Die Stuttgarter Zeitung berichtet in ihrer gestrigen Ausgabe (hier), dass der von der Bahn eingereichte Antrag auf Sprengungen soweit sich nicht das Eisenbahn-Bundesamt über die Bewertung des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau hinwegsetzt, wenig Aussicht auf Erfolg hat. So schreibt die StZ:
„Die zuständige Behörde, das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) in Freiburg, scheint indes wenig geneigt, sich der Sichtweise der Bahn anzuschließen. Der Planfeststellungsbeschluss, also die Baugenehmigung, steht nach Auffassung des LGRB „der Sprengung entgegen“. Damit deckt die im Mai 2007 erlassene Genehmigung zum Bau des gut 6000 Meter langen Tunnels nächtliche Sprengungen nicht mit ab…Die Freiburger Tunnelexperten bezweifeln, dass Sprengungen den Wangenern Linderung verschaffen. Sie stützen ihre Einschätzung auf ein von der Bahn beigebrachtes Gutachten. Die Expertise kommt zu dem Schluss, „dass die vom Eisenbahn-Bundesamt mit Planfeststellungsbeschluss festgelegten Anhaltswerte für Erschütterungen zum Schutz von Menschen in Gebäuden bei nächtlichen Sprengungen nicht eingehalten werden können“. Übersetzt: Auch Sprengungen würden die Anwohner der Baustelle über Gebühr belasten.“
Dies zeigt, dass auch nächtliche Spengungen nicht die Lösung für die hohen nächtlichen Immissonsbelastungen in Wangen sein kann. Für die Anwohner sind jedoch auch der Meißelvortrieb und die Hotelunterbringung über die angekündigten fünf Monate Tunnelvortrieb extrem belastend. Der Filmbeitrag des SWR zeigt, dass mittlerweile betroffenen Anwohner in Wangen eine Reduzierung des nächtlichen Lärms fordern, auch wenn dann der Tunnelvortrieb vorrübergehend für die acht Nachtstunden stillgelegt und gesichert werden muss.