant Mitte 2019 beenden. Im Planungsabschnitt 1.6a bestehe „kein Gegensteuerungsbedarf“ – und durch die Änderung gebe es auch keine Kostenerhöhung„.
Update: Das Infobündnis Zukunfts Schiene – obere Neckarvororte – weist darauf hin, dass die Bahn nicht die Länge des bergmännischen Abschnitts Richtung Obertürkeim ändern will, sondern wegen der Tieferlegung der Tunnel muss. Wenn man den Tunnel tiefer legt und die Steigung nicht verändern kann, wird der Tunnel zwangsläufig länger.