Im Internetauftrit der Stuttgarter Zeitung wird aktuell die Fotodokumentation „Betonwüsten und Bausünden. Das sind Stuttgarts hässlichste Orte“ (hier) am meisten angeklickt. Darin sind u.a. Fotos vom Gebhard-Müller-Platz und der Stuttgart 21-Baustelle zu finden. Der StZN-Beitrag kommentiert diese Bilder mit den folgenden Worten:
„Gebhard-Müller-Platz. Die Verkehrskreuzung an der Staatsgalerie ist so lebensfeindlich, dass es einen schier schaudert…. Der Verkehrsknotenpunkt Gebhard-Müller-Platz ist ein Paradebeispiel, wenn es darum geht, Stuttgarts punktuelle Hässlichkeit zu visualisieren… Blechlawinen so weit das Auge reicht: Der Mensch fühlt sich fremd in solcher Umgebung. Solche Plätze und Gebäude verfinstern das Gemüt… S21-Baustelle: Stuttgart 21 ist eines der umstrittensten Bauprojekte des Landes. Die riesige Baustelle macht den Hauptbahnhof derzeit zu einem wahren Depressionsbunker… Die S21-Bauarbeiten werden das Bild der Stadt noch für Jahre prägen…„.
Die Stuttgarter und insbesondere die Anwohner des Kernerviertels müssen noch viele Jahre mit dem Anblick und den Beiträchtigungen durch die S21-Bauarbeiten leben. Was die einen als eine „Baustellenwüste“ und einen „Depressionsbunker“ erleben, ist für die DB Projekt Stuttgart Ulm GmbH ein Anlass zu einem Baustellenüberflug über den Südkopf des künftigen „Tiefbahnhofs“, der auf ihrer Webseite und youtube (hier) zu finden ist.
In der Youtube-Ankündigung der Ende März gemachten Aufnahmen heißt es: „Rettungstunnel, Stadtbahnhalt, Düker, Förderband – es tut sich viel am Südkopf des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs. Heben Sie ab zu einem Flug übers Baufeld: Kubikmeter für Kubikmeter tiefer wird die über 10 Meter breite Furche, in der jener große Düker entsteht, um den Nesenbach umzuleiten. Direkt auf dem Südkopf baut die Stuttgarter Straßenbahnen AG – der Abrissbagger beißt sich längst durch den Beton des alten Haltestellenzugangs – den neuen Stadtbahnhalt Staatsgalerie. Das Portal der künftigen Rettungszufahrt zu den großen Stuttgart-21-Tunnel wenige Meter weiter lässt sich unter dem Lärmschutzdach wiederum nur erahnen, und nur während des Tunnelvortriebs spannt sich das blechern umhüllte Förderband von der Rettungszufahrt ins Baufeld am Bonatz-Bau, um die Ausbruchmassen ans Tageslicht zu bringen. Eher versteckt nimmt derzeit am Fuß des Kernerviertels das südlichste Baufeld der Talquerung Formen. Der Südkopf bildet einmal den Übergang von der modernen Bahnsteighalle des Hauptbahnhofs zu den bergmännisch vorgetriebenen Eisenbahntunnel Richtung Filderebene und Richtung Neckartal. Fliegen Sie mit.“