Die Stuttgarter Nachrichten berichten heute (hier) , dass sich das Gebäude der Landes-wasserversorgung in der Schützenstraße weiter einseitig geneigt hat. Die Absenkung vom 9,3 mm in Richtung Paul-Löbe-Staffel sei zwar noch außerhalb des kritischen Bereichs. Der Sprecher der Landeswasserversorgung bestätigt jedoch, dass neue Risse aufgetreten seien. Die Arbeiten an der schmalen Rettungszufahrt kämen daher nur um max. 1 Meter pro Tag voran. Die Landeswasserversorgung begleitet und kontrolliert die Bauarbeiten mit einem eigenen Messtrupp, den sich wohl keiner der vom Tunnelbau betroffene Wohneigentümer leisten kann.
Die unterhalb des Kernerviertels geplanten Tunnel liegen im Anfahrbereich in einer weichen, butterähnlichen Schicht des ausgelaugten Gipskeupers. Daher werden jetzt in Folge der Setzungen neben zusätzlichen technischen Sicherungen mit Stahlmatten und Spritzbeton auch noch Betongemische zur Versteifung in den Untergrund gepumpt. Es ist anzunehmen, dass die ursprünglich von der Bahn ausgewählte Vortriebstechnik entgegen aller Beteuerungen und vorgelegten Gutachten nicht zur Sicherung des sehr knapp unterfahrenen Gebäudes ausreichend war.
In Zusammenhang mit den Schäden an der Landeswasserversorgung weist der Artikel von Konstantin Schwarz auch auf die Arbeit und die Informationsveranstaltung der Netzwerke hin: „Von den Tunnelbauarbeiten für Stuttgart 21 sind im Stadtgebiet viele Eigentümer betroffen. Auf dem Killesberg und der Gänsheide, im Kernerviertel, in Gablenberg, Wangen und Untertürkheim haben sich Anwohner-Netzwerke gebildet, die Fachwissen und Erfahrung sammeln, bündeln und Betroffenen zur Verfügung stellen wollen. Zusammen mit der Fraktion der Grünen im Gemeinderat veranstalten die Netzwerke am Freitag, 17. Januar, um 19 Uhr im Rathaus einen Informationsabend unter dem Titel „Der Tunnel unter meinem Haus“. Zu den Themen Entschädigung, Gestattungs- und Bauerlaubnisvertrag und Haftung bei Bauschäden sprechen Experten.“