Seit Anfang Juni kommen die bergmännischen Vortriebsarbeiten der Oströhre des oberen Fildertunnels vor dem Ortsrand von Degerloch nach den veröffentlichten Grafiken nicht vorwärts. Hier eine aktuelle Grafik der DB Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm GmbH (PSU) über den Vortriebsstand des oberen Fildertunnels zum 25.Juli:
Über die Ursache berichtete die Stuttgarter Zeitung (hier) vorgestern. In den letzten Wochen wurden Dammringe und dazwischen eine Kontrolldränage als Abdichtungsbauwerk gebaut. Die StZ beschreibt die Bauweise dieses „Damm im Berg“ zum Schutz des quellfähigen Anhydritgesteins vor Wassereintritt. Zwei weitere Abdichtungsbauwerke folgen unter Degerloch nach den nächsten 230 Metern und 1.000 Metern Richtung Innenstadt im Übergang zum Anhydrit.
Geplant ist, dass von der Oströhre ein Verbindungsbauwerk Richtung Weströhre gebaut werden soll. Anschließend soll die Weströhre des mittleren Fildertunnels bergmännisch unter Degerlocher Gemarkung vorgetrieben werden, damit die Tunnelvortriebsmaschine auf dem Weg in die Innenstadt durch dieses Zwischenstück durchgezogen werden kann.
Doch vielen Degerlochern ist unklar, wie der Zeitplan der weiteren Bauarbeiten ist und wo genau das Verbindungsbauwerk zur Weströhre geplant liegt. Daher hat sich ein Degerlocher Anwohner der betroffenen Falterau-Siedlung an die PSU gewandt. Hier die Antwort, die er vorgestern auf seine Nachfrage erhalten hat:
„Es handelt sich bei Verbindungsbauwerk 6 um dasjenige unterhalb der Siedlung Falterau. Dort hätte nach früherer Planung der Zwischenangriff Sigmaringer Straße geendet, der auf Ihrem Luftbild zwar dargestellt ist, jedoch nicht zur Ausführung kommt“.
Die Lage des planfeststellten Zwischenangriff Sigmaringer Straße und der Querschlag zwischen den beiden Röhren kann man auf der BISS-Karte gut erkennen:
„Zur zeitlichen Einordnung kann ich Ihnen folgendes mitteilen. Der derzeitige Vortriebsstand befindet sich ca. 200m vor dem betreffenden Verbindungsbauwerk. Dort wurde in den letzten Wochen wie bereits kommuniziert ein Abdichtungsbauwerk errichtet. Die Arbeiten daran sind in wenigen Tagen abgeschlossen. Im Anschluss daran, voraussichtlich am Wochenende wird der Vortrieb wieder aufgenommen. Danach wird schätzungsweise eine Vortriebsgeschwindigkeit von 20-30 m/Woche erzielt. Daraus lässt sich ableiten, dass die Herstellung des Verbindungsbauwerks in ca. 7 bis 10 Wochen ansteht.“
Das bedeutet, dass ab dem Wochenende die bergmännischen Vortriebsarbeit wieder starten. Damit müssen die Degerlocher auch wieder mit Sprengungen rechnen, die bislang trotz der hohen Überdeckung von mehr als 110 Meter hör- und spürbar waren.