Mitte Februar wollte sich S21-Chef Manfred Leger vor dem Stuttgarter 21-Ausschuss des Gemeinderates trotz mehrfacher Nachfrage der SÖS-LINKE-PLUS-Fraktion zu möglichen Mehrkosten durch die Bauverzögerung in Obertürkheim nicht äußern. Jetzt geht laut den beiden Stuttgarter Zeitungen (hier) aus einem internen Papier für den Aufsichtsrat der DB AG hervor, dass bei Stuttgart 21 weitere Mehrkosten drohen, deren Finanzierung durch die hoch verschuldete DB AG nicht gesichert sind.
Die StZN schreibt: „Die Risiken steigen, die Chancen sinken“, heißt es in Aufsichtsratskreisen zur Lage bei der größten Baustelle der Bahn, deren Kosten sich bereits mehr als verdreifacht haben. Den internen Unterlagen der DB-Spitze zufolge drohen weitere Kosten- und Terminrisiken beim Bau des Tiefbahnhofs in der Stadtmitte sowie den insgesamt 59 Kilometer langen Tunneln im geologisch heiklen und wasserreichen Untergrund. Zudem gebe es bei der Anbindung des Flughafens deutliche Mehrkosten bei Auftragsvergaben, wird betont.“
Im Dezember 2018 machte Matthias Gastel, Verkehrsexperte der Grünen im Bundestag, durch einen Brief an den DB-Chef öffentlich, dass laut seinen Informationen bahnintern bereits mit mehr als 10 Milliarden für Stuttgart 21 gerechnet werden würde. Auf diese Berichterstattung erfolgte kein Dementi der Projektgesellschaft.