Die Stuttgarter Zeitung berichtet heute (hier), dass die Bahn-Projektgesellschaft Stuttgart–Ulm (PSU) darüber nachdenkt, das Budget des S21-Vereins, der das Turmforum betreibt und die Baustellenführungen organisiert, um einen „namhaften Betrag“ zu kürzen. Der S21-Verein verweist auf seine hohen Besucherzahlen und kündigt für Februar 2017 Führungen im Obertürkheimer Tunnel sowie einen virtuellen Blick mit VR-Brillen auf den fertig gestellten „Tiefbahnhof“ an. Neben der PSU bezuschussen auch die Stadt Stuttgart mit jährlich 300.000 Euro und das Land mit 600.000 Euro den S21-Verein, der Werbung für Stuttgart 21 betreiben soll.
Die Netzwerke hatten im letzten Bürgerhaushalt der Stadt Stuttgart vorgeschlagen, den städtischen Zuschuss für die Werbung des Projektes zu streichen und dafür eine Ombudstelle für die Bürger einzurichten, die von Großprojekten wie Stuttgart 21 betroffenen sind. Der Sparvorschlag auf Streichung der Zuschüsse kam als einziger Vorschlag unter die Top-130-Liste, die vom Gemeinderat behandelt wurden. Der Antrag wurde in den Haushaltsplanberatungen behandelt, aber mehrheitlich vom Gemeinderat abgelehnt. Laut Stellungnahme der Verwaltung dient der städtische Zuschuss „insbesondere dem Betrieb der Ausstellungsebene 7 , die innerhalb der Ausstellung im Turmforum die städtebaulichen Aspekte des Bahnprojektes Stuttgart 21 in den Vordergrund rückt. Zielsetzung ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger von Stuttgart sowie alle Interessierten über die städtebaulichen Chancen informieren können.“ Dass in der Ausstellung im Turmforum u.a. die Belastungen der Stuttgarter Bürger durch die ein Jahrzehnt dauernden Bauarbeiten für Stuttgart 21 vollkommen ausgeklammert werden, scheint nicht von Belang zu sein.