Morgen jährt sich der Tag des offiziellen Baustarts von Stuttgarter 21, an dem in einem symbolischen Akt der Prellbock 049 versetzt wurde. Die beiden Stuttgarter Zeitungen nahmen dies zum Anlass in einer Doppelseite (hier) eine Chronik der letzten 5 Jahre zu veröffentlichen, bei den damaligen Akteuren der Prellbockversetzung nachzuhaken und über den aktuellen zähen Baustand zu berichten. Hier finden sich nicht mehr Aussagen, wie noch vor wenigen Tagen zu lesen, dass bereits rund ein Zehntel der Tunnelstrecke im Rohbau sei, sondern eine Grafik mit den aktuellem Tunnelvortriebsstand von rund 1.945 Meter bzw. 3,3 % der Gesamtstrecke und auch Analysen des Baufortschritts, wie beispielsweise für den Abschnitt PFA 1.6a:
„Planabschnitt 6: Der Tunnel vom Durchgangsbahnhof nach Obertürkheim wird 5.751 Meter lang. Unter dem Neckar entsteht ein Abzweig, der auch Fahrten von und nach Untertürkheim erlaubt. Er war der erste S-21-Tunnel, an dem die Arbeiten begannen. Allerdings stießen die Arbeiter in der Baugrube in Wangen auf mehr Grundwasser als angenommen. Das verlangsamte die Arbeiten. Von den eigentlichen Tunnelröhren sind bislang knapp 25 Meter ausgebrochen. Die Arbeiten an einer Zufahrt in Untertürkheim lösten wegen der Lärmentwicklung Proteststürme in der Bevölkerung aus. Mittlerweile haben sich Betroffene an den Petitionsausschuss des Bundestages gewandt. Zum Abschnitt gehört auch der geplante Abstellbahnhof in Untertürkheim, der bis dato nicht genehmigt ist.“
Die Parkschützer kommentieren das „Jubiläum“ mit der Pressemitteilung „Fünf Jahre Stillstand für Stuttgart“ und weisen auf den seit dem Umbau des Gleisvorfeldes außer Takt geratenen S-Bahn-Verkehr hin. Auf Cam21 findet sich eine „Chronologie der Pannen“ bei Stuttgart 21. Fritz Möbius hinterfragt in seinem Blog „Der Stuttgart 21-Irrtum„, ob das öffentliche Interesse an Stuttgart 21 noch zeitgemäß sei.