Kontext: Tief unten

Die Wochenzeitung Kontext berichtet diese Woche (hier) über den aktuellen Baustand beim Nesenbachdüker und der SSB am Südkopf sowie ihre komplexen zeitlichen Verflechtungen mit den Bauarbeiten für den „Tiefbahnhof“. Kontext schreibt:

„Der neue Bahnchef Richard Lutz ist wild entschlossen, Stuttgart 21 pünktlich zu Ende zu bringen. Doch da ist der Nesenbachdüker vor. Denn ohne den geht gar nichts, und soviel ist schon jetzt sicher: Er wird nicht rechtzeitig fertig. […]

Nach bisherigen Angaben der Bahn sollten aber Mitte 2019 bereits alle Rohbauarbeiten abgeschlossen sein. Die verbleibenden zweieinhalb Jahre bis zur Fertigstellung des neuen Bahnhofs sind für den Ausbau vorgesehen.

Vorausgesetzt also, es gibt keine Probleme mit dem Mineral- und Grundwasser, der Düker geht 2020 in Betrieb und die Fluchttreppen am Südkopf des Tiefbahnhofs werden genehmigt: Bleibt noch die Frage, wie viel Zeit in den Baufeldern 19 bis 21 der Rohbau in Anspruch nehmen wird. Bisher steht keine einzige der Kelchstützen des neuen Bahnhofs. Sie sind bautechnisch Neuland, eine hoch anspruchsvolle Aufgabe. Rechnet man dazu weitere zweieinhalb Jahre für den Ausbau, ist klar: Nie und nimmer wird der Tiefbahnhof vor Ende 2023 fertig, wahrscheinlich später.“

Bereits im Januar 2016 hatten wir anlässlich der „Tage der offenen Baustelle“ über eine metergroße Tafel mit dem Bauablauf für den Südkopf berichtet. Aus dem darauf dargestellten Zeitplan war erkennbar, dass der „Tiefbahnhof“ nicht vor 2022/23 fertiggestellt werden kann. Das Aktionsbündnis und Netzwerk Kernerviertel hatten daraufhin bei der verantwortlichen Projektgesellschaft nachgehakt. Doch diese dementierte den eigenen Zeitplan, der den Baustellenbesuchern präsentiert wurde. Dies sei nur eine überholte Worst-case-Bestrachtung aus einem Workshop.

Doch die Bauarbeiten der Bahn und der SSB am Südkopf hinken auch hinter diesem dementierten Worst-case-Zeitplan weit hinterher. So sollten im Januar 2017 bereits die SSB-Bauarbeiten an der neuen Haltestelle „Staatsgalerie“ auf dem von der Bahn fertigstellten Trogblock 22 laufen.

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