Nach einer Meldung der Stuttgarter Zeitung (hier), konnten Vertreter des Projektpartner in einem Datenraum Einblick in interne Unterlagen der Bahn erhalten, in denen Angaben zu den mit über 5 Millionen Euro bewerteten Risiken enthalten sind. Doch die Vertreter hätten wenig Neues erfahren.
Das bedeutet jedoch, dass die Bahn ihren Projektpartnern nicht die Einsicht in die gesamte Risikoliste gewährt hat. Das heißt, nicht in Risiken, die mit unter 5 Millionen bewertet wurden. Die Kostenentwicklung der letzten Jahr zeigt jedoch, dass die Bahn immer wieder millionenschwere Risiken als Kostensteigerungen präsentierte, die bislang nicht geplant oder zu gering bewertet waren. Wie zuletzt im Juni mit 623 Millionen Euro für angeblich „extern“ veranlasste Risiken wie z.B. Verzögerungen durch Planänderungsverfahren, ein zusätzliches Verfahren beim Tunnelbau im Anhydrit, Lärmschutzmaßnahmen und Artenschutz. Dabei handelt es sich um absehbare Risiken, die die Bahn von vorneherein hätte in ihrer Risikobewertung hätten mit einplanen müssen. Dies hatten die Projektpartner von Stadt und Land auch im Vorfeld und auf der Pressekonferenz zum Lenkungskreis betont. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften beim Artenschutz oder Lärmschutz sind keine Risiken, die plötzlich auf ein Großprojekt zukommen. Auch dass die Schutzmaßnahmen beim S21-Tunnelbau im Anhydrit nicht ausreichend waren, darauf hatten kritische Geologen immer wieder hingewiesen.