Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichten heute (hier) in ihrem Innenstadtteil über die Staubwolken aus der Tunnelbaustelle am Zwischenangriff (ZA) Prag. Über die schlechte Luft im Umkreis der Tunnelbaustelle klagen Anwohner des Wartbergs und des Dornbuschs schon seit längerem. Bei den Sprengungen steigen zudem weiße, übel riechende Staubwolken auf. Hier ein Foto aus einem Video, das eine Anwohnerin des Wartbergs am 18. Dezember 2015 gedreht hat:
Das Netzwerk Killesberg und Umgebung e.V. forderte sowohl auf der Anwohnerveranstaltung Mitte November als auch auf der Nachbesprechung im Mitte Januar mit Vertretern der Bahn Luftschadmessungen am ZA Prag ein. Doch der beauftragte Immissionschutzbeauftragten für Staub und Abgase, Dr. Achim Lohmeyer, hielt diese Messungen mit dem Hinweis auf die Einhaltung der Luftbelastung am Zwischenangriff Nord für nicht erforderlich. Dabei liegt der Zwischenangriff Prag im Gegensatz zum ebenen Zwischenangriff Nord in einem Taleinschnitt mit naher Wohnbebauung.
Ulrich Hangleiter, Vorstand des Netzwerks Killebergs, kritisiert im StZ-Bericht, dass die Anwohner „keinerlei Aussagen der Bahn oder des Gutachters Lohmeyer [bekommen], um welche Art von Stoffen es sich da handelt„. Messungen, so Hangleiter, müssten „doch mit überschaubarem Aufwand machbar sein. Und wenn die Ergebnisse zeigen, dass die aus dem Tunnel austretende Luft schadstofffrei ist, sind doch alle beruhigt.“
Die StZ schreibt dazu: „Auf das aktuelle Problem angesprochen, so gibt Jörg Hamann, der Sprecher der Bahnprojektes Stuttgart–Ulm, bekannt, dass sich der Immissionsschutzbeauftragte Achim Lohmeyer selbst vor Ort ein Bild machen werde. Dies solle zu Beginn dieser Woche geschehen.“ Nach fast einem Vierteljahr Beschwerden will sich der Immissionsschutzbeauftragte ein Bild vor Ort machen. Doch von Messungen ist erst einmal nicht die Rede.