Bahn informiert über Grabungs- und Hebungsarbeiten an der ehemaligen Bahndirektion und der Landeswasserversorgung

Die Bahn will zukünftig verstärkt über die Tunnelgrabungsarbeiten und die eingesetzten Techniken informieren. Dies vermitteln zumindest die Berichte in den beiden Stuttgarter Zeitungen (StZ / StN) über die schwebende Bahndirektion und die Arbeiten an der Rettungszufahrt unterhalb des Kernerviertels. Nach den Messungen der Bahn und der Landeswasserversorgung haben sich die Senkungen auf Werte von o,4 bis 1,5 cm konso-lidiert, die auch prognostiziert wurden. Weitere Risse seien nicht aufgetreten. LWV- Sprecher Röhrle bescheinigt der Bahn immerhin Lernfähigkeit in Sachen Kooperation.  Und der oberste Tunnelbauer der Bahn für Stuttgart 21 , Prof. Dr. Wittke, schreibt nach den StN dem Verkehrskonzern ins Stammbuch: Wer nicht zu jeder Zeit alles offenlegt, „verliert das Vertrauen“.

Aus Sicht der vom Tunnelbau betroffenen Eigentümer und Anwohner sind vermehrte Informationen selbstverständlich zu begrüßen. Die Informationspolitik der Bahn be- schränkte sich zum Beispiel im Kernerviertel auf eine Veranstaltung im November 2013, in der die Anwohner informiert wurden, dass bereits an der Rettungszufahrt gegraben wurde. Video- und Tonaufnahmen waren nicht zugelassen und die ins Netz gestellten Folien enthielten beispielsweise keine Informationen über die täglichen Bauzeiten und die damit verbundenen Belastungen. Bislang ist auch kein Informationssystem vorgesehen, an dem die betroffenen Anwohner den Stand der Grabungsarbeiten erkennen können.

Damit ist die die Bahn noch weit entfernt von den Standards und der Informationspolitik wie beispielsweise beim Bau des Katzenbergbahntunnels. Dazu ein Zitat aus der Fachver-öffentlichung von Kirschke und Holzhäuser (2008, S.163): „….Als vertrauensbildende Maßnahme war bereits lange vor der Unterfahrung der direkte Kontakt zu den Haus- eigentümern und Mietern im Rahmen einer Informationsveranstaltung hergestellt worden. Die hierbei zugesagte Bekanntgabe des aktuellen Vortriebsstands wurde an einer großen Schautafel vorgenommen, auf der in einem genauen Lageplan der Stand der beiden Maschinen täglich neu markiert wurde. Das Angebot einer Hotelunter-bringung während der geräuschintensivsten Phase wurde von einigen Betroffenen gern in Anspruch genommen“.

Zusätzlich wurden im Vorfeld und während der Grabungsarbeiten des Katzenbergtunnels  am Hang und an den unterfahrenen Häusern umfangreiche Messungen durchgeführt, die der Geologe des BUND, Dr. Ralf Laternser, am letzten Erörterungstag vorgestellt hatte. Er und die Vertreter der Netzwerke forderten diese Standards ebenfalls für die geologisch kritischen und dicht besiedelten Hänge des Kernerviertels und des Killesbergs ein.

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