StZ: Droht wieder lautes Meißeln? / Anhydrit beim Tunnelbau in Untertürkheim?

Die Stuttgarter Zeitung (hier) berichtet, dass die für einen Monat erteilte Ausnahmegenehmigung der Nachtsprengungen zwischen 22-24 Uhr am Mittwoch ausläuft. Ob sie verlängert werde, stehe noch nicht fest. Das Eisenbahn-Bundesamt prüfe derzeit noch. [Anmerkung: über die Hintergründe dieser Prüfung werden wir noch berichten.] Ansonsten drohe im Nachtzeitraum wieder lautes Meißeln.

Ein Aussetzen des nächtlichen Vortriebs wie beim Albabstiegstunnel in Ulm käme – so der Sprecher der Projektgesellschaft- wegen der „großen, geologischen Herausforderung“ nicht in Frage. Als kritische Punkte zählt er neben der „oft niedrigen Überdeckung„, „Wassereinbrüchen“ und der „Unterquerung des Neckars“ auch „bisweilen quellfähigen Anhydrit“ auf.

Der letzte Punkt überrascht. Dass die Unterfahrung des Untertürkheimer Lindenschulviertels auch durch das quellfähige Gestein Anhydrit erfolgen soll, war auf den Informationsveranstaltungen der Bahn nicht die Rede.  Ein Zitat aus unserem Bericht von der letzten Veranstaltung in Untertürkheim vom Mai 2016: „Herr Osthoff [Abschnitsleiter PFA 1.6a] beschränkte sich leider bei seinem Vortrag zur Geologie auf das Thema Anhydrit, was laut seiner eigenen Aussage in Untertürkheim und Obertürkheim kein Thema ist. Relevante Informationen zur Geologie, also wie genau der Untergrund im Lindenschulviertel und im Bereich Bruckwiesenweg beschaffen ist, blieb die Bahn auch in dieser „Informationsveranstaltung“ den Bürgerinnen und Bürgern schuldig.“

Und nach dem Längsschnitt des Untertürkheimer Tunnels verläuft das rot markierte Anhydrit-Vorkommen in Untertürkheim rechtsseitig des Neckars deutlich unter den beiden Tunnelachsen:

http://netzwerke-21.de/wordpress/wp-content/uploads/WBI-Laengsschnitt-Tunnel-Obert%C3%BCrkheim.jpg

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