Durchschlag im oberen Fildertunnel

Die Tunnelvortriebsmaschine SUSE hat in ihrer zweiten Schildfahrt die vier Kilometer lange Weströhre des oberen Fildertunnels aufgefahren. Gestern fand auf der Strecke zwischen Degerloch und Hoffeld der Tunneldurchschlag zum bergmännischen Vortrieb statt. Dies meldete die Projektgesellschaft in einer Pressemitteilung (hier), in der unten auch noch ein Video des Durchschlags eingebettet ist.

Hier die Grafik mit dem Vortriebsstand des oberen und mittleren Fildertunnels zum 3.Juli:

Von den insgesamt 19,8 Tunnelkilometer des Fildertunnels sind jetzt mit 10,33 Kilometern rund 52% vorgetrieben. Es fehlen noch die beiden jeweils 3,6 Kilometer langen Röhren des unteren Fildertunnels entlang der Gänsheide, die 800 Meter bergmännische Strecke für den Bau der Oströhre unter Degerloch sowie die Fertigstellung der Wendekaverne unterhalb der Gerokstraße. Die Grafik der Projektgesellschaft zeigt den aktuellen, rot markierten Vortriebsstand im unteren Fildertunnel:

In der Pressemitteilung heißt es zum weiteren Vortriebsarbeiten der dritten Schildfahrt Richtung Innenstadt:

Um die dritte Schildfahrt beginnen zu können, durchfährt „SUSE“ nun den per konventionellem Vortrieb hergestellten, 1.162 Meter langen Abschnitt der geologischen Übergangszone im Bereich des unausgelaugten Gipskeupers. Der Vortrieb in dieser Übergangszone der Weströhre ist von der Oströhre aus über einen Querstollen erfolgt. Vor der Tunnelvortriebsmaschine (TVM) liegen dann rund 3.600 Meter in Richtung Hauptbahnhof. […]

Der Beginn der dritten Schildfahrt Richtung Stuttgarter Talkessel ist für Herbst 2017 vorgesehen“, sagte Günter Osthoff, der für den Fildertunnel verantwortliche technische Abschnittsleiter der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH.

Hat sie im kommenden Jahr die wenige Meter vor dem Südkopf des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs befindliche so genannte Wendekaverne erreicht, wird die TVM untertage zerlegt, um dann – wieder zusammengesetzt – bergauf den letzten Abschnitt des Fildertunnels in Angriff zu nehmen. In der geologischen Übergangszone der Oströhre müssen bis zu ihrer Ankunft noch etwa 800 Meter konventionell vorgetrieben werden. „

Eine Grafik der Projektgesellschaft zeigt die verschiedenen Abschnitte des Fildertunnels:

Fildertunnel

Für die Degerlocher werden wahrscheinlich die noch erforderlichen 800 Meter bergmännischer Vortrieb weitere Monate mit Lärm und Erschütterung verbunden sein. Die Anwohner der Gänsheide müssen ab Herbst 2017 mit dem maschinellen Vortrieb und die Unterfahrung ihrer Wohnhäuser rechnen. Nach dem im März auf der Anwohnerverstaltung für das Kernerviertel vorgestellten Zeitplan soll die von Degerloch startende Maschine auf ihrer dritten Schildfahrt die Wendekaverne im Frühjahr 2018 erreichen. Für die Wende der Maschine sind ca. 5 Monate eingeplant. Anschließend soll sie ihre letzte Schildfahrt von der Kaverne aus Richtung Degerloch starten.

Auf ihrer zweiten Schildfahrt fuhr die Tunnelvortriebsmaschine zwischen Anfang Juni 2017 und dem 3.Juli 2017 durchschnittlich ca. 11 Meter täglich auf. Dies ist für einen maschinellen Vortrieb kein hoher Wert, jedoch der Geologie geschuldet. Über die Schwierigkeiten des Tunnelbaus in den verschiedenen Gesteinsschichten des Fildertunnels referierte Dr.  Martin Wittke an der Universität Stuttgart.

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