Nach der Sommerpause: Nachtrag zum Rostwasser

Wir haben schon mehrfach über das Rostwasser berichtet und möchten daher nach der Sommerpause den aktuellen Stand kurz zusammenfassen:

Aufgrund der Strafanzeige wegen Gewässer und -Bodenverunreinigung (das Schreiben einschließlich der Anlagen finden Sie hier) sah sich das Eisenbahn-Bundesamt gezwungen, die Bahn bis Mitte Oktober zu wöchentlichen Untersuchungen des in den blauen Rohren durchgeleiteten Wasser zu verpflichten. (StZ / StN). Doch die Bahn beauftragte die Betreiberfirma Hölscher selbst mit der Entnahme der Wasserproben. Die Folge: Zeugen beobachteten, dass Mitarbeiter die Wasser vor der Probenentnahme durchspülten. Dass die gemessenen Eisenwerte unter den Grenzwert liegen (StZ / StN) und damit wertlos sind, versteht sich von selbst. Die Ingenieure 22 machten am 27. August in einem Schreiben (hier) das Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart auf diesen Skandal aufmerksam. Sowohl die Stadt Stuttgart als auch das Kommunikationsbüro bestritten die Spülungen. Die Wochenzeitung Kontext berichtete darüber ausführlich (hier).

Nach Recherchen der Stuttgarter Nachrichten (hier) räumte das Eisenbahn-Bundesamt am 22. August ein, dass zumindest eine Probe erhöhte Eisenwerte aufwies, obwohl dies von Seiten des Kommunikationsbüros regelmäßig bestritten wurde.Die StZ berichtete darüber (hier) und kommentierte mit deutlichen Worten die völlig unzureichende Öffent-lichkeitsarbeit des Kommunikationsbüros (hier). Auch Fritz Kuhn, der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, die das Kommunikationsbüro finanziell mitträgt,  kritisierte die Informationspolitik der Bahn scharf (StZ / StN).

Der Umweltminister des Landes BW, Franz Untersteller, hatte sich nach einem StZ- Bericht (hier) in den Streit eingeschaltet. Die starke Trübung des aus den Rohren beim Lkw-Unfall im Juli ausgetretene Wasser lasse sich nicht anhand der bislang gemessenen Eisenwerte erklären. Er schlug vor, dass die unabhängige Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz  mit regelmäßigen Analysen beauftragt wird.  Doch die Bahn lehnt diesen Vorschlag ab (StZ) und verweist darauf, dass die bislang gemessenen Eisenwerte unauffällig seien.

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