Wer am letzten Freitag die Veranstaltung der Schutzgemeinschaft Fildern über die Varianten des Filderbahnhofs mit den beiden Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel (Grüne) und Michael Hennrich (CDU) verpasst hat, findet auf Schaeferweltweit im Beitrag „Filderbahnhof: 20 Jahre Fehlplanung!“ eine Zusammenfassung der Veranstaltung, die präsentierten Dokumente und den Videomitschnitt von Cams 21. Die Schutzgemeinschaft hat einen Flyer zu den Nachteilen der Antragstrasse, der Variante Filderbahnhof plus und der Varinate 3.Gleis herausgegeben.
Zeitgleich kam die Meldung ( StN 1 / StN 2 /StZ), dass auch bei der zweiten Simulation der fachlich von allen Seiten anerkannten Technischen Universität Dresden die Antragstrasse wegen des gemischten Verkehr aus Fern-, Regionalzügen und S-Bahn durchfiel. Die Stuttgarter Nachrichten berichtet: „Steinborn hatte bereits im ersten Gutachten nachgewiesen, dass sich eine „labile Betriebsqualität“ ergebe, wenn Fern- und Regionalzüge der Gäubahn zusammen mit der S-Bahn auf deren Gleisen fahren und den Flughafenhalt gemeinsamen nutzen müssten. Dort stünde für die S-Bahn dann nur noch ein Gleis zur Verfügung. Verspätungen würden sich nicht nur bei der S-Bahn verschärfen und ins weitere Netz übertragen. Das System fahre „ohne jede Reserve“… Auch bei der neuen Simulation seien „einige wenige Parameter unterschiedlich, die aber Wesentliches bewirken“, sagt Steinborn. Er hatte auch nachgewiesen, dass die Bahn Annahmen traf, die ihren eigenen Regelwerken krass widersprechen.“
Die Bahn dementiert laut den Stuttgarter Nachrichten (hier) diese Einschätzung und verteidigt die Antragstrasse weiterhin als „wirtschaftlich optimal“, die jedoch wegen ihrer Verspätungsanfälligkeit an der Grenze zu einer mangelhaften Betriebsqualität liegt. Der BUND kritisiert in einer aktuellen Pressemitteilung die Fehlplanung auf den Fildern: „Bahn schießt Fehlplanungsbock und muss endlich auf Variante Gäubahn – Erhalt einlenken“
Dabei ist die Kritik nicht neu. Die Antragstrasse wurde bereits im ersten Planfeststellungsverfahren vom EBA als nicht genehmigungsfähig abgelehnt. Die Bahn hätte nach auch der im Oktober 2011 stattgefundenen 2.Schlichtungsrunde (in der die Schwachstellen der geplanten Fildertrasse offengelegt wurden) und dem Ergebnis des Filderdialogs im Sommer 2012 (empfohlen wurde die Kombination Gäubahnanbindung + S-Bahn), die Chance gehabt, ihre Planungen zu revidieren. Dennoch ist die Bahn mit der unveränderten Trasse in das Planfeststellungsverfahren zum Filderabschnitt eingestiegen. Wir möchten in diesem Zusammenhang noch an die Folie aus der Präsentation von Boris Palmer (Grüne) am 2.Schlichtungstag erinnern, die die Zwangspunkte und Engstellen aus dem Blickwinkel des Fernverkehrs entlang der geplanten Fildertrasse plastisch aufzeigte: