Die Stuttgarter Nachrichten berichten heute ausführlich über die Auswirkungen der von der Bahn beantragten 14.Planänderung zur neuen offenen Bauweise des Nesenbach-dükers und den damit verbundenen Umplanungen der SSB. (hier) Angesichts der Fülle von Problemen ist kaum mit einer zeitnahen Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundes- amt zu rechnen:
– Nach dem Bericht der StN prognostiziert die Stadtverwaltung wegen der offenen Bau- weise dramatische Auswirkungen für den Autoverkehr in der Schillerstraße und spricht von massiven Leistungseinbußen, die nicht hinzunehmen sind. Diese wurden noch vor wenigen Tagen in einem Artikel der StZ (hier) von den Sprechern der Stadt, der SSB und des Kommunikationsbüros abgestritten.
– Der Landesnaturschutzverband fordert in einem Schreiben an das Eisenbahn-Bundes- amt (hier) wegen der insgesamt 26-monatigen Sperrungen der Stadtbahn-Strecken Richtung Charlottenplatz und Hauptbahnhof (statt der ursprünglich genehmigten 14 Tage) ein öffentliches Verfahren und eine Auslegung der Planänderungsunterlagen. Die beantragten Sperrungen der SSB Richtung Charlottenplatz seien zudem auf Planungs-mängel und nicht auf die geänderte Bauweise des Dükers zurückzuführen. Im Bezirks-beirat Mitte (hier) sprach der SSB-Vertreter auch davon, dass die ursprünglich in der Planfeststellung genehmigten 14 Tage Stadtbahnunterbrechung weniger auf eine konkrete Bauplanung als auf eine politische Vorgabe der Unternehmensleitung zurückzuführen sei.
– Der BUND weist in einer Presseerklärung (hier) daraufhin, dass es bei dieser Planänder- ung zu erheblichen Verzögerungen kommen wird, „weil die Bahn bei den Planänderungs-unterlagen wieder einmal geschlampt hat.“ Das Amt für Umweltschutz der Stadt forderte Ende November 2013 in seiner Stellungnahme Gutachten und Berechnungen, die die Unbedenklichkeit der geänderten Bauweise auch auf das Mineralwasser bestätigen. Diese Unterlagen müssen auch dem BUND, der im Zuge der Planänderung bereits angehört wurde, noch zugänglich gemacht werden. Die erste Einwendung des BUND gegen die Planänderung finden Sie auf Geologie21.
– Nach dem StN-Bericht muss auch die Standsicherheit des Königin-Katharinen-Stifts gesichert werden.
Die Stuttgarter Zeitung berichtet (hier) und kommentiert (hier) in ihrer morgigen Printausgabe über die Stellungnahme der Stadt zu den unzureichenden Planänderungs-unterlagen der Bahn. Die Stadt fordert Gegenprognoserechnungen und ein geotechnisches Gutachten. Unter anderen sei auch wegen der offenen Bauweise ein weiterer zu genehmi- gender Eingriff in das Heilquellenschutzgebiet erforderlich.