Da kann der Bahnvorstand noch so oft in der Öffentlichkeit verkünden, dass Zeitplan und der zuletzt vom Aufsichtsrat 2013 um 2 Milliarden angehobene Kostenrahmen von Stuttgart 21 eingehalten werden. In der deutschen Medienlandschaft hat Stuttgart 21 mittlerweile mit dem Berliner Skandal-Flughafen aufgeschlossen. Ein Großprojekt, das sowohl von den Kosten als auch vom Zeitplan aus dem Ruder läuft und dessen Kosten aus politischen Gründen zu Anfang kleingerechnet wurden. Zumal auch die Risiken bei öffentlichen Großprojekten nach einer Studie der TU Darmstadt aus dem Jahr 2015 mit einem „Tunnelblick“ der Verantwortlichen zu niedrig eingeschätzt werden, um die Realisierung nicht zu gefährden.
So ist Stuttgart 21 der Aufhänger des Phönix-Interviews mit Reiner Holznagel, Präsident des Bund der Steuerzahler, über Kostenexplosionen bei Großprojekten. In der N21-Satire-Kolumne „Zippert zappt“ wird über „Bahnsteige, gepflastert mit Gold und Edelsteinen“ und bereits über das Nachfolgeprojekt „Stuttgart 31“ fabuliert.
Auch die gestrigen Tagesthemen berichteten in einem Beitrag (ab Min. 9:50) um den Streit über die Kosten von Stuttgart 21 und die Einschätzung des Bundesrechnungshofs, der wegen unterschätzter Baurisiken und nicht einbezogener Kosten drohende weitere Mehrkosten von über 3 Milliarden Euro prognostiziert.