Fritz Möbius hat aktuell in seinem Blog „Der Stuttgart 21- Irrtum“ einen Beitrag über „Rastatter Tunnel zeigt: Stuttgart 21-Bauzeitenpläne sind Makulatur„ veröffentlicht. Darin vergleicht er die für den seit 2013 in Bau befindlichen Rastatter Bahntunnel (2 Röhren zu je 4270 Meter) angesetzten Bauzeiten mit den Planansätzen für den Fildertunnel (2 Röhren zu je 9.468 Meter). Diesen als einer der längsten Eisenbahntunnel Deutschlands will die Stuttgart-Ulm Projektbau GmbH nach offziellen Beteuerungen ebenso wie das Gesamtprojekt Stuttgart 21 Ende 2021 fertiggestellt haben.
In seiner Betrachtung kommt Fritz Möbius jedoch auf deutlich längere Bauzeiten. Dabei geht er von zwei Ansätzen aus. Zum einen den für Stuttgart 21 günstigsten Fall, d.h. wenn er alle erschwerenden Besonderheiten des Fildertunnels – wie beispielsweise die geologischen Verhältnisse oder dass hier nur eine Tunnelvortriebsmaschine zum Einsatz kommen wird- bewusst außer Acht lässt. Hier kommt er auf ein geschätztes Bauende (einschließlich der eisenbahntechnischen Ausrüstung und der Testphase) frühestens Ende 2025. Wenn er die erschwerenden Faktoren miteinbezieht, dann ist nach seiner zweiten Betrachtung mit einer Inbetriebnahme nicht vor Ende 2030 zu rechnen.
Seine Annahmen beruhen allerdings auf theoretischen Überlegungen. Man muss fairerweise anmerken, dass die Formel „Doppelte Tunnellänge=doppelte Bauzeit“ nur eingeschränkt gelten kann bzw. der Tunnelvortrieb jeweils stark von den geologischen Gegebenheiten und der Vortriebsart abhängt.