Morgen wird wieder der Lenkungskreis für Stuttgart 21 mit dem Bahnvorstand Volker Kefer und den Projektpartnern Stadt und Land stattfinden. Für 15 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant. Die Stuttgarter Nachrichten berichteten heute (hier), das Stadt und Land vor dem Hintergrund der schleppenden Bauarbeiten rund um den „Tiefbahnhof“ mit Fragen zum Zeitplan und der Kostenentwicklung kommen werden.
Die StN stellt dabei fest: „Die Bahn muss ihre Tiefbahnhof-Baustelle im Schlossgarten beschleunigen, sonst ist der Eröffnungstermin Dezember 2021 wohl kaum mehr zu halten. …. Die Arbeiten gehen seit Monaten mit angezogener Handbremse weiter. Bei der letzten Lenkungskreissitzung im April hatte Kefer eingeräumt, dass die Bahn mit den Arbeiten am Herzstück des Projektes ein Jahr im Rückstand sei. Durch Optimierungen wolle sie aber bis Ende 2021 die Bauzeit um zwölf Monate verkürzen und damit den Fertigstellungstermin 2021 einhalten. Inzwischen könnten weitere Optimierungen nötig werden…“.
Wir haben mehrfach über die Zeitverzögerungen für den Bau des „Tiefbahnhofs“ berichtet, zuletzt im Beitrag „StN: Hier sind keine Idioten tätig“. Angesichts der Infomation der StN, dass die erneuten Umplanungen der Fluchttreppenhäuser (StZ / StN) noch nicht einmal dem Eisenbahn-Bundesamt als Genehmigungsbehörde vorliegen, sollte man eigentlich nicht mehr das Bild der „angezogenen Handbremse“ verwenden. Seit der Rodung des mittleren Schlossgartens Anfang Februar 2012 sind die Bauarbeiten am „Tiefbahnhof“ wegen ständiger Planänderungen, komplexer Ausführungsplanungen, fehlender Nachweise und technischer Schwierigkeiten überhaupt noch nicht wie geplant in Gang gekommen. Um beim Auto-Vergleich zu bleiben: man müsste mittlerweile fragen, ob es hier weniger an der angezogenen Handbremse eines ansonsten funktionierenden Wagens liegt. Sondern um einen Prototypen, der von der Forschungsabteilung nach fast 20 Jahren Planung erst einmal mühsam zum Laufen gebracht werden muss.