Der Sachverständige der Bahn Prof. Dr. Walter Wittke und der Co-Geschäftsführer der Projektgesellschaft, Peter Sturm, haben in der heutigen Sitzung vor den Mitgliedern des Umwelt- und Technikausschusses ausgeschlossen, dass Schäden beim Tunnelbau im Anhydrit auftreten werden. Die Gemeinderäte fordern eine kontinuierliche Überwachung in den kritischen Tunnelstrecken. Die beiden Stuttgarter Zeitungen (StZ / StN) berichten darüber. Die Präsentationen sind auf der Webseite der Projektgesellschaft (hier) abrufbar.
Weiterhin hält die Bahn und ihr Sachverständiger das Baurisiko für beherrschbar. Die StN schreibt: „Die Geschäftsführer des Bahnprojekt Stuttgart 21 halten einen Sanierungsfall in den insgesamt rund 60 Kilometer langen Tunneln des Bauvorhabens „für praktisch ausgeschlossen“. Das sagte der für das Risikomanagement bei Stuttgart 21 zuständige Geschäftsführer Peter Sturm am Dienstag vor dem Technikausschuss des Gemeinderates. Früher sei das Risiko auf 100 Jahre mit einem Prozent angesetzt gewesen.“
Dabei wurde nicht erwähnt, dass die vom Aufsichtsrat beauftragten KPMG-Wirtschaftsprüfer mit deutlich höheren Risiken insbesondere beim tiefliegenden Anhydrit im Feuerbacher und Cannstatter Tunnel rechnen. Auch die Bahn hatte in ihrer Risikobetrachtung aus dem Jahr 2011 das Risiko, dass beim Tunnelbau im Anhydrit Erschwernisse auftreten, damals nicht mit einem sondern mit 49% Eintrittswahrscheinlichkeit beziffert.
Dass die Bahn nicht ausschließen kann, dass es auch bei den zuletzt eingeräumten 13 Millimeter Hebungen bleiben könnte, zeigt eine Folie zum Sachstand Anhydrit im PFA 1.5., die die Bahn im letzten Lenkungskreis präsentierte. Danach laufen derzeit Untersuchungen für höhenjustierbare Ausgleichsmaßnahmen von bis zu 30 cm.