Die Stuttgarter Nachrichten berichten heute (hier), dass die Bahn das Angebot an die IHK für den Abriss ihres Altbaus von 3 auf 6 Millionen Euro erhöht hat. Ursprünglich war ein Abstützen des Gebäudes bei einer Unterfahrtungstiefe von nur 2 Metern geplant. (siehe auch unseren Artikel, der über die bereits bahnintern eingeräumten Baurisiken berichtet). Auch die Stadt Stuttgart zeigt an einer Anmietung des IHK-Baus für das Gesundheitsamt Interesse.
Nach der Meldung wäre es für die IHK – im Gegensatz zur Bahn – trotz der Verdoppelung des angebotenen Betrages wirtschaftlich von Nachteil, sich auf den Abriss einzulassen: „In den Papieren wird der Bilanzwert des Grundstücks mit 3,562 Millionen Euro angegeben. Als wahrscheinlicher Fall wird außerdem angegeben, dass bei einem Abriss die Wiederbebaubarkeit auf die Hälfte der Ursprungsgröße fällt und so ein Wertverlust von 3,08 Millionen Euro eintritt. Möglich sei auch „eine völlige Untersagung einer Neubebauung“ durch die Stadt.“
Noch deutlicher wird Ferpress in seiner Pressemitteilung: „Auch die beiden alternativen Vertragsentwürfe liegen FERPRESS vor. Eine erste Auswertung durch unsere Juristen ergab, daß letztlich alle finanziellen und bautechnischen Vorteile bei der Bahn, die meisten Risiken und Unwägbarkeiten bei der IHK liegen würden. Das Gelände würde zwar weiter der IHK gehören, was aber letztlich darauf (wieder) gebaut werden könnte, würde ggf. an anderer Stelle entschieden – nicht von der IHK.“
In der Vorlage für die Vollversammlung der IHK heißt es u.a. “ Zur Einschätzung der Folgen eines Abbruchs: Es besteht kein Bebauungsplan für das Grundstück. Ein neuer Bebauungsplan dürfte nicht vor 2018 erstellt werden. Unwahrscheinlich ist, dass ein neuer Bebauungsplan die bisherigen sieben Stockwerke wieder erlaubt. Offen ist, ob die Stadt die Wiederbebauung der kompletten Fläche zulässt. Eine Unterkellerung wäre nur teilweise wegen des Tunnels möglich. Wenig wahrscheinlich aber nicht auszuschließen ist eine völlige Untersagung einer Neubebauung. Drees & Sommer hat für diese Varianten im Gutachten entsprechende Berechnungen aufgestellt.“
Ferpress berichtet auch darüber, dass inzwischen Mitarbeiter der Landeswasserver- sorgung FERPRESS mitteilten , dass sich die einseitige Neigung ihres Bürohochhauses durch den darunter gerade erst begonnenen S21-Tunnelbau bereits um den Faktor 3 bis 4 verstärkt hat! Unter den Mitarbeitern werde deshalb mehr und mehr über eine Räumung des Gebäudes diskutiert.