Bahn will havarierte Tunnelvortriebsmaschine in Rastatt einbetonieren

Tagesschau: Bahnverbindung Karlsruhe-Basel bleibt länger gesperrt  (ab 12:36)

SWR: Rheintalstrecke bleibt wohl länger dicht: „In der Baustelle unterhalb der abgesenkten Gleise hat es seit Samstag Risse, Erdbewegungen und Wassereintritt gegeben. Über die genaue Ursache machte die Bahn keine Angaben. Der Schaden sei am Samstag von einem Messgerät und der Baumannschaft gemeldet worden. Der Zugverkehr sei sofort unterbrochen worden. Hantel sagte auch, dass man den Tunnel weiterbauen möchte. Wie? Das sei noch nicht klar.“

SWR: Risse und Wassereinbruch in Tunnelbaustelle

FAZ: Züge umfahren Deutschland weiträumig: „Zur Stabilisierung der Tunnelbaustelle hat die Bahn mittlerweile den Untergrund auf rund 50 Metern Länge mit Beton verfüllt. Dadurch sei auch die Tunnelbohrmaschine von Beton eingeschlossen, heißt es. Der Vortrieb des zweiten Tunnels sei ebenfalls komplett gestoppt.“

StZ: Tunnelröhre wird vorerst mit Beton verfüllt:  „Dass dabei die 18 Millionen teure Bohrmaschine in der Oströhre eingemauert werden muss, nimmt der Konzern hin. „Wir geben die Vortriebsmaschine auf“, sagt ein Techniker nüchtern. Solch eine Maßnahme hat es in Zusammenhang mit den international zum Einsatz kommenden Geräten der in Schwanau im Ortenaukreis ansässigen Herrenknecht AG wohl zuletzt in den 1980er Jahren gegeben. Damals wurde in München beim Bau eines Abwasserkanals eine Maschine geopfert. Ziel ist es allerdings, dass die Maschine von der anderen Seite später wieder freigebohrt wird, heißt es. Bei alledem besitze im Moment die Fortsetzung der Tunnelbauarbeiten nur „dritte Priorität“, sagt Hantel.“

FAZ: Wieder Erdbewegungen an Bahnstrecke in Rastatt: „Die Schäden an der Baustelle des Tunnels der Rheintalbahn in Rastatt weiten sich deutlich aus. Am Dienstag habe es neue Erdbewegungen gegeben, sagte der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Baden-Württemberg, Sven Hantel, in Karlsruhe. […] Die Räumung von vier Wohnhäusern unmittelbar an der Baustelle sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte der Konzernbevollmächtigte. Wann die Bewohner zurückkehren können, sei unklar. Inzwischen wurden dort Gas und Wasser abgesperrt.“

MdB Matthias Gastel: Rheintalbahn nach Tunnelunglück gesperrt – Folgen für S 21?: „Der Erdrutsch im Rastatter Tunnel zeigt zudem, dass Tunnelbohrungen immer erhebliche Risiken bergen. Dies macht mich besonders unruhig, wenn ich an Stuttgart 21 denke. Bei S21 wird nach einem bislang unerprobten Tunnelbauprinzip eine viermal so lange Tunnelstrecke wie in Rastatt durch besonders instabiles Anhydrid-Gestein gebohrt. Nach dem Erdrutsch in Rastatt gehören die Tunnelbauweisen für S21 auf den Prüfstand. Die Bundesregierung muss bei der DB endlich auf eine überzeugende Darstellung des Risikomanagements bestehen. Der Deutschen Bahn weiter blind zu vertrauen ist fahrlässig. Denn nach dem Erdrutsch im Rastatter Tunnel werden die Beteuerungen der Deutschen Bahn, dass die Risiken bei S21 durch sorgfältiges Bauen und den Einsatz einer entsprechenden Technik beherrschbar sind, immer unglaubwürdiger.“

Update 16.08.2017:

NZZ: Die Limmat für die S-Bahn im Eis unterquert: „Das Verfahren, das in Deutschland zu einem Debakel für die Bahn führte, kam vor 30 Jahren für den Bau der S-Bahn mitten in Zürich zum Einsatz – mit Erfolg.“

SWR: „Normalerweise gibt es Risikoanalysen“: „Die Bahn hat seit der Sperrung der Rheintalstrecke alle Hände voll zu tun. Sogar ein sündhaft teurer Bohrer wird nun einbetoniert. Der Tunnelbau-Experte Michael Bont erklärt im SWR die Hintergründe.“

goodnews baden-baden: Katastrophe, wenn die Sensoren nicht funktioniert hätten“ – Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21: „Keinerlei Plan B zu Situation mit chaotischen Folgen“

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