Wie berichtet (hier) hatte sich die Bahn nach zahlreichen Protesten der Anwohner des Wartbergs über die mangelnde Informationspolitik entschlossen, den Anwohnern eine Baustellenführung Mitte Januar und zwei Informationsveranstaltungen Ende Januar anzubieten. Die beiden Stuttgarter Zeitungen berichteten gestern in ihrem Innenstadtteil (hier), dass diese Veranstaltungen jedoch hinter verschlossenen Türen stattfinden sollen. Die Presse sei, so die Bahn, ausdrücklich aus Datenschutzgründen nicht zugelassen. Dies ist auch aus Sicht der betroffenen Anwohner absolut nicht nachvollziehbar.
Die Bahn hatte sich in der Vergangenheit bereits aus Datenschutzgründen Video- und Ton- Aufzeichnung der Anwohnerinformationsveranstaltung in den einzelnen Stadtteilen verweigert. Auch Filmaufzeichnungen, bei denen die Kamera ausschließlich auf die Präsentationsfolien der Bahn gerichtet sind und die weder Bahnvertreter auf dem Podium noch Publikum zeigen würden, wurden ebenfalls wie Tonaufnahmen nicht erlaubt. Nun die Entscheidung der Projektgesellschaft Stuttgart Ulm GmbH wiederum aus Datenschutzgründen keine Pressevertreter bei den Informationsveranstaltungen für die Anwohner des Wartbergs zuzulassen. Damit schafft die Bahn keine Vertrauensbasis, sondern nur Misstrauen. Man kann dies nur noch als vorgeschobenen Grund einschätzen, unliebsame Berichterstattungen über Kritik der Anwohner, beispielsweise am unzureichenden Schallschutz, zu verhindern. Transparente Informationspolitik sieht anders aus.