Die Stuttgarter Zeitung berichtete am Freitag in der Innenstadtbeilage (hier) wieder ausführlich über den letzten Anwohnerstammtisch des Infoladens, an dem u.a. der Schallschutz am Zwischenangriff Prag, der Lkw-Verkehr und die Lärmbelastung für die Anwohner an der zentralen Logistikfläche im Mittelpunkt standen.
Danach soll das Schallschutzdach über dem Zwischenangriff erst im Frühjahr 2016 kommen. Bis dahin wird der Aushub im Nachtzeitraum nicht abgefahren. Weiterhin geht die Bahn davon aus, dass mit Aufbau des Schallschutzdaches der Aushub aus dem Tunnelvortrieb per Förderband auf Güterzüge verladen wird. Diese Planung ist jedoch weder von der derzeitigen Planfeststellung abgedeckt, noch die daraus entstehende Lärmbelastung durch ein veröffentlichtes schalltechnisches Detailgutachten eingeschätzt. Wir hatten darüber mehrfach berichtet, zuletzt im Beitrag „DB Projekt antwortet auf Schreiben des Netzwerks Killesberg zum Lärmgutachten für den ZA Prag„. Es ist noch völlig unklar, ob der Lärm durch das Förderband sowie die Beladung und das Rangieren der Güterzuge durch das geplante Schallschutzdach tatsächlich weitgehend gedämpft wird.
Völlig neu ist, dass die Lkw-Anlieferung zum Zwischenangriff Prag nicht über die Baulogistikstraßen, sondern über das öffentliche Straßennetz erfolgen soll. Anscheinend -so die Information auf dem Anwohnerstammtisch- sei die Behelfsbrücke zwischen der Wartbergbaustelle und der C-2-Fläche mit der Abfuhr von Aushub ausgelastet. Ein Gegenverkehr nicht möglich. Für die vom Pragstattel kommenden Lkws wäre es zudem die kürzere Anfahrstrecke. Damit wären die Anwohner der Mia-Seegerstraße am Wartberg massiv auch vom Lkw-Verkehr zur Anlieferung des Baumaterials betroffen. Im Nachtzeitraum 20 bis 7 Uhr würden sogar in der Bauphase für die Innenverschalung bis zu 164 Lkws und damit durchschnittlich aller 4 Minuten am Wohngebiet entlang donnern. Dabei sieht weder die Planfeststellung noch die schalltechnischen Detailgutachten eine Materialandienung zum Zwischenangriff Prag über das öffentliche Straßennetz vor. Wir hatten auch bereits darüber berichtet, dass die hohe Zahl von 164 Lkws zur Materialanlieferung im Nachtzeitraum erst im letzten schalltechnischen Detailgutachten auftauchte. Davor waren im Nachtzeitraum lediglich 10 Lkws zur Anlieferung vorgesehen.